Streit um Altkleidercontainer: Firma verklagt die Stadt

31.5.2014, 08:33 Uhr

Man trifft sich am 18. Juni in Ansbach im Sitzungssaal 2 des Bayerischen Verwaltungsgerichts.

Um was geht es? Früher war die Altkleidersammlung Aufgabe der Kommune. Es war im besten Fall ein Nullsummenspiel, in der Regel aber ein Draufzahlgeschäft.

Lukratives Geschäft

Das hat sich geändert. Mit Altkleidern ist heute viel Geld zu verdienen. In der Branche herrscht Goldgräberstimmung. Gekämpft wird mit harten Bandagen. Irgendwann hatte die Stadt zwar kein Altkleider-Problem mehr, wohl aber ein Altkleider-Container-Problem. Container, wohin das Auge blicke, „manchmal nur 20 oder 30 Meter voneinander entfernt“, fassen Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht und Markus Baumeister vom Umweltamt die Lage zusammen. „Die Szene hat etwas von Wildwest“, so Engelbrecht.

Stadt und Stadtrat reagierten, schrieben die Leistung aus und vergaben den Auftrag. Seit 1. April darf nur noch ein gewerblicher Anbieter in Schwabach Altkleidercontainer aufstellen: die ReSales GmbH, ein Tochterunternehmen der Schweizer Texaid-Gruppe.

In 60 Containern an 45 Standorten können die Bürger jetzt nicht mehr benötigte Klamotten und Schuhe entsorgen. Hinzu kommen weitere 13 Containerstandorte einer Arbeitsgemeinschaft von Arbeiterwohlfahrt und Diakonie.

Ordnung statt Wildwest

Das System habe nur Vorteile, finden Engelbrecht und Baumeister: Die Ordnung sei wieder hergestellt, die Lösung sei gut im Sinne des Steuer- und Gebührenzahlers. Schließlich überweist ReSales der Stadt pro Jahr rund 70 000 Euro – das Geld fließt in die Kalkulation für die Müllgebühren ein. Es sei sichergestellt, dass gemeinnützige Organisationen weiterhin Altkleider sammeln können. „Und wir haben diese Rosinenpickerei beendet“, findet Markus Baumeister.

Die Konkurrenten der ReSales GmbH sehen das natürlich anders – und zogen vor den Kadi. Ausgang? Völlig offen.

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