Tierschützer prangern Tierhaltung beim Circus Alberti an

21.10.2015, 08:26 Uhr
Tierschützer prangern Tierhaltung beim Circus Alberti an

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Veranstaltungen sind am Freitag, 18 Uhr, Samstag, 15 und 18 Uhr, Sonntag und Montag 15 Uhr. Am  Montag ist Familientag zu günstigem Eintritt.

Der fast 200 Jahre alte Circus Alberti bietet nach eigener Aussage Unterhaltung für die ganze Familie, mit Artistik und Tiervorführungen, Akrobaten, Clowns und Comedy. Die Shows werden komplett mit Live-Musik untermalt. Zu sehen sind die Kuriere des Zaren (Akrobaten auf galoppierenden Pferden), Balanceakte, Luftakrobaten und fliegende Menschen in schwindelerregender Höhe, die kleinste Pferderasse der Welt, eine Hula-Hula-Show, edle Pferde, braune und weiße Kamele aus Kasachstan und der mächtige Bär Ben.

Tierschützer prangern Tierhaltung beim Circus Alberti an

Sondereintrittskarten und weitere Infos sind in Kindergärten, Schulen, Firmen und Geschäften erhältlich.

Proteste

In Hilpoltstein hatte der Circus Alberti vorige Woche für Proteste gesorgt. Stein des Anstoßes waren und sind die Tiere, mit denen der Circus arbeitet. In Hilpoltstein hatten Unbekannte Papierstreifen mit der Aufschrift „Tierquäler“ an Plakate des Circus geheftet und damit bekundet: Tiere gehören ihrer Meinung nach nicht in den Circus.

Die Tierrechtsorganisation „Peta Deutschland“ hatte Anzeige erstattet gegen das Circusunternehmen Alberti und das Rother Veterinäramt auf den Plan gerufen. Daraufhin hatte Amtstierärztin Dr. Ulrike Pawlik den Circus auf dem Hilpoltsteiner Gastspiel-Gelände noch einmal überprüft. Kritisiert wurde die Haltung der Affen in einem aus der Sicht der Rother Veterinäre zu kleinen Käfig und eine zu gering dimensionierte Überdachung für den Bären Ben.

Gesunde Tiere, respektlose Demonstranten

Am gesundheitlichen Zustand der Tiere gab es aber nichts auszusetzen.

Tierschützer prangern Tierhaltung beim Circus Alberti an

Am Samstag und Sonntag, vor den Vorstellungen, hatten Bürger in Hilpoltstein dann gegen den Circus, beziehungsweise die Tierhaltung dort, demonstriert. Sie hatten sich über „Facebook“ zusammengefunden – und auch Familien mit kleinen Kindern ausgebuht und beschimpft, die Vorstellungen besuchen wollten (Hilpoltstein: Zirkusbesucher ausgebuht).

„Keine Wildtiere“

Alberti-Pressesprecher Wolfgang Frank bekommt Kritik von zum Teil militanten Tierschützern immer wieder zu hören. Er sieht sich und seine Circusfamilie aber im Recht: Dass es den Tieren gut gehe, das würden regelmäßige Veterinärkontrollen garantieren. Die Tiere würden keinesfalls gequält. Bär Ben zum Beispiel weile bereits seit 20 Jahren im Alberti-Kreis. „Wertvolle Lebewesen sind das für uns, Freunde“, meint Frank.

Deshalb agiere man auch als „überzeugte Botschafter“ dieser Kreaturen. „Wir wachsen mit den Tieren auf, sie gehören zu uns. Und wir haben hier, anders als von den Kritikern immer wieder verkündet, keine Wildtiere. Die Tiere, die hier sind, sind alle in Deutschland geboren und in Gefangenschaft aufgewachsen“, erklärt Frank.

Demonstration angekündigt

Die Kritiker kann er damit aber nicht überzeugen. Sie haben für Sonntag um 14 Uhr — eine Stunde vor Vorstellungsbeginn – in Penzendorf schon wieder zum friedlichen Protest aufgerufen.

www.circus-alberti.eu

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