Tiefgründige Gesänge

27.12.2010, 07:54 Uhr
Tiefgründige Gesänge

© Hahn

Der Vortrag der Waldlermesse war Bestandteil des Pfarrgottesdienstes am zweiten Weihnachtsfeiertag, den Pfarrer Tobias Scholz hielt. Ihm standen Diakon Johannes Weiß und Diakon Josh Alleseril aus Indien zur Seite. Diakon Alleseril studiert zur Zeit in Rom und wird voraussichtlich im nächsten Jahr zum Priester geweiht.

Elf Sänger, Zither und Gitarre

Die Besucher des Gottesdienstes erlebten tiefgründige Gesänge in der Mundart des Bayerisches Waldes, wo die „Waldlermesse“ herstammt. Ein Chor aus elf Männern, die von Hans Beck aus Rednitzhembach an der Zither sowie Horst Wolkersdorfer an der Gitarre begleitet wurden, führte sie auf.

Die Waldlermesse erklang 1952 im Bayerischen Wald zum ersten Mal. Ihr Schöpfer war Ferdinand Neumaier, der überlieferte Volksweisen, sowie Brauchtums- und Pilgerlieder in dieser Messe vereinigte. Auch der Gesang der Mönche, die einst das unwirtliche Land im Bayerischen Wald gerodet und urbar gemacht hatten, floss in die Waldlermesse ein. Lieder wie beispielsweise „Fest al wia a eichner Baum…“ zum Credo, „Heilig, heilig, großer Gott“ zum Sanctus oder „Jetzt glanzt a je’s Stäuberl“ nach der Kommunion, die der Chor vortrug, spiegelten Naturverbundenheit und Ehrfurcht der dort lebenden tiefgläubigen Menschen wider.

Spenden für Vanessa

Ebenso wie beim von der Liedertafel Schwand organisierten Weihnachtskonzert, das eine Woche zuvor in der Kirche stattfand, standen Spendenkästchen für die an Leukämie erkrankte 14-jährige Vanessa aus Schwanstetten bereit. Das Mädchen ist dringend auf orthopädische Hilfsmittel angewiesen. Die Mitwirkenden hatten sich dazu entschlossen, dass die Hilfsaktion für Vanessa und ihre Familie auch bei der Waldlermesse fortgesetzt wird.

Pfarrer Tobias Scholz war von der musikalischen Begleitung des Gottesdienstes sehr angetan und bat die Gläubigen um einen kräftigen Applaus, den sie auch reichlich spendeten.