TV 48 Schwabach: Musikzug feiert 60. Jubiläum

9.5.2017, 12:16 Uhr
TV 48 Schwabach: Musikzug feiert 60. Jubiläum

© Fotos: Robert Schmitt

Schließlich ist es doch vor allem diesen beiden zu verdanken, dass der Musikzug im TV 48 Schwabach überhaupt 60-jähriges Gründungsjubiläum feiern konnte. Der 79-jährige Leppa und seine 43-jährige Tochter sind seit 20 Jahren die Hauptmotoren der Turnermusiker.

Doch die Wendung folgte prompt. Denn bei den beiden Ehrennadeln des Bayerischen Landessportverbands handelte es sich ausschließlich um den Einstieg. Dirigentin und Orga-Kopf des Musikzugs sind durchaus noch umfassender gewürdigt worden:

Rüdeger Leppa hat mit der Verdienstmedaille in Gold die zweitbedeutendste Ehrung erhalten, die der Bund Deutscher Musikverbände an Abteilungsleiter vergibt. Adelheid Habiger hat für ihre 20-jährige Tätigkeit als Dirigentin des Musikzugs die Dirigentennadel in Gold entgegengenommen. Ferner durften sich beide jeweils die Ehrennadel in Gold des Bundes deutscher Musikverbände für 30 Jahre aktive Mitgliedschaft im 48er-Musikzug ans Revers heften lassen.

Weiter sind als besonders verdiente Musikzug-Musikanten die Gründungsmitglieder Fritz Wendel und Klaus Meier sowie Ingrid Warnick, Petra Mierlein und Hans Grießmeier ausgezeichnet worden. Wendel und Meier erhielten die Ehrennadel in Gold mit Diamant und Ehrenbrief des Bundes Deutscher Musikverbände für 60-jährige Mitgliedschaft.

Auftritt der Oldstars

Alle noch lebenden Gründungsmitglieder des Musikzugs waren zu der Feier erschienen. Walter Hertrich, Georg Schober, Fritz Wendel und bis vor kurzem auch Klaus Meier spielen bis heute aktiv im Musikzug. Kurt Berger, Dieter Forster und Hans Lipps blasen immer noch die Fanfaren im Gründungs-Spielmanns-und-Fanfarenzug, den "Oldstars", die das Fest mit mehreren Märschen eröffnet haben. Leiter war ein Gründungsmitglied: Wie bei der Premiere vor 60 Jahren führte Herbert Schmitt den Stab. Nun aber als "Ehrenzugführer".

Die Jubiläums-Feier des Musikzugs war ein Hochamt der Blasmusik. Mit dem Landesorchester im Bayerischen Turnverband war die Elite der Holz- und Blechbläser Nordbayerischer Turnvereine nach Schwabach gekommen. Deren Dirigent hatte eine kurze Anreise. Sebastian Pröger aus Abenberg ist seit sechs Jahren musikalischer Leiter des 40-köpfigen Ensembles. Ihm gehören fünf Musiker des 48er-Musikzugs an: Trompeterin Adelheid Habiger und ihre 14-jährige Tochter Franziska hinter der Klarinette ebenso wie Posaunistin Marina Feuerstein, Klarinettist Matthias Hufnagel und Schlagzeuger Hanno Dietrich. Das 30-minütige Konzert des Orchester war ein erlesener Hörgenuss.

Aber auch der Gastgeber ließ es sich nicht nehmen, seine musikalische Visitenkarte auszugeben. Zuvor eine Huldigung der Dirigentin: Jedes Musikzug-Mitglied überreichte Adelheid Habiger als Dank für ihren hohen Einsatz eine Rose, so dass sie am Ende 34 Mal dunkelrote Blütenpracht auf dem Arm trug. Der Dirigentenstab ist gewiss leichter. Ihn führte die Diplom-Musiklehrerin wie immer elegant, aber auch resolut.

Intensive Jugendarbeit

Pädagogisch trug der Auftritt ebenfalls ihre Handschrift. Denn der Musikzug setzt auf intensive Nachwuchsarbeit. Zum Jubiläumskonzert war erstmals seine Aufbaugruppe junger Musiker integriert.

Höhepunkt des Musikzug-Konzerts war der "Goldschlägermarsch". Er geht zurück auf Bürgerfestgründer Karl-Horst Wendisch, der angeregt hatte, ihn bei Herbert Ehrl in Auftrag zu geben. Ehrl und seine Blaskapelle Beratzhausen haben den Goldschlägermarsch 1985 beim Bürgerfest uraufgeführt. Seither ist er in Vergessenheit geraten.

70 Auftritte pro Jahr

Adelheid Habiger hat ihn nun neu arrangiert. Das Publikum im Casa Fontana war begeistert von der Leistung des Orchesters und spendete langanhaltend Beifall. Abschließend vereinigten sich beide Orchester und gaben unter der Leitung beider Dirigenten gemeinsame Zugaben.

Als Moderator für das umfangreiche musikalische Programm hatte der Musikzug den ehemaligen Chef der CSU-Stadtratsfraktion Adolf Funk engagiert.

Der Musikzug hat heute 48 aktive Mitglieder und bestreitet pro Jahr etwa 70 Auftritte. Seine Bedeutung für Schwabach ist nicht hoch genug einzuschätzen. Entsprechend war die Gästeliste besetzt. Altbürgermeisterin Rosy Stengel (CSU) und CSU-Stadtratsfraktionschef Detlef Paul waren ebenso gekommen wie der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Gerhard Brunner und seine Fraktionskollegin Evi Grau-Karg, die für die SPD-Kulturtage verantwortlich ist. Gerda Braun war in Doppelfunktion vertreten. Die Vorsitzende des TV 48 Schwabach ist auch stellvertretende Chefin der SPD-Stadtratsfraktion. CSU und SPD überreichten jeweils ein Geldgeschenk. Ferner gratulierten alle mit einem Grußwort.

"Aus einer Wiege"

Die Blaskapellen der Region hatten ebenfalls Abordnungen entsandt. An der Spitze die "Schwabacher Blasmusik" mit dem Dirigenten Günther Fleischmann. Ihre Gründergeneration entstammt komplett dem TV 48 Schwabach. 1997 waren fast sämtliche Mitglieder der damaligen "Schwabacher Blasmusik im TV 48 Schwabach" aus dem Verein ausgetreten, um einen eigenen Verein zu gründen. "Es ist schön, in Schwabach zwei aktive Blaskapellen zu haben, die aus einer Wiege stammen", erklärte Rosy Stengel.

Heinz Bayer von der Blasmusik der DJK Abenberg, Ulrich Fischer von der Original Abenberger Blasmusik (OAB) und Markus Heubeck von der Kammersteiner Blasmusik gratulierten ebenfalls. "Die OAB würde es vermutlich nicht geben, wenn der Musikzug nicht häufig nach Abenberg gekommen wäre, um uns mit den ersten Tönen Laufen zu lehren", lobte Ulrich Fischer die Schwabacher Kollegen als musikalische Missionare.

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