Verfall und Rettung: 1000 Jahre Burg Abenberg

29.9.2014, 10:26 Uhr
Verfall und Rettung: 1000 Jahre Burg Abenberg

© Foto: Karlheinz Hiltl

Im Mittelalter haben auf der Abenberger Burg prächtige Ritterturniere stattgefunden. Sogar der berühmte Minnesänger Wolfram von Eschenbach hat sie mit einer Erwähnung geadelt.

Ein Publikumsmagnet ist die Burg auch heute noch. Einmal im Jahr wandelt sich der Burganger zu einer großen Open-Air-Bühne. Zum Feuertanzfestival, zu Weltstars aus Rock und Pop wie „Crosby, Stills & Nash“ oder zu deutschen Nachwuchsstars wie Tim Bendzko pilgern Tausende Fans.

Kein Zweifel: Burg Abenberg ist mehr als das Wahrzeichen der Stadt. Es ist ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird. Dafür sorgen nicht zuletzt Veranstaltungen wie das Burgfest und vor allem die beiden Museen: das Haus fränkischer Geschichte und das Klöppelmuseum, das dieses in Abenberg besonders gepflegte Kunsthandwerk eindrucksvoll präsentiert.

Nicht zuletzt ist es ein wunderbarer Ort für Feiern in besonderem Ambiete. Für Paare, die sich trauen, stehen eine romantische Burgkapelle und ein Trauzimmer bereit und für das Fest ein Vier-Sterne-Hotel mit Restaurant. Wer als Auswärtiger dort heiraten oder taufen möchte, wende sich an das Wassermungenauer Pfarramt, Telefon (09873) 255, als Gemeindeglied an Pfarrer Brendel unter (09873) 97640.

Von Hexen bis Literaten

Darüber hinaus ist Burg Abenberg ein beliebter Treffpunkt für eine bei Männern besonders gefürchtete Gruppe Damen: Die Hexen feiern hier ihre Walpurgisnacht.

Doch wird auf der Burg auch die Literatur groß geschrieben. Wolfram von Eschenbach, der mit einer Statue in der Burgmauer verewigt ist, hätte sicher seine Freude gehabt, dass alle drei Jahr ein „Turmschreiber“ seine Gedanken zu Papier bringt und in einer Lesung präsentiert.

Burg Abenberg kann auf eine rund 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Zu verdanken ist die Anlage dem Geschlecht der Abenberger, das im 11. Jahrhundert eine erste Burg aus Holz errichtet hat.

Graf Rapoto ließ zwischen 1130 und 1140 die erste Steinburg errichten. In den folgenden Jahrhunderten gab es eine Reihe von Umbauten, dann jedoch verfiel die Burg.

Die größte Gefahr wartete auf sie aber nicht im finsteren Mittelalter, sondern in der Neuzeit.

Private Retter

Durch die Säkularisation 1806 kam die Burg in Besitz des Königreichs Bayern, das auf die Anlage aber wenig Wert legte und sie sogar zum Verkauf für den Abbruch anbot. Doch die neuen Besitzer bauten sie wieder auf. Zunächst ab 1875 der Münchner Kunsthändler K. J. Zschwerschina, später bis 1913 der Kammersänger Anton Schott. Nach ihm — und nicht nach dem weiterhin britischen Volksstamm — ist der „Schottenturm“ benannt, in dem heute modern ausgestattete Hotelzimmer untergebracht sind.

Doch nach dieser Zeit folgte eine zweite Phase des Verfalls. Der wurde erst gestoppt, als die Stadt Abenberg, der Landkreis Roth und der Bezirk Mittelfranken 1982 den „Zweckverband Burg Abenberg“ gründeten und damit den Grundstein für die Sanierung auf den heutigen Stand legten.

Die beiden Museen auf Burg Abenberg sind bis Ende Oktober (außer Montag) von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Im November und Dezember sind sie nur an vier Tagen offen: von Donnerstag bis Sonntag. Im Januar und Februar sind sie geschlossen.

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