Wendelstein bereitet sich auf das 23. „Jazz & Blues Open“ vor

16.3.2016, 08:11 Uhr
Wendelstein bereitet sich auf das 23. „Jazz & Blues Open“ vor

© Foto: Rurik Schnackig

Die Pressekonferenz zum bevorstehenden „Jazz & Blues Open“ 2016 machte jedenfalls den Mund wässrig – oder viel mehr: die Ohren voll empfangsbereit.

Musik verbindet, heißt es. Und das ist zu spüren bei der Vorstellung des diesjährigen Konzeptes in Wendelstein in der Jegelscheune. Bürgermeister Werner Langhans, Festivalleiterin Andrea Söllner und Jan Rottau spielen sich die Bälle zu, schwärmen von der harmonischen Zusammenarbeit, von der Qualität der eingeladenen Hochkaräter — und lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie für dieses Festival Feuer und Flamme sind — oder wie Johannes Oerding singt: „Alles brennt“.

Jugendlich-frisch

Oerding ist auch bei dem Videoclip zu sehen, den das Organisationstrio in der Scheune abspielt und der die beteiligten Musiker im Schnelldurchlauf zeigt. Bei dieser Präsentation wird deutlich, wie jugendlich-frisch durchmixt das Festival in seinem 23. Jahr daherkommt.

Da ist der Chart-Stürmer Johannes Oerding, gefolgt von der Soul-Jazz-Stimme eines Mario Biondi (), bevor zum Collegium Dixicum mit seinem Oldtime-Jazz übergeblendet wird. Und da ist auch die in Frankreich lebende Gasandji zu sehen. Sie hat Festivalleiterin Söllner eine schlaflose Nacht gekostet.

Unerwartete Lücke

Obwohl bereits vertraglich verpflichtet, hat sich kurzfristig für sie in Frankreich eine große Produktion aufgetan. So haben die Wendelsteiner sie schweren Herzens aus dem Vertrag befreit — und sich einer Lücke im Programm gegenüber gesehen.

Dass diese weiße Stelle nun die fränkische A-Cappella-Band „Viva Voce“ bunt und mit Lokalkolorit färben wird, tröstet Söllner über die kurze Sorge hinweg. „Damit präsentieren wir uns sehr lokal“, sagt sie und erwähnt den Nürnberger Kulturpreisträger Wolfgang Haffner, Hildegard Pohl und das Collegium Dixicum.

Andere haben weitere Wege. Und auch das sei alles andere als selbstverständlich, betont der künstlerische Leiter Jan Rottau. Schließlich gibt es in der Auftrittskette „New York — Hamburg — Berlin — Wendelstein“ einen Ort, der nicht so ganz passen will — und dennoch große Fische an Land zieht. Dies, so Rottau, sei durch die langjährige Erfahrung und die Geschichte des Festivals überhaupt erst möglich.

„Zunächst mal sagt ja kaum jemandem Wendelstein etwas. Aber wenn man die Liste vorlegt, wer alles hier war, hat man plötzlich ganz andere Karten“, sagt Rottau.

Nix für Schreibtischtäter

Die namhaften Musiker zu locken, sei kein Job, den man vom Schreibtisch aus machen könne. Rottau ist viel unterwegs. In Cannes, in New York, bei der Verleihung des Echo-Jazz-Preises in Hamburg. Kontakte sind wichtig. Mit der Antwort auf die Frage, wann denn die Vorbereitungen auf das Festival beginnen, zögert er keine Sekunde: „Am Tag nach dem letzten Festivaltag“.

Der Kartenverkauf für das vom Schwabacher Tagblatt präsentierte und von Sponsoren — vor allem Datev — unterstützte Festival hat bereits begonnen. Auch hier zeichnet sich ein Trend ab: „Zunehmend“, so Langhans, finden sich kurzentschlossene Besucher ein. Hauptsache, sie kommen. Und darauf stößt man nach der Pressekonferenz an — mit einem „Jazz & Blues“-Franken-Secco, der zum Festival ausgeschenkt wird. Prickelnd.

Tickets (teilweise ZAC-Rabatt) in der Geschäftsstelle des Schwabacher Tagblatts. Programm unter www.jazzandbluesopen.de

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