Theatrum Mundi: gelungene Premiere von „Non(n)sense“

28.11.2014, 09:31 Uhr
Theatrum Mundi: gelungene Premiere von „Non(n)sense“

© Foto: Schmitt

Etwa 100 Zuschauer waren mit beidem zufrieden: Mit dem Comedy-Singspiel „Non(n)sense"  bot das Theatrum-Mundi-Ensemble (TME) eine unterhaltsame Nummern-Revue mit Klosterfrau-Charme. Der Multi-Funktions-Saal bestand seine Feuertaufe als Spielstätte auch dank Weißbier-Versorgung und Schnitzel-Sandwich in der Pause.

„Non(n)sense“ stammt aus der Feder von Dan Goggin und gilt als eines der erfolgreichsten Musicals, das nicht am Broadway gastierte. Es erzählt eine skurrile Geschichte von vier Ordensschwestern, die Geld brauchen und dafür ihre individuellen Show-Talente nützen. Das Quartett versucht sich als Andrew-Sisters von Hoboken im Chorgesang ebenso wie einzeln als Elevin bei „Nonnensee“ oder als verirrte Country-Sängerin.

Die Musik dazu ist immer live. Ruth Bäz am Klavier hat die musikalische Leitung. Karlheinz Odörfer hinter dem roten Schlagzeug ist für die Regie verantwortlich.

Das Musical lebt vom temporeichen Wechsel zwischen Liedern, Tanz und den heiteren Dialogen um die Ursache der Geldnot. Eine verpatzte Fischsuppe hat fast den gesamten Orden dahingerafft. 48 Nonnen wurden glücklich unter die Erde gebracht. Vier warten noch in der Gefriertruhe auf ihre Beerdigung. Die Zeit drängt. Denn das Gesundheitsamt ist dem Klosterrest bereits auf den Fersen.

Andrea Fink überzeugt als Mutter Oberin insbesondere, als sie „high“ vom Schnüffeln psychedelisch über die Bühne wankt. Schwester Maria Amnesia alias Jutta Horvath wagt sich mit Quizfragen ins Publikum, hat ihre größten Momente aber als Nonne mit Gedächtnisschwund. Tobias Mayer spielt die Vorsteherin der Novizen und macht dabei seine Geschlechterrolle vollends vergessen.

Die Krone aber setzt dem ganzen Novizin Maria Leo auf. Jessica Höllisch ist das Highlight des Abends. Sie kann gut singen, prima tanzen und bleibt als d‘Artagnan der Pinguin-Musketiere darstellerisch perfekt. Kein Klostergeheimnis, sondern ein Kardinalvergnügen.

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