Waschbär fischt Teich eines Limbacher Hauses leer

19.7.2016, 09:51 Uhr
Waschbär fischt Teich eines Limbacher Hauses leer

© Foto: dpa

Im Grundsatz hat die Hausbesitzerin nichts gegen den possierlichen Gesellen, den sie in der Morgendämmerung am Teichrand sitzen und auf Sonnenbarsche lauern sah. „Die Barsche waren sowieso zu viele geworden“, erklärt die Frau.

Eigentlich sei der große Teich mit seinen 32 000 Litern Füllmenge Heimat für 40 Exemplare des japanischen Brokatkarpfens Koi, die in dem künstlich angelegten Gewässer seit rund 20 Jahren leben. Die Sonnenbarsche hatten die Teichbesitzer zur Gewässerreinhaltung eingesetzt, allerdings nahmen die Fische im Lauf der Zeit überhand, „die hätten wir in naher Zukunft abfischen müssen“, meint die Frau. Der Waschbär hätte ihr und ihrer Familie diese Arbeit abgenommen.

Auch ins Haus hatte sich der possierliche Geselle mit den Streifen im Fell und der typischen Augenmaske schon einmal „verirrt“ gehabt, allerdings schnell das Weite gesucht, als er gestellt zu werden drohte.

Schädlingsexperten warnen davor, das Thema „Waschbär“ auf die leichte Schulter zu nehmen. Als ungebetene Hausgenossen sind die kleinen Raubtiere, die ursprünglich aus Nordamerika stammen und sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts auch in Europa verbreiteten, nämlich ziemlich zerstörerisch: Sie können unter anderem Dachisolierungen zerfetzen und mit ihrem Kot den Wohnbereich verunreinigen.

Zudem ist der Waschbär, der bis zu 71 Zentimeter groß und neun Kilo schwer werden kann, ein ziemlich furchtloser Allesfresser. Was bedeutet, dass die Limbacherin mittelfristig auch um ihre wertvollen Kois fürchten muss. Zur Waschbären-Vertreibung gibt es verschiedene Methoden, unter anderem chemisches Streumaterial (das auch gegen Marder helfen soll) und spezielle Ultraschall-Geräte, deren Töne die Tiere nicht mögen.

Auch ein Fuchs zu Gast

Wer in Waldnähe lebt, macht freilich öfter Bekanntschaft mit Wildtieren. Im Stadtteil Limbach wurde beispielsweise auch schon ein Fuchs gesichtet, was bei dem Zivilisationsfolger auch nicht weiter verwunderlich ist.

Außerdem merken sich Tiere sehr gut, in welchen Gebieten sie nicht angegriffen werden und speichern solche Erfahrungen unter „sicheres Territorium“. Daher empfiehlt es sich, rechtzeitig wirkungsvolle Abwehr-Maßnahmen zu ergreifen, um besagtes Gefühl der Sicherheit bei dem Waschbären erst gar nicht aufkommen zu lassen und ihn zu vertreiben, bevor er ein Faible für Kois und andere teure Zierfische entwickelt.

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