Wendelstein: Klaus Vogel fordert Werner Langhans heraus

WENDELSTEIN - Nun also doch: Klaus Vogel will Bürgermeister in Wendelstein werden. Der SPD-Politiker, der bis vor sechs Jahren schon 2. Bürgermeister war, wurde jetzt nominiert. Der fordert damit am 16. März den amtierenden Rathauschef Werner Langhans (CSU) heraus.

Mit Helmut Mederer (FW) gibt es einen weiteren Bewerber. Doch die SPD hat bei ihrer Nominierungsversammlung nicht nur Klaus Vogel ins Rennen geschickt. Sie stellte auch ihre Gemeinderatsliste auf.

Die vier Wendelsteiner SPD Ortsvereine wählten ihre 24 Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahl 2014. Unter der Leitung von Bürgermeister Ben Schwarz aus Georgensgmünd und dem SPD-Kreisvorsitzenden Sven Ehrhardt stellten sich alle Frauen und Männer einzeln vor. Auf der Liste stehen 11 Frauen und 13 Männer. Von den aktiven Rätinnen und Räten sind Dr. Anja Tobermann, Inge Sutor, Lisa Luff, Dr. Benjamin Waldmann und Heinz Löhlein wieder dabei.

Die Listenverantwortlichen Maximilian Frisch und Dr. Benjamin Waldmann hatten besonderen Wert darauf gelegt, dass schon bei den ersten sechs Plätzen alle vier großen Ortsteile vertreten sind. Mit einer vielfältigen Liste sieht sich die SPD für die Wahl am 16. März bestens gerüstet.

Kleinschwarzenlohe, wo es seit Jahren keinen eigenen Marktrat mehr gibt, wurde mit Listenplatz 3 für Robert Pölloth besonders bedacht. In geheimer Abstimmung wurde der Listenvorschlag einstimmig angenommen.

Aktive Gemeinde

Der weitere Verlauf des Abends stand ganz im Zeichen der Nominierung von Klaus Vogel als Bürgermeisterkandidat. In seiner Vorstellung ging der Kreisrat und frühere stellvertretende Bürgermeister auf einige der Punkte ein, die ihn dazu bewogen haben, zu kandidieren. Wendelstein sei seit Jahren eine finanziell gesunde Gemeinde, die 24 Jahre durch Altbürgermeister Wolfgang Kelsch mit viel Geschick gestaltet worden sei und bei den mittelfränkischen Gemeinden eine Spitzenstellung eingenommen habe. Die Jugendarbeit, der breit aufgestellte Kulturbereich, die Sportstätten, Feuerwehren, die Gewerbeentwicklung und vor allem der Bildungsbereich und die Kinderbetreuungseinrichtungen seien immer das Fundament für die lebendige Bürgergemeinde Wendelstein gewesen.

Die Gemeinde habe stets mehr Initiative gezeigt, als vom Gesetzgeber verlangt. So sei es dem jahrelangen Festhalten von SPD und Landrat Herbert Eckstein an der Vision vom Gymnasium zu verdanken, dass dieses endlich seinen Platz in Wendelstein gefunden habe. Ähnliches gelte für den Gewerbepark GNF und für die freie Waldorfschule. Mit langem Atem seien es im Gemeinderat und an der Gemeindespitze Sozialdemokraten gewesen, die mit strategischer Politik auch größere Ziele erreichten. Leider, so Klaus Vogel, fehle dieser Gemeinde in den letzten sechs Jahren ein Masterplan, eine Überschrift, wo die Kommunalpolitik hin will.

Doch auch in Detailfragen vermisst Vogel eine verantwortungsvolle und kooperative Politik: „Wenn andere Parteien heute Anträge stellen müssen, um überhaupt Information aus dem Rathaus zu bekommen, dann stimmt etwas nicht“, warb der Kandidat für ein „gläsernes Rathaus“.

„Wenn Entscheidungen wie beim Industriemüll-Zwischenlager in Kleinschwarzenlohe zum medialen Imageschaden für Wendelstein werden, dann treibt mich das um“, so Klaus Vogel. Noch schlimmer sei es, wenn durch solche Vorfälle das Vertrauen der Bürger in die eigene Gemeindeführung verloren ginge.

Top-Plätze verloren

„In vielen Bereichen, wo die Gemeinde einst Modellcharakter hatte, haben wir die Top-Plätze verloren. Wendelstein darf nicht einfach eine x-beliebige Gemeinde mit zwar solidem Haushalt aber ohne Visionen, ohne Ziele, ohne Leitbild sein. Unsere Motivation ist, dass sich das ändert“, so der Kandidat.

„Wendelstein kann mehr, und das zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern“, sagte Klaus Vogel. Deshalb wolle er das tun, was er schon immer getan habe: Auf die Menschen zugehen, zuhören und nachdenken, entscheiden und umsetzen.“ Nach seiner Vorstellung wurde Vogel in geheimer Wahl mit 100 Prozent gewählt.

Die Gemeinderatsliste der SPD im Überblick:

1 Klaus Vogel, Wendelstein
2 Anja Tobermann, Großschwarzenlohe
3 Robert Pölloth, Kleinschwarzenlohe
4 Inge Sutor, Wendelstein
5 Maximilian Frisch, Röthenbach
6 Lisa Luff, Röthenbach
7 Benjamin Waldmann, Wendelstein
8 Irene Jantschke, Wendelstein
9 Thomas Meyer, Kleinschwarzenlohe
10 Ingrid Burchard, Wendelstein
11 Heinz Löhlein, Wendelstein
12 Nezaket Coskun, Wendelstein
13 Berndt Zingrebe, Wendelstein
14 Barbara Macher, Wendelstein
15 Michael Geißler, Röthenbach
16 Katharina Benicek-Raith, Klein’lohe
17 Jürgen Feicht, Großschwarzenlohe
18 Margit Grüßner, Wendelstein
19 Werner Grün, Wendelstein
20 Ann-Cathrin Perrey, Röthenbach
21 Maximilian Schröder, Wendelstein
22 Walter Sigl, Röthenbach
23 Udo Kretschmer, Großschwarzenlohe
24 Petra Metzger, Kleinschwarzenlohe