Stehende Ovationen für die Hockeydamen des TV 1848

SCHWABACH - Die Hockeydamen des TV 1848 Schwabach haben ihr Ziel erreicht: Durch einen hart umkämpften 5:3-Sieg im Heimspiel gegen den HTC Würzburg sicherten sie sich den Bayerischen Meistertitel und — damit verbundenen — den Aufstieg in die 2. Regionalliga. Bis fünf Minuten vor dem Ende mussten die Spielerinnen und die rund 250 Zuschauer in der voll besetzten Jahnhalle um den Aufstieg, doch durch eine konzentrierte Schlussoffensive verdienten sich die Schwabacherinnen den Erfolg.

Sonntag, 15.45 Uhr, die Spielerinnen rissen ihre Arme in die Luft, schnell bildete sich eine hüpfende und jubelnde Spielerinnentraube. Die Fans feierten die Mannschaft in der vollbesetzten Jahnhalle mit stehenden Ovationen. Nach etlichen Jahren Abstinenz kehren die Schwabacher Damen in der nächsten Hallensaison wieder zurück in die 2. Regionalliga Süd. Und noch dazu völlig verdient: Über die komplette Saison hinweg blieben sie in einer durchaus anspruchsvollen Oberliga ungeschlagen. Dennoch mussten die Schwabacherinnen lange bangen, denn im letzten Saisonspiel gegen den HTC Würzburg war ein Sieg Pflicht, um nicht doch noch vom ASV München überholt zu werden.

Zu Beginn wackelig

Der Start in die Partie wirkte aus diesem Grund auch sehr nervös. Schwabach stand zwar defensiv stabil, doch in das Offensivspiel schlichen sich immer wieder Fehlpässe und falsche Entscheidungen ein. Der HTCW agierte konzentrierter und erspielte sich auch erste Torchancen, die für den TV 1848 jedoch folgenlos blieben. In der 12. Minute gingen die Schwabacherinnen mit dem ersten guten Angriff in Führung: Sabrina Knappke bediente Hannah Brandl mustergültig, und die überwand die gegnerische Torhüterin zum 1:0.

Dieser Treffer gab den Gastgeberinnen sichtlich mehr Sicherheit und Selbstvertrauen. Schwabach agierte zu diesem Zeitpunkt zielstrebiger und war nun das bessere Team. In der 18. Minute ersprintete Christina Krick einen langen Pass über die rechte Seite und tunnelte die Torhüterin zum 2:0. Doch der Tabellendritte aus Würzburg blieb im Spiel und verkürzte eine Minute vor der Halbzeit auf 2:1.

Die Verunsicherung auf Grund des Wirkungstreffers war den Schwabacherinnen auch noch zu Beginn des zweiten Abschnitts anzumerken. Wie schon in der ersten Hälfte startete der HTCW auch im zweiten Durchgang besser. Bereits in der 35. Minute trafen die Gäste zum 2:2-Ausgleich. Doch die Schwabacher Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Victoria Vockentanz wurde links im Schusskreis freigespielt und vollendete eiskalt zum erneuten Führungstreffer (38.). Würzburg ließ jedoch nicht locker und bekam nur eine Minute später einen berechtigten Siebenmeter zugesprochen. Doch Torhüterin Stefanie Bruckdorfer hielt diesen sensationell. So blieb es vorerst beim 3:2. In der 46. Minute war allerdings auch die Schwabacher Torfrau machtlos, als der Gast per Strafecke zum 3:3 ausglich. Das Spiel nahm nun an Hektik zu. Beide Teams starteten wilde Angriffe, doch die Verteidigerinnen gingen meist als Zweikampfsieger hervor.

Zehn Minuten vor dem Ende fanden die Schwabacherinnen wieder zu ihrem Spiel, das sie die komplette Saison über ausgezeichnet hatte. So erhöhten sie mit schnellen Pässen und sprintstarken Spielerinnen den Druck auf die gegnerische Defensive nochmals enorm. Sechs Minuten vor dem Ende belohnte Jugendspielerin Franziska Schwarz den hohen Aufwand mit dem Treffer zum 4:3. Die endgültige Entscheidung fiel in der 58. Minute, als Christina Krick einen Sololauf mit einem gezielten Schuss ins linke Toreck zum 5:3 abschloss. Die letzten zwei Minuten spielte Schwabach die Begegnung abgeklärt zu Ende, während die Zuschauer die Gastgeberinnen schon frenetisch feierten.

Mit der Schlusssirene fielen sich die Spielerinnen um den Hals, und schon bald wurden auch die ersten Gewinner-Selfies zusammen mit dem Bayerischen Meisterwimpel geschossen. Nach dem Abstieg der Herren bleibt der TV 1848 durch den Erfolg der Damenmannschaft zumindest in der Halle weiterhin Regionalliga-Teilnehmer. Nach einer kurzen Pause geht es für die Hockeyabteilung mit der Vorbereitung auf die Feldsaison weiter. Und wer weiß, vielleicht können die Damen dort ihre ungeschlagene Serie fortsetzen?