Sportler des Jahres IX: Hannes Hörmann

3.1.2017, 13:56 Uhr
Sportler des Jahres IX: Hannes Hörmann

© Foto: Salvatore Giurdanella

In Hannes Hörmanns Zimmer steht ein Regal für seine vielen Pokale. Vor zwei Jahren wurde er schon einmal zum Sportler des Jahres gewählt. Die Gläserne Eins von damals erhielt jedoch mit drei, vier anderen Auszeichnungen einen Ehrenplatz. Nun könnte eine zweite Eins dazu kommen. Denn Hannes Hörmann ist weiter auf dem Weg nach oben. Geehrt wird er heuer unter anderem für seine drei bayerischen Titel bei den Schülern B (Einzel/Doppel/Mixed), denen er vor gut zwei Wochen in souveräner Manier die drei Titel bei den Schülern A folgen ließ. Dazu kommen noch die bayerischen Mannschaftstitel der Schülermannschaft, Jugendmannschaft und Pokalsieg, sodass er alleine in den letzten 15 Monaten neun bayerische Titel eingeheimst hat. Höhepunkt ist aber sicherlich die deutsche Meisterschaft im Schülerdoppel. Die holte sich Hörmann im März in Straubing.

In der Welt unterwegs

Fünf bis sechs Mal pro Woche trainiert Hörmann; in Röttenbach, Hilpoltstein und Weiherhof bei Fürth im Stützpunkt des bayerischen Tischtennis-Verbandes. Die frühere Zweitligaspielerin Andrea Schiel vom TTC Wendelstein ist dort seine Sparrings-Partnerin. Zu den Einsätzen in der Liga kommen Spiele im Nationaltrikot. Seit etwa einem Jahr steht Hörmann im D/C-Kader. „Die Auslandsturniere sind der Höhepunkt“, sagt er. Einmal im Monat lädt ihn Bundestrainerin Eva Jeler zu Lehrgängen nach Düsseldorf oder Heidelberg ein, sie gibt ihm auch Trainingspläne vor.

Weitere Höhepunkte: die gemeinsamen Erfolge mit seinem Doppelpartner Petros Sampakidis wie zuletzt bei den bayerischen Schülermeisterschaften oder mit der Bayernliga-Mannschaft des TV Hilpoltstein. „Wir verstehen uns sehr gut“, sagt Hörmann über Sampakidis und seine Teamkameraden. In der Bayernliga der Herren zählt er zu den zehn besten Spielern.

Eine Woche nach der Ehrungsveranstaltung des Landkreises kann er sich mit den Hilpoltsteiner Bundesliga-Spielern bei der bayerischen Herrenmeisterschaft messen. Vielleicht spielt er dort wieder die besten Bälle im entscheidenden Moment  — eine seiner großen Stärken. „Ich konzentriere mich nochmal besser, strenge mich noch mehr an, wenn es 9:9 steht“, sagt Hörmann. Mit viel Sport, Fußball, Joggen und Krafttraining hat er sich zudem die Kondition für die langen Turniere antrainiert. Die nächste Stärke: „Ich habe einen guten Kampfgeist, nicht nur im Spiel, sondern auch im Training. Ich will immer spielen“, sagt Hörmann.

Training, Lehrgänge und Spiele — das alles muss der 13-jährige Gymnasiast im Einklang mit der Schule bewältigen. Viele Studenten streben heute nach einem dualem Studium, bei Hörmann ist es die duale Sport- und Schulkarriere. Nach dem Unterricht zum Training, anschließend Hausaufgaben und Lernen für Prüfungen: Viel Freizeit bleibt da nicht. „Dafür macht Tischtennis sehr viel Spaß“, sagt der mittelfränkische Herren-Meister.

„Große Ehre“

Trotzdem stellt sich schon seit längerem eine Gretchenfrage im Hause Hörmann. Sind die Anforderungen des Leistungssportes und der Schule in Röttenbach, am Gymnasium Roth und beim TV Hilpoltstein zu vereinen — oder sollte Hörmann in einen Bundesstützpunkt ziehen? Die Bundestrainerin hätte ihn gerne in Düsseldorf, die Freunde wohnen in München, die Familie hätte ihn gerne zu Hause. „Demnächst soll das entschieden werden“, sagt Hörmann.

2017 wird also ein spannendes Jahr für die weitere sportliche Karriere. „Keine Verletzungen“, wünscht sich Hörmann, und einen Platz unter den ersten fünf bei der DM. Zuvor steht jedoch die Wahl zum Sportler des Jahres an. Bei der Auszeichnung vor zwei Jahren „war ich sehr aufgeregt und sehr stolz“, sagt Hörmann. Dass er nun erneut nominiert wurde, sei „eine große Ehre“.

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