Über 1300 ABC-Schützen in Schwabach und im Landkreis Roth

17.9.2014, 08:17 Uhr
Über 1300 ABC-Schützen in Schwabach und im Landkreis Roth

© Foto: Robert Schmitt

Die kleine Turnhalle ist zum Bersten gefüllt gewesen: 92 ABC-Schützinnen und -Schützen haben gestern in Begleitung von Eltern, Paten und Großeltern auf den großen Moment gewartet. Nach einer kurzen Begrüßungsfeier wurden sie von den Lehrerinnen in Empfang genommen und klassenweise in ihren Unterrichtsraum begleitet.

Damit war der sogenannte Ernst des Lebens endgültig angebrochen. Der erste Schultag hatte begonnen.

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Beim Gang ins Klassenzimmer wartete auf die Kids noch ein Sicherheitsgeschenk. Filialdirektor Frank Schöttler verteilte als Vertreter der Sparkasse Mittelfranken-Süd mit Heinz Guthy von der Schwabacher Verkehrswacht und zwei Polizeibeamten gelbe Leuchtmützen und -tücher. Das Geldinstitut und der Verein hatten sie für alle 360 Schulanfänger Schwabachs angeschafft.

Über 1300 ABC-Schützen in Schwabach und im Landkreis Roth

© Foto: Robert Schmitt

Vor der traditionellen Auftaktfeier an der Helmschule herrschte bei zahlreichen Eltern und Kindern keine so große Aufregung mehr. Zum einen, weil es für manche Erwachsene durchaus eine bekannte Zeremonie war. „Das ist mein viertes Kind hier“, erzählte eine Mutter. Einige kannten die Helmschule sogar aus eigener Schüler-Zeit. Stadtratsmitglied Stefan Kosmann blieb als Großvater ebenfalls gelassen. „Heute ist meine dritte Enkelin dran“, stellte er fest.

Mut und Zuversicht

Zum anderen war es Pfarrer Ralph Baudisch gelungen, den Kindern die Nervosität zu nehmen. Während des Gottesdienstes vor der Einschulung fand er die richtigen Worte, um den Kids Mut und Zuversicht zu vermitteln. „Das hat er toll gemacht“, sagte ein Vater. Tochter Eva-Maria nickte und drückte ihre Schultüte mit Pferden ganz fest.

Reyk am anderen Ende der Langbank hatte es noch besser. Er war mit zwei Schultüten ausgestattet. „Eine von der Oma und eine vom Papa“, erklärte er. Beide waren selbst gebastelt. Die Oma hatte sie wie ein Spinnennetz passend zum Schulranzen gestaltet. Dem Vater gefielen Feuerwehrleute. Einer mit dem eigenen Gesicht versehen, ein anderer mit dem Konterfei Reyks.

Er war indes nicht der einzige mit außergewöhnlicher Schultüte. Auch Samuel konnte ein Exemplar vorweisen, das nicht von der Stange kam. Sein Vater hatte ein Fußballfeld originalgetreu auf Karton gemalt und es in die typische Kegelform gebracht.

Noch Aufsehen erregender war allerdings Samuels T-Shirt in DFB-Grün mit vier WM-Sternen über dem Fußball auf der Herzseite. Die Doppeldeutigkeit des Schriftzugs darauf war durchaus kein Zufall. „Ich bin 1. Klasse.“ Ohne Zweifel der ideale Slogan für alle Erstklässler dieses Tages.

Manuel hatte in Sachen Schultüte auf Verkehr gesetzt. „Er liebt Autos“, erklärte seine Mutter das Design. Eine große Ampel komplettierte den Blick auf die Straße.

Individualität großgeschrieben

Anita und Christian Muck erlebten die Einschulung erstmals als Eltern. Viktoria hat künftig durchaus einen langen und gefährlichen Schulweg zu bewältigen. Von Schaftnach aus mit dem Schulbus ist kein Vergnügen. „Deshalb werde ich sie häufiger fahren“, sagte Anita Muck. Schließlich müsste Viktoria im Bus ohne ihre besten Schaftnacher Freundinnen auskommen. Die eine wird die Luitpoldschule, die andere die Ganztagesklasse an der Helmschule besuchen.

Zentraler Programmpunkt der Feier in der Turnhalle war ein Tanz der Ganztagesklasse in der vierten Jahrgangsstufe. Dabei hatten Rektorin Julia Baader und ihr Kollegium auf oberbayerische Folklore zurückgegriffen. Der zehnjährige Daut lieferte einen blitzsauberen Schuhplattler ab, während sich alle Mädchen um ihn drehten. Schließlich fasste die Rektorin noch die Bildungsphilosophie des Lehrerkollegiums der Helmschule in anschauliche Worte. „Wir sind eine Schulgemeinschaft, die es sehr ernst nimmt mit der Individualität der Kinder“, sagte Julia Baader und fügte hinzu: „Wir stellen ihnen Aufgaben, an denen sie wachsen können.“

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