Stadtbusse Schwabach: Bessere Anschlüsse an S-Bahn

14.12.2016, 05:58 Uhr
Eine der Neuerungen: Jede Buslinie bekommt einen festen Steig am Schwabacher Bahnhof.

© Günter Wilhelm Eine der Neuerungen: Jede Buslinie bekommt einen festen Steig am Schwabacher Bahnhof.

Neue Fahrpläne sind immer ein bisschen aufregend für einen Betriebsleiter, das merkt man Tobias Mayr an. Umso größer seine Erleichterung, dass am Montag, dem ersten Werktag mit den neuen Zeiten, oder in seinen Worten „der Stunde der Wahrheit“, alles gut geklappt hat. „Ich war selbst als Mobilitätsberater draußen“, betont Mayr: „Es gab keine gestrandeten Schüler und kaum orientierungslose Fahrgäste.“ Nur einigen wenigen nicht Informierten habe man weiterhelfen müssen.

Die Fallhöhe war dieses Jahr allerdings auch deutlich niedriger, nachdem vor einem Jahr der Busverkehr sozusagen generalüberholt worden war – vor allem aus Kostengründen. 300 000 Euro sollten ursprünglich eingespart werden, so die ambitionierte Vorgabe der Politik an die Stadtwerke, die nach Verhandlungen schrittweise nach unten korrigiert wurde.

Kein Anstieg um 0,8 Prozent

Jetziger Stand sind 222 000 Euro, und die sollen 2017 erreicht werden: „Wir sind zuversichtlich, dass wir das Sparziel einhalten“, sagt Mayr. Die Umstellungen von 2015 sollen nach zwei Jahren, also Ende 2017, noch einmal bewertet werden.

Absolute Fahrgastzahlen gibt es für dieses Jahr noch nicht, die Stadtwerke gehen nach Stichproben von weitgehend konstanten Zahlen aus – offenbar wird es den in einer Masterarbeit der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg im Frühjahr festgestellten Anstieg um 0,8 Prozent auf das ganze Jahr gerechnet nicht geben. Rückgänge, räumt Mayr ein, seien bei den Linien 661 und 663 zu verzeichnen. Grund sei zum einen. dass viele Busgäste von der 661 auf die 61 umgestiegen sind, außerdem hatten die Stadtbusse im Lauf des Jahres mit etwa 40 Baustellen zu kämpfen.

„Wir hatten in den vergangenen Monaten alle zwei Wochen eine andere Umleitung“, sagt Mayr. Der Unmut der Fahrgäste habe auch den Stadtverkehr getroffen. Mayr hat dafür Verständnis: „Wenn man wegen einer Umleitung seine Bahn verpasst, ist das natürlich ärgerlich.“

Rufbus wenig ausgelastet

Apropos Ärger: Den hatte es in den vergangenen Jahren auch wegen der Verkürzung der Linie 662 gegeben. Der Bus fährt nicht mehr regelmäßig über Dietersdorf zum Katzwanger Bahnhof, es gibt einen Rufbus. Laut Mayr sei diese Diskussion „abgeebbt“.

Er verteidigt die Maßnahme ausdrücklich: „Wir haben da zuvor Geld aus dem Fenster geworfen.“ Die Linie sei schlicht und einfach zu wenig genutzt worden. Auch beim jetzigen Angebot liege die Auslastung bei unter zehn Prozent.

Jede Linie einen festen Steig

Einschneidende Änderungen wie im Vorjahr gibt es im seit Sonntag gültigen neuen Fahrplan nicht. Es ging laut Mayr eher „um die Feinjustierung“. So gilt nun etwa am Schwabacher Bahnhof: Jede Linie hat einen eigenen Bussteig, die Linien 668 und 669 stehen am Wochenende hintereinander auf Bussteig 1. Hier wurden auch die Anschlusszeiten an die S-Bahn verbessert.

Ebenso bei Linie 663, da hatte es Beschwerden gegeben. Ein bisschen getrickst wurde allerdings: Von Penzendorf kommend sollten Fahrgäste an der Haltestelle Hembacher Weg aussteigen und den kurzen Fußweg zum Bahnhof nehmen. Der Bus hält zwar kurz darauf auch am Bahnhof, aber dann ist es bereits zu spät für den Anschluss an die S-Bahn.

Die Linie 661 fährt nun morgens im 20-Minuten-Takt, die Anschlüsse zu den Linien 662/664 und dem 61er wurden verbessert. Außerdem geht es vier Minuten schneller zwischen Eichwasen und Bahnhof. Neu sind Fahrten von Eichwasen und O’Brien-Park zur Christian-Maar- und Johannes-Kern-Schule zur 1., 4., 5. und 6. Schulstunde.

Neue Haltestellen

Die Linien 663 und 664 bekommen eine neue Haltestelle am Altstadtring, dafür fällt die Haltestelle Rathaus weg. „Die Busse verlieren bei der Fahrt durchs Zentrum zu viel Zeit“, erklärt Mayr. In Penzendorf fährt der Bus einen zusätzlichen „Schlenker“, es gibt drei Haltestellen mehr: Wasserwerk, Johannesstraße und Penzendorfer Hauptstraße.

Nachdem die Linien 661 und 663 wegen der gesunkenen Fahrgastzahlen als Sorgenkinder ausgemacht wurden, soll auf die Neuigkeiten bei diesen Linien mit einem Gewinnspiel aufmerksam gemacht werden. In den Bussen hängen Info-Karten zum Mitnehmen aus, es gibt zwei 50-Euro-Einkaufsgutscheine zu gewinnen.

Volle Auslastung, und zwar bis auf den letzten Platz — also der Traum jedes Planers —, hatten die Stadtbusse beim „KuBuS“, dem KulturBusSchwabach, bei dem Kunst, Musik oder Kabarett in einem (stehenden) Bus zu erleben ist. Vier weitere dieser Veranstaltungen sind für 2017 geplant.

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