Stets solidarisch

26.10.2016, 15:34 Uhr
Stets solidarisch

© Uli Gruber

Großes gemeinsames Ziel der IG Metall war stets die solidarische Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Vor allem die Gewerkschaften hätten maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Arbeitgeber und -nehmer „auf Augenhöhe“ begegnen konnten.

Nichts wurde den Arbeitnehmern in ihrem Berufsleben geschenkt. Fast alle Rechte und Errungenschaften mussten im wahrsten Wortsinn erkämpft werden. Schritt für Schritt und mit enormer Hartnäckigkeit. So beschrieb es auch Benjamin Hannes, der seit Anfang Juli in der Geschäftsstelle Schwabach wirkende Jugendsekretär.

Locker und humorvoll nahm er die Anwesenden mit auf eine „kleine Zeitreise“ in die Historie der IG Metall. Um wirklich etwas zu bewegen, seien „Tatkraft, Schweiß und Blut“ erforderlich gewesen. Dafür gelte den Mitgliedern Dank und Anerkennung.

Heuer feiert die IG Metall ihr 125-jähriges Bestehen. Franz Spieß, Bevollmächtigter der IGM Schwabach, brach eine Lanze für die ehrenamtliche Arbeit. Für sie gebe es keine gewerbsmäßige Entlohnung, umso höher müsse ihr Stellenwert bemessen werden. Auch auf Funktionärsebene könne, so Spieß, ehrenamtliche Arbeit nicht hoch genug eingestuft werden.

Doch wie verhält es sich mit der Wertschätzung von Gesellschaft, Politik, Unternehmern und Kapitalgebern? In diesem Kontext gehe es eben nicht nur um eine gerechte Entlohnung, sondern auch um die Formen der Arbeit. Leiharbeit oder Zeitarbeit – beide Varianten „dieser gesetzlich geregelten Billigarbeit mit wenig Risiko und sozialer Verantwortung“ bringen Franz Spieß auf die Palme.

Absage an Leiharbeit

Das Stigma der „Arbeit auf Abruf“ könne derzeit jedenfalls nicht verändert werden, stellt der Funktionär fast resignierend fest.

Stets solidarisch

© Uli Gruber

Deshalb fordert Spieß unmissverständlich: „Leiharbeit ist die gesetzlich sanktionierte Entwertung der menschlichen Arbeitskraft, die in dieser Form keine Zukunft haben darf.“

Spieß erinnerte daran, dass auch in vielen regionalen Betrieben Auszubildende mit Lob und Preisen überhäuft wurden — und trotzdem nur befristete Arbeitsverträge erhielten. Mit der tariflichen Regelübernahme konnte zumindest die IG Metall dieser „Missachtung der Leistung junger Kolleginnen und Kollegen“ einen Riegel vorschieben.

Eine Liste der Geehrten findet sich in der Druckausgabe des Schwabacher Tagblatts vom Donnerstag, 27. Oktober 2016

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