Tischtennis: MTV Tostedt vermieste Vasylieva die Heimpremiere

20.10.2014, 08:39 Uhr
Das neue Gesicht des TTC Wendelstein: Ievgeniia Vasylieva trat mit ihrer neuen Mannschaft zum ersten Mal vor heimischem Publikum an – mit gemischtem Erfolg.

© Gerner Das neue Gesicht des TTC Wendelstein: Ievgeniia Vasylieva trat mit ihrer neuen Mannschaft zum ersten Mal vor heimischem Publikum an – mit gemischtem Erfolg.

„Das könnte heute etwas länger dauern“. Teamchef Franz David war nach den ausgeglichenen Doppeln (und 1:1-Zwischenstand) überzeugt, dass sich an diesem Nachmittag im Fränkischen zwei etwa gleich starke Mannschaften gegenüberstehen. „Vorne sind wir für drei Punkte gut, hinten könnte es auch den einen oder anderen Zähler geben“, wagte er zu behaupten.

In der Realität gab es nach dem 1:1-Zwischenstand aber nur noch einmal Grund zum Jubeln, als Larisa Stancu mit einem Viersatz-Sieg gegen Maria Shiiba zum zwischenzeitlichen 2:4 verkürzte. Das war zu wenig, um die Nordlichter in Bedrängnis zu bringen.

600 Kilometer Fahrstrecke hatten die vier Spielerinnen des MTV Tostedt hinter sich gebracht, ehe sie in Röthenbach an den Platten standen. Die Hanseatinnen präsentierten sich wie erwartet als kompaktes Team ohne jeden Schwachpunkt. Dabei hatten sie gar nicht ihre beste Besetzung an Bord. Die 19-jährige Shiiba ersetzte das 15-jährige Ausnahmetalent Caroline Hajok, das normalerweise an Position vier spielt.

Der Trumpf stach nicht

Aber auch Wendelstein hat in dieser Saison ja (wieder) personelle Probleme. Svenja Weikert fällt mindestens die komplette Vorrunde aus. In den ersten beiden Saisonspielen (ein Sieg, ein Remis) konnte das noch kompensiert werden. Gegen Tostedt nicht, weil der neue Trumpf nicht stach. Neuzugang Ievgeniia Vasylieva punktete zwar im Doppel an der Seite ihrer besten Freundin Polina Trifonova. Doch in den Einzeln blieb sie, anders als in den ersten beiden Saisonspielen, ohne Punkt. Dabei hatte sie Tostedts Nummer eins, die schlagstarke Laura Matzke, am Rande einer Niederlage. Doch sowohl im dritten (13:15) wie auch im vierten Durchgang (16:18) vergab sie so viele Satzbälle, wie sie normalerweise für drei Matches reichen.

Führung verspielt

Am anderen Tisch verdaddelte Polina Trifonova gegen Svenja Obst eine 2:1-Satzführung. Statt der erhofften 3:1-Führung lag Wendelstein damit 1:3 hinten, und das war danach nicht mehr gutzumachen. Jessika Weikert, erstmals in dieser Saison im Einsatz, war gegen Anne Sewöster im Prinzip chancenlos, und der recht klare Viersatz-Sieg von Larisa Stancu zum 2:4 brachte nur kurzzeitig ein wenig Hoffnung in die Halle.

In ihren beiden zweiten Einzeln mussten Trifonova und Vasylieva einsehen, dass sie bei ihren ersten Solo-Auftritten zu viele „Körner“ gelassen hatten – physisch wie psychisch.

Sie strafen damit gewissermaßen auch ihren Trainer Lügen. Ein langes Match hatte Franz David, wie oben zitiert, vorhergesagt. Nach den glatten 0:3-Abreiben für Trifonova und Vasylieva war der Spuk aber vergleichsweise schnell vorbei. Exakt 2:07 Stunden nach dem ersten Ballwechsel packten die Gäste ihre Schläger ein und machten sich auf die sechsstündige Heimfahrt.

Der TTC Wendelstein hat nicht viel Zeit, die Niederlage gegen einen zugegebenermaßen starken Gegner zu verdauen. Schon nächsten Samstag um 16 Uhr steht das Nachholspiel gegen Neckarsulm auf dem Spielplan. Dann gehen die Franken nicht als leichter Außenseiter, sondern doch als Favorit ins Spiel.

TTC Wendelstein – MTV Tostedt 2:6. Stancu/Weikert – Matzke/Obst 12:10, 10:12, 4:11, 8:11, Trifonova/Vasylieva – Sewöster/Ahiiba 11:9, 11:8, 11:9, Trifonova – Obst 4:11, 11:4, 11:7, 8:11, 9:11, Vasylieva – Matzke 7:11, 11:6, 13:15, 16:18, Stancu – Shiiba 11:7, 12:10, 9:11, 11:5, Weikert – Sewöster 9:11, 5:11, 9:11, Trifonova – Matzke 4:11, 4:11, 5:11, Vasylieva – Obst 6:11, 4:11, 1:11.

Zweite Bundesliga: Wendelstein – Tostedt 2:6, Saarbrücken – Anröchte 6:4, Hövelhof – Kleve 6:0, Neckarsulm – Saarbrücken 6:3, Offenburg – Anröchte 2:6. – Tabelle: 1. Hövelhof 8:0, 2. Tostedt 7:1, 3. 4. Anröchte 6:4, 4. Saarbrücken 5:5, 5. Wendelstein 3:3, 6. Kleve 3:5, 7. Neckarsulm 3:7, 8. Offenburg 1:5, 9. Uentrop 0:6.

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