Weiherhaus: Bürgerverein, CSU und SPD einig

10.10.2015, 10:18 Uhr

Die Stellungnahmen:

Sehen Sie die Geschwindigkeitsbeschränkung als wirksames Mittel zum Lärmschutz?

Bürgerverein: Ja, aber nur für die Dauer der Umleitung wegen der Bauarbeiten am Kreisel in der Wiener Straße — warum aber erst jetzt und nicht schon beim Beginn der Umleitungsmaßnahmen? — und in Verbindung mit dem schlechten Zustand des Straßenbelags am Marthweg.

CSU Worzeldorf: Der CSU Ortsverband Worzeldorf lehnt die dauerhafte Reduzierung auf 30 km/h ab. Teilweise findet jetzt schon ein Schleichverkehr durch den Kloster- und Schwedenweg statt.

SPD Worzeldorf: Da wir die Testberichte nicht kennen, sehen wir dies skeptisch. Tempo 30 nachts ja, tagsüber nein.

Soll die Beschränkung nach dem Bau des Kreisels Wiener Straße/Vorjurastraße wieder aufgehoben werden?

Bürgerverein: Ja, aber die Sanierung des Marthweges soll mit einer durchgehenden und damit „leisen“ Fahrbahndecke erfolgen. Laut Untersuchungen des ADAC bringt Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen keine bemerkbaren Verbesserungen hinsichtlich des Lärms und der Luftqualität. Entscheidend sind die Qualität des Straßenbelags und die Lautstärke der Motoren, die bei Tempo 30 kaum leiser wird als bei Tempo 50.

CSU: Wir werden die Wiederherstellung der 50 km/h am Marthweg nach Fertigstellung des Kreisverkehres vehement einfordern. Es darf nicht sein, dass Minderheiten über eine Mehrheit entscheiden.

Auch wollen wir keinen Verkehr in die Wohngebiete tragen. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, haben wir mit unserem Stadtrat Andreas Krieglstein einen Dringlichkeitsantrag für den Verkehrsausschuss am 24. September gestellt, in dem nochmals geklärt werden sollte, dass die 30 km/h nur zeitlich begrenzt bestehen bleiben dürfen.

SPD: Ja, denn was wir brauchen sind Maßnahmen, um die gestiegenen Pendlerautos und LKW zu reduzieren: LKW-Verbot Abends/Nachts, eine abknickende Vorfahrt Radmeisterstraße/Marthweg und Überquerungshilfen (Inseln). Das macht den Marthweg unattraktiv für die Pendler/LKWs und ruhiger plus sicherer für die Anwohner.

Welche Entschärfungsmöglichkeit gibt es für die gefährliche Kreuzung Marthweg/Radmeisterstraße hinsichtlich Bushaltestelle und dem einzigen Radweg nach Katzwang?

Bürgerverein: Nachdem ein Kreisel nicht infrage kommt und eine Ampelanlage die Stausituation nur noch verschlechtern würde, wäre eventuell die Installierung einer festen Radaranlage (wie in Baden-Württemberg üblich) am südlichen Ortseingang von Weiherhaus (von Katzwang her) sinnvoll. Damit würde jeder nur noch mit garantierten 50 Kilometer pro Stunde in den Ort fahren beziehungsweise trifft ein Bußgeld genau die Richtigen.

Im weiteren Verlauf der Straße geben nur noch sehr wenige Gas, wenn es das Verkehrsaufkommen überhaupt zulässt. Aus der Gegenrichtung (stadtauswärts) ist keine Geschwindigkeitsbeschränkung erforderlich, schon gar nicht wegen Lärmschutz.

Alternativ plädieren wir auf eine abknickende Vorfahrtsregelung von der Radmeisterstraße in den Marthweg. Dadurch würde den Rasern aus Richtung Katzwang auch die Priorität genommen.

Für die Radfahrer und Fußgänger sollte dieser Bereich gesperrt und dafür an die jetzige Ausfahrt aus der Straße An den Weihern (bereits jetzt für Radfahrer in Gegenrichtung der Einbahnstraße erlaubt) verlegt werden — eventuell mit einer Mittelinsel oder einem Zebrastreifen.

Auch das reduziert die Geschwindigkeit nochmals. Wenn die Stadt rechtzeitig vorher über diese Maßnahme informiert hätte (auch den Bürgerverein), dann hätte man schon im Vorfeld Verständnis wecken und die Emotionen niedriger halten können.

CSU: Es liegt eine schwierige Situation vor mit wenig Platz, wie eigentlich auch in Worzeldorf. Hier müsste mit dem Verkehrsplanungsamt und den Eigentümern über einen Radwegausbau diskutiert werden. Allerdings wird sich ein kompletter Neubau aufgrund des nicht vorhandenen Platzes kaum realisieren lassen.

SPD: Die SPD-Worzeldorf hat im Juli für diese Kreuzung eine abknickende Vorfahrt bei der Stadtverwaltung gefordert. Ziel: Vorrang für Nürnberger Autofahrer. Pendler und LKW aus Katzwang kommend müssen halten und können nicht durchrasen. Leider hat dies die Verwaltung abgelehnt. Wir fordern eine erneute Prüfung durch Bürgermeister Christian Vogel.

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