Stadtkirche zu kalt: Spitalkirche wird "Winterkirche"

24.8.2017, 05:50 Uhr
Stadtkirche zu kalt: Spitalkirche wird

© Archivfoto: Wilhelm

Der Grund für den zeitweisen Umzug: "In der Stadtkirche ist es im Winter ganz einfach zu kalt", erklärt Pfarrer Dr. Paul-Hermann Zellfelder im Gespräch mit dem Tagblatt. Die Spitalkirche dagegen ist beheizbar. "Es geht uns also um die Rücksicht auf die Gottesdienstbesucher und nicht etwa darum, Heizkosten zu sparen."

Die Spitalkirche war bereits während der fünfjährigen Sanierung der Stadtkirche das Zentrum der Kirchengemeinde St. Martin.

Tagsüber wird die Stadtkirche aber auch in den Wintermonaten weiterhin offen bleiben. Noch nicht geklärt ist, ob auch die ökumenische Andacht, die samstags um 10 Uhr stattfindet, in einer anderen Kirche stattfinden wird oder doch in der Stadtkirche bleibt, da sie kürzer als ein Gottesdienst ist. "Das werden wir noch mit den Partnern im Arbeitskreis christlicher Kirchen besprechen und entscheiden", so Zellfelder.

Die Änderungen in der Gottesdienstordnung beschreibt Zellfelder mit einem Vergleich: "Damit Weinstöcke und Obstbäume gute Früchte bringen, müssen sie von Zeit zu Zeit beschnitten werden. Wir haben in unserer Kirchengemeinde eine sehr vielfältige Gottesdienstlandschaft. Es gibt blühende Gottesdienste und welkende."

Auf seiner Klausurtagung im März hatte der Kirchenvorstand sehr sorgfältig über Veränderungen von Gottesdienstorten, -rhythmen und -zeiten beraten, aber noch keine Beschlüsse gefasst. Anfang Juli fand zu diesem Thema eine Gemeindeversammlung statt. Danach wurde im Kirchenvorstand nochmals beraten (wir berichteten).

In der letzten Kirchenvorstandssitzung vor der Sommerpause beschloss er nun einige Veränderungen:

— Bereits am Heiligen Abend 2017 wird es künftig eine zusätzliche Christvesper in der Dreieinigkeitskirche geben mit volkstümlicher weihnachtlicher Musik. Und ab Januar 2018 werden folgende Beschlüsse wirksam:

— Der Neujahrsgottesdienst am 1. Januar wird künftig um 17 Uhr statt um 10 Uhr gefeiert. Angestrebt wird, diesen als ökumenischen Gottesdienst zu feiern.

— Die Spitalkirche wird von 7. Januar bis 18. März die Winterkirche für die Stadtkirche.

— Statt eines Predigtgottesdienstes um 8.30 Uhr in der Spitalkirche wird es künftig um 8.30 Uhr eine Morgenandacht in der Stadtkirche geben. "Dagegen läuft eine Unterschriftenaktion, die sich dafür einsetzt, dass der Frühgottesdienst weiterhin in der Spitalkirche stattfindet", so Pfarrer Zellelfelder.

— Die vierzehntägigen Gottesdienste in St. Matthäus/Eichwasen am Sonntagvormittag entfallen.

— Statt der vierzehntägigen Gottesdienste in St. Markus/Forsthof am Samstagabend wird es einmal monatlich einen Gottesdienst in moderner Form, etwa als Filmgottesdienst, am Sonntagabend geben.

— Der vierzehntägige Gottesdienst in St. Lukas/Penzendorf um 9 Uhr wird künftig als sogenannter Predigtgottesdienst gefeiert.

"Beschlossen wurde für diese Neuerungen auch eine zweijährige Erprobungszeit, in der Erfahrungen gesammelt werden sollen, ob diese Veränderungen sich bewähren", heißt es in einer Pressemitteilung von Pfarrer Zellfelder.

Wluka neu im Kirchenvorstand

Zudem gibt es eine personelle Änderung im Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde St. Martin. Norbert Wluka wurde in den Kirchenvorstand in geheimer Wahl nachberufen. Norbert Wluka ersetzt Helge Neuschwander-Lutz, der seit 2012 stellvertretender Vertrauensmann des Kirchenvorstands war, sich aber beruflich verändert und nach Hamburg zieht. "Helge Neuschwander-Lutz gebührt großer Dank für sein Engagement für unsere Kirchengemeinde", sagte Pfarrer Dr. Paul-Hermann Zellfelder bei der Verabschiedung. /gw

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