Betrunken auf dem Gleis: 20-Jähriger zeigt Reue

3.9.2014, 10:30 Uhr

Der 20-jährige Maschinenbau-Student Sebastian (Name geändert) wollte nach eigener Aussage mit Freunden in eine Nürnberger Diskothek gehen. Dabei schlug er bereits beim „Vorglühen“ über die Stränge: Mit 1,3 Promille sprang er vom Bahnsteig des S-Bahnhofes Steinbühl ins Gleisbett, um zu pinkeln.

Nachdem er den nahenden Zug bemerkte, fuchtelte er kurz mit den Armen, ehe er sich auf den Bahnsteig rettete. „Normalerweise trinke ich nicht so viel. Ich hatte keine Kontrolle mehr über meinen Geist und Körper“, gab der geständige Angeklagte zu Protokoll.

Als der Lokführer bemerkte, dass eine Person auf den Gleisen stand, leitete er sofort eine Vollbremsung ein. Dabei wurde glücklicherweise niemand verletzt. Auch ein Sachschaden ist nicht entstanden.

Sebastian hat sein Leben nicht nur der schnellen Reaktion des Lokführers zu verdanken: Ein Lichtzeichen signalisierte letzterem, dass er noch nicht in den Hauptbahnhof (die auf Steinbühl folgende Station) einfahren dürfe. Daher fuhr der Zug nur mit 30 Kilometern pro Stunde anstatt mit 80 in die Haltestelle ein.

Der Lokführer stellte Sebastian zur Rede und nahm ihn im Führerabteil mit zum Hauptbahnhof, wo er der Polizei übergeben wurde.

Reuiger Sünder

„Ein Wendepunkt in meinem Leben“ sei der Vorfall gewesen, so Sebastian. „Ich brauche Alkohol nicht mehr.“ Er zeigte sich reuig und schrieb dem Lokführer einen Brief, um sich für sein törichtes Verhalten zu entschuldigen.

Dennoch verurteilte Jugendrichter Reinhard Hader zu 80 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Die Staatsanwaltschaft hatte nur 40 gefordert. „Durch die Gefährdung müssen spürbare Sanktionen verhängt werden“, so Richter Hader.

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