Stilles Gedenken als klares Signal gegen Rechtsradikalismus

12.12.2011, 08:20 Uhr

Wie in anderen Städten, so hatte auch in Schwabach am „Tag der Menschenrechte“ ein Bündnis aus 30 Organisationen unter dem Motto „Frei von Furcht in Deutschland leben“ zur der Kundgebung aufgerufen. Anlass war das Entsetzen über die Mordserie der Zwickauer Terrorzelle.

„Rechtsradikale unerwünscht“

Grünen-Stadtrat Klaus Neunhoeffer hatte die Veranstaltung im Auftrag der Stadt federführend organisiert. Er hatte mit rund 300 Teilnehmern gerechnet und freute sich sehr über die weit größere Resonanz.

„Das ist ein sehr beeindruckendes Zeichen und ein klares Signal, dass Rechtsradikale hier unerwünscht sind“, erklärte Oberbürgermeister Matthias Thürauf (CSU) gegenüber dem Tagblatt.

Nach Schwabach gekommen waren auch die Bürgermeister aus Wendelstein und Schwanstetten, Werner Langhans (CSU) und Robert Pfann (SPD). Langhans sprach von einem „Zeichen wehrhafter Demokratie“, Pfann hält es für wichtig, „mit Zivilcourage Flagge zu zeigen“. Beide freuten sich, dass auch Bürger ihrer Gemeinden teilnahmen.

Zur Lichterkette mit aufgerufen hatten auch die evangelische und katholische Kirche. „Es geht hier um Grundfragen des Lebens. Da kann Kirche nicht fern bleiben“, sagte Dekan Klaus Stiegler. Domkapitular Alois Ehrl wurde noch deutlicher: „Es ist menschenverachtend, wenn jemand glaubt, Menschen, die anders sind, einfach abknallen zu können.“

Christl Hausladen-Sambale von der „Initiative gegen Rechtradikalismus“ freute sich über die „tolle Aktion“. Doch dürfe es nicht bei Lichterketten bleiben: „Die Morde müssen lückenlos aufgeklärt werden.“

An der Kundgebung nahmen auch die beiden Landtagsabgeordneten Karl Freller (CSU) und Helga Schmitt-Bussinger (SPD) teil. Beider Namen waren auf Datenträgern der Zwickauer Terroristen entdeckt worden. Einschüchtern aber lassen sich beide nicht.gw

Siehe auch Bericht auf Seite 1. Weitere Bilder unter www.schwabacher-tagblatt.de

 

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