Waldbesitzer hatten 2013 mit Wetter-Unbill zu kämpfen

4.1.2014, 10:09 Uhr
Waldbesitzer hatten 2013 mit Wetter-Unbill zu kämpfen

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Die konsequenten Aufräumarbeiten in geschädigten Fichtenwäldern und die im Frühjahr für eine rasche Borkenkäferentwicklung ungünstigen Witterungsverhältnisse haben zunächst für einen ruhigen Verlauf an der „Käferfront“ gesorgt.

Für die im Frühjahr frisch gesetzten Waldbäumchen führten die enormen Niederschläge im Mai — an der Waldklimastation Altdorf wurde in diesem Monat die doppelte Niederschlagsmenge im Vergleich zum langjährigen Mittel verzeichnet — zunächst zu einem guten Anwachsen.

„Leider hat sich im Juli für unsere Wälder eine schwierige Phase ergeben“, bedauert Harald Gebhardt, Bereichsleiter Forsten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth. Drei Wochen ohne Niederschläge und überdurchschnittlich hohe Temperaturen ließen viele der bis dahin gut gewachsenen Anpflanzungen aus dem Frühjahr verdorren. Hohe Verluste bis hin zum Totalschaden mussten hingenommen werden.

Fichtenborkenkäfer

In den Wäldern zunächst weitgehend unbemerkt haben auch die Fichtenborkenkäfer diese Situation zur Ausbreitung genutzt. Oftmals erst im September/Oktober wurden die Schäden offensichtlich.

Gebhardt bittet daher, sich noch im Winter um diese Flächen zu kümmern. Befallene Fichten mit noch fest anhaftender Rinde dienen den Borkenkäfern unter anderem als Überwinterungsquartier. Das Entfernen dieser Bäume stellt damit eine sehr wirksame Bekämpfung dar. Jetzt entdeckte neue Befallsherde gelte es auch im Frühjahr im Auge zu behalten. Teile der Käferpopulation überwintern auch im Boden. Dort entziehen sie sich jeglicher Bekämpfungsmöglichkeit und können bei günstiger Witterung ab April für Neubefall sorgen.

Schäden durch Gewitter

Zwei Sommergewitter, eines am 28.Juli, das andere eine Woche später am 4.August, verursachten im Landkreis erhebliche Schäden. War es Ende Juli eine Schneise quer durch den Markt Schwanstetten, so tobte sich das Gewitter Anfang August vermehrt im südlichen Landkreis aus. Am stärksten betroffen waren Greding und Thalmässing.

Beide Forstbetriebsgemeinschaften im Landkreis haben sehr schnell reagiert und konnten den Waldbesitzern wirkungsvolle Hilfe durch Einsatz qualifizierter Forstunternehmer und die sofortige Vermarktung der Hölzer bieten. Der Einsatz moderner Erntetechnik sorgte nicht nur für eine rasche Beseitigung der Schäden, auch die Gefährdung für Leib und Leben bei der Aufarbeitung der Verhaue konnte vermieden werden.

Binnen weniger Minuten wurden mehrere 10000 Bäume von den extremen Böen vernichtet und zum Teil entstanden Kahlflächen von über einem Hektar Größe.

„Die Forstverwaltung stand den Waldbesitzern zur Seite, wenn es um die Beratung und finanzielle Unterstützung bei den notwendig werdenden Wiederaufforstungsmaßnahmen ging“, betont Gebhardt.

Absatz durch Hackschnitzel

Auch wenn es für einzelne Waldbesitzer zu schmerzhaften Schäden gekommen ist, war es großräumig gesehen keine Katastrophe wie die beiden letzten großen Orkanstürme Kyrill und Emma 2007 und 2008.

Ein aufnahmefähiger Holzmarkt und die nahezu unbegrenzte Möglichkeit, Holz in Form von Hackschnitzeln energetisch zu verwerten, sorgten für einen raschen Abfluss der Hölzer und zumindest einen gewissen finanziellen Beitrag zur Kompensation der Schäden.

Erfreulich zeigten sich die Verkaufsmöglichkeiten auch zum Jahresende. Ein Holzpreis beim Leitsortiment Fichte mit drei Stellen vor dem Komma sei erfreulich. Dies dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Preisniveau auch vor 25 Jahren schon einmal bestand und die Kostenseite nicht auf diesem Niveau verharrte.

Bei der Buche zeichnet sich wieder eine Belebung des Stammholzes und damit der höherwertigen Verwendung ab.

In den vergangenen Jahren wurde der Bucheneinschlag überwiegend für die Energieerzeugung verwertet, wobei der Preis dafür aufgrund der enormen Nachfrage stetig angestiegen ist.
 

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