Talentaktion: Fast 9000 Euro für die Osterkirche

WORZELDORF - Aus 92 Zehn-Euro-Scheinen, die im Juli 2014 beim Abschied vom Pillenreuther Gemeindehaus verteilt wurden, kamen bis zum vorläufigen Ende der Aktion am vergangenen Sonntagabend fast 9000 Euro an Spenden für den Neubau des Gemeindehauses und die Sanierung der Osterkirche in Worzeldorf zusammen.

Das „Spendenthermometer“ in der Osterkirche stieg damit auf die stolze Summe von über 206 000 Euro – allerdings muss die Gemeinde insgesamt fast 500 000 Euro an Eigenleistungen zusammenbekommen und hofft daher weiterhin auf viele Ideen und Spender.

Unter den Aktivitäten, die neben Spenden und den Einnahmen aus Einweihung und Neujahrsempfang einschließlich der Bewirtung zusammenkamen, waren der Verkauf von selbstgemachten Marmeladen, Apfelsaft und Keksen, Handarbeiten und Basteleien, wie Kerzen, Vogelhäuschen, Engel und Sterne. Höhepunkte waren dabei sicherlich die Veranstaltungen wie ein Abend mit dem Humoristen und Liedermacher Gymmick und Konzerte.

Zum vorläufigen Ende der Talentaktion, die aber mit der Erstellung und dem Verkauf einer Chronik von Pfarrer Hans Bosch oder einer DVD über Abriss und Neubau des Gemeindehauses noch weitergeht, lud das Duo Michiru Ito und Frank Schallmayer zu einem Benefizkonzert mit Sonatenvariationen von Barock bis Moderne ein.

In der Osterkirche führte Michiru Ito mit kurzen Einführungen zu den Werken durch das Programm und begleitete am Flügel ihren Mann Frank Schallmayer, der auf verschiedenen Querflöten den Charakter der Epochen herausarbeitete. So klangen bei W. A. Mozarts Sonate KV 376 durch saubere Phrasierung Sequenzen an die Zauberflöte durch den Raum, als ein spielfreudiges Piano sich mit einer kapriziösen Flöte im Duett vereinte.

Bei Paul Hindemith meisterte das Duo ungewohnte Harmonien des Impressionisten und überzeugte durch exaktes, auch bei hohen Tempi sehr synchrones Zusammenspiel. Besonders das Piano gefiel durch perlenden Anschlag mit eingestreuten gestochenen Akkorden.

Bei der Sonate Nr. 4 von Michel Blavet hob Frank Schallmayer den Charakter der Barockkomposition besonders hervor, indem er auf eine Querflöte mit Holzkörper wechselte. Der dunklere Ton harmonierte besonders, und trotz des bauartbedingten verzögerten Ansprechens demonstrierte exaktes Zusammenspiel die hohe Kunst der Kammermusik. Dabei wusste besonders die mit weiten Bögen klangvoll ausgespielte „Siciliana“ zu gefallen.

Nach der Pause perlte die Querflöte wie ein Schwarm Fische durch die Wasserwellen, die der Klangteppich des Pianos in Carl Reineckes Sonate „Undine“ im Saal erklingen ließ. In der folgenden Sonate für Piccolo und Klavier des zeitgenössischen Komponisten Mike Mower zeigte dann Frank Schallmayer, Soloflötist bei den Nürnberger Symphonikern, noch einmal die große Bandbreite von Technik und Tongestaltung, bevor das Duo sich für den begeisterten Applaus der Zuhörer mit einer kurzen Zugabe bedankte.

Die Talentaktion wird noch fortgesetzt durch verschiedene Aktivitäten, da ab Ostern der zweite Bauabschnitt bevorsteht. Hierfür wird wegen Sanierung das Kirchengebäude geschlossen, und die Verantwortlichen hoffen, rechtzeitig zur Adventszeit die Baumaßnahmen zu beenden.