Um Steinkreuze & Martersäulen ranken sich Mythen & Sagen

16.3.2015, 10:07 Uhr
An der Straße nach Schwabach, beim Zugang zur Wehrkirche, stehen ein gotischer Bildstock und ein Steinkreuz. Die etwa drei Meter hohe Bildsäule zeigt im Relief die Kreuzigung Christ, in der rechten Nische den Hl. Laurentius und in der linken den Hl. Leonhard. Zum Sühnekreuz geht die Sage um, dass hier zwei Katzwanger ihren Pfarrer überfallen und schwer misshandelt hatten. Nur durch das Dazukommen Dritter ist die Ermordung vereitelt worden.
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Katzwang (Gotischer Bildstock und Steinkreuz)

An der Straße nach Schwabach, beim Zugang zur Wehrkirche, stehen ein gotischer Bildstock und ein Steinkreuz. Die etwa drei Meter hohe Bildsäule zeigt im Relief die Kreuzigung Christ, in der rechten Nische den Hl. Laurentius und in der linken den Hl. Leonhard. Zum Sühnekreuz geht die Sage um, dass hier zwei Katzwanger ihren Pfarrer überfallen und schwer misshandelt hatten. Nur durch das Dazukommen Dritter ist die Ermordung vereitelt worden. © Foto: Seyferth

An der Römerstraße in Kornburg stehen drei Sühnekreuze aus dem 15. Jahrhundert. Früher standen diese allein auf weiter Flur. Heute sind sie umgeben von Einfamilienhäusern. Schwedenkreuze werden als „im Freien stehende Kreuze zur Erinnerung an den Schwedenfeldzug Anno 1647“ bezeichnet. Nach Aussagen älterer Leute sollen die Steinkreuze hier aus früher in der Nähe abgespielten Kriegen herstammen und darunter gefallene Soldaten begraben sein.
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Kornburg (Schwedenkreuze)

An der Römerstraße in Kornburg stehen drei Sühnekreuze aus dem 15. Jahrhundert. Früher standen diese allein auf weiter Flur. Heute sind sie umgeben von Einfamilienhäusern. Schwedenkreuze werden als „im Freien stehende Kreuze zur Erinnerung an den Schwedenfeldzug Anno 1647“ bezeichnet. Nach Aussagen älterer Leute sollen die Steinkreuze hier aus früher in der Nähe abgespielten Kriegen herstammen und darunter gefallene Soldaten begraben sein. © Foto: Seyferth

Östlich von Leitelshof, unweit an der ehemaligen zum Teil mit Sandsteinen befestigten Wegverbindung von Hengdorf nach Wildenbergen, steht mitten im Wald eine spätmittelalterliche Martersäule aus Sandstein. Diese diente bis 1740 zur Abgrenzung der Hochgerichtsbarkeit zwischen Roßtal und Schwabach. Auf ihrer Schwabach zugewandten Seite ist noch der Rest der Aufschrift „SWOBACH“ zu erkennen. Georg Hetzelein fertigte 1961 eine Federzeichnung von dieser Martersäule.
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Regelsbach/Leitelshof (Marter- oder auch „Fraisch“-Säule):

Östlich von Leitelshof, unweit an der ehemaligen zum Teil mit Sandsteinen befestigten Wegverbindung von Hengdorf nach Wildenbergen, steht mitten im Wald eine spätmittelalterliche Martersäule aus Sandstein. Diese diente bis 1740 zur Abgrenzung der Hochgerichtsbarkeit zwischen Roßtal und Schwabach. Auf ihrer Schwabach zugewandten Seite ist noch der Rest der Aufschrift „SWOBACH“ zu erkennen. Georg Hetzelein fertigte 1961 eine Federzeichnung von dieser Martersäule. © Foto: Seyferth

Sowohl das Steinkreuz als auch der Fluraltar aus der Mitte des 14. Jahrhunderts standen einst nahe des Ortes Hagershof. Diese stünden heute mitten im Rhein-Main-Donau-Kanal. Bürgermeister Fritz Meier veranlasste vor Kanalbaubeginn die Bergung und setzte sich für die Wiedererrichtung am heutigen Standort Nibelungen-/Mittelstraße in Mittelhembach ein. Der Sage nach hätten sich dort zwei mit dem Messer gekitzelt (= duelliert). Ob einer oder beide zu Tode kamen, ist nicht überliefert. Zu vorreformatorischen Zeiten sollen die Katholiken aus der Umgebung zum Fluraltar gepilgert sein.
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Mittelhembach, früher Hagershof (Bildstock und Sühnekreuz):

Sowohl das Steinkreuz als auch der Fluraltar aus der Mitte des 14. Jahrhunderts standen einst nahe des Ortes Hagershof. Diese stünden heute mitten im Rhein-Main-Donau-Kanal. Bürgermeister Fritz Meier veranlasste vor Kanalbaubeginn die Bergung und setzte sich für die Wiedererrichtung am heutigen Standort Nibelungen-/Mittelstraße in Mittelhembach ein. Der Sage nach hätten sich dort zwei mit dem Messer gekitzelt (= duelliert). Ob einer oder beide zu Tode kamen, ist nicht überliefert. Zu vorreformatorischen Zeiten sollen die Katholiken aus der Umgebung zum Fluraltar gepilgert sein. © Foto: Seyferth

An der alten Handelsstraße, heute südlich der alten B 2, bei der Abbiegung der Straße nach Schwand, steht das sogenannte Metzgerkreuz. Das im Steinkreuz gut sichtbar eingehauene Metzgerbeil soll darauf hindeuten, dass sich dortselbst zwei Metzgerburschen gestritten und sich derart zugerichtet haben, dass sie an diesem Platze tot liegen blieben.
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Rednitzhembach (Steinkreuz mit Metzgerbeil)

An der alten Handelsstraße, heute südlich der alten B 2, bei der Abbiegung der Straße nach Schwand, steht das sogenannte Metzgerkreuz. Das im Steinkreuz gut sichtbar eingehauene Metzgerbeil soll darauf hindeuten, dass sich dortselbst zwei Metzgerburschen gestritten und sich derart zugerichtet haben, dass sie an diesem Platze tot liegen blieben. © Foto: Seyferth

An der Straße von Ottersdorf nach Ungerthal beim Kupferweiher steht ein sogenannter Freistein ohne Inschrift. „Hatte jemand einen Mord begangen, sei es aus Vorbedacht, im Wirtshausstreit oder aus Verzweiflung, gab es eine Rettung vor dem Henker nur über den Freistein. Wenn man bedenkt, wie grausam damals meist ein Mensch vom Leben in den Tod gebracht wurde, so kann man sich vorstellen, wie höchste Angst den armen Sünder durchs Dorf hetzte, hinaus in den Wald, durch Dickicht und Dorn. Hinter ihm drein vielleicht schon die Häscher. Keuchend geht sein Atem, doch er läuft, endlich erblickt er die Säule, noch einige wilde Sprünge, dann fasst seine Hand den rissigen Stein, er ist frei. Zwar musste der glückliche Läufer ein Jahr außer Landes gehen, was machte das, er war gerettet.“
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Ungerthal (Freistein)

An der Straße von Ottersdorf nach Ungerthal beim Kupferweiher steht ein sogenannter Freistein ohne Inschrift. „Hatte jemand einen Mord begangen, sei es aus Vorbedacht, im Wirtshausstreit oder aus Verzweiflung, gab es eine Rettung vor dem Henker nur über den Freistein. Wenn man bedenkt, wie grausam damals meist ein Mensch vom Leben in den Tod gebracht wurde, so kann man sich vorstellen, wie höchste Angst den armen Sünder durchs Dorf hetzte, hinaus in den Wald, durch Dickicht und Dorn. Hinter ihm drein vielleicht schon die Häscher. Keuchend geht sein Atem, doch er läuft, endlich erblickt er die Säule, noch einige wilde Sprünge, dann fasst seine Hand den rissigen Stein, er ist frei. Zwar musste der glückliche Läufer ein Jahr außer Landes gehen, was machte das, er war gerettet.“ © Foto: Seyferth

Unmittelbar am westlichen Ortsende, am Weg nach Pflugsmühle, dem sogenannten „Judenweg“, sieht man rechterhand einen Stein, in dem ein Kreuz eingemeißelt ist. Angeblich soll hier eine Dienstmagd von der Pflugsmühle von einem Wolf gerissen und zerfleischt worden sein. Der Judenweg erinnert daran, dass die Juden ihre Toten auf diesem Weg von Windsbach nach Georgensgmünd bringen mussten, weil Windsbach keinen jüdischen Friedhof hatte.
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Beerbach (Kreuzstein)

Unmittelbar am westlichen Ortsende, am Weg nach Pflugsmühle, dem sogenannten „Judenweg“, sieht man rechterhand einen Stein, in dem ein Kreuz eingemeißelt ist. Angeblich soll hier eine Dienstmagd von der Pflugsmühle von einem Wolf gerissen und zerfleischt worden sein. Der Judenweg erinnert daran, dass die Juden ihre Toten auf diesem Weg von Windsbach nach Georgensgmünd bringen mussten, weil Windsbach keinen jüdischen Friedhof hatte. © Foto: Seyferth

Rechts der Straße am „Wasserberg“ steht ein Gedenkstein jüngeren Datums. Am 11. Dezember 1954 verunglückten hier der 52-jährige Landwirt Karl Geißler und der erst 15-jährige Bernhard Reithinger. Beide fuhren auf einer Zugmaschine mit schwer beladenem Anhänger. Auf dem schlechten, bergabwärts führenden, Weg konnte die Zugmaschine den Anhänger nicht genügend bremsen, so dass diese umstürzte. Während zwei Mitfahrer rechtzeitig abspringen konnten, verletzten sich Karl Geißler und Bernhard Reithinger tödlich.
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Schwabach-Limbach (Gedenkstein)

Rechts der Straße am „Wasserberg“ steht ein Gedenkstein jüngeren Datums. Am 11. Dezember 1954 verunglückten hier der 52-jährige Landwirt Karl Geißler und der erst 15-jährige Bernhard Reithinger. Beide fuhren auf einer Zugmaschine mit schwer beladenem Anhänger. Auf dem schlechten, bergabwärts führenden, Weg konnte die Zugmaschine den Anhänger nicht genügend bremsen, so dass diese umstürzte. Während zwei Mitfahrer rechtzeitig abspringen konnten, verletzten sich Karl Geißler und Bernhard Reithinger tödlich. © Foto: Seyferth