Wendelstein trauert um Heimatforscher Hartwig Hillegeist

15.10.2014, 09:43 Uhr
Wendelstein trauert um Heimatforscher Hartwig Hillegeist

1935 geboren, studierte Hartwig Hillegeist nach dem Schulabschluss Architektur und fand nach dem Studium als Architekt seinen Lebensberuf, der ihn später auch nach Wendelstein führte. Hier baute er zunächst in Wendelstein und später in Raubersried ein Eigenheim mit Büro für sich und seine Familie.

Er erledigte Aufträge für öffentliche Bauträger, wie etwa beim Bau der Schulturnhalle in Wendelstein in den 1970er Jahren (jetzt „Hans-Seufert-Halle“). Schnell fand er auch Interesse an der Wendelsteiner Heimatgeschichte. Noch vor der Gründung des Wendelsteiner Heimatvereins, 1974, arbeitete er in der „Armenhausgruppe“ mit.

Diese Gruppe aus Heimatfreunden entstand damals, als der Gemeinderat beschlossen hatte, das heutige „Heimathaus“ zugunsten eines Parkplatzes abzureißen. Die Gruppe suchte nach einer neuen Nutzung für das historische Gebäude nach einer Sanierung. Folgerichtig gehörte er 1975 auch zu den Gründungsmitgliedern des Wendelsteiner „Heimatvereins“, als sich dieser zur Rettung des Heimathauses gründete. In den Folgejahren war Hartwig Hillgeist für die Sanierung des Heimathauses wie auch für den Ab- und Wiederaufbau eines historischen Backofens aus Raubersried und die Sanierung des heutigen „Heimatarchivs“ verantwortlich. Für seine Verdienste um den Heimatverein wurde er 2005 zum Ehrenmitglied ernannt.

Als sich zunächst zur Erforschung der Geschichte des „Heimathauses“ 1983 innerhalb des Heimatvereins ein „Archivkreis“ gründete, war Hartwig Hillegeist auch hier dabei. Er leitete den Archivkreis bis kurz vor seinem Tod.

Von 1975 bis 1987 und wieder für mehrere Jahre ab 2007 wirkte er als 2. Vorsitzender des Heimatvereins sowie von 1987 bis 1993 als Beisitzer im erweiterten Vorstand entscheidend an der Vereinsentwicklung mit. Sowohl als Mineraliensammler, wobei er hier dem Heimatverein eine Sammlung von Mineralien aus den Wendelsteiner Steinbrüchen vermitteln konnte, wie auch als Heimatforscher brachte er sich aktiv ein.

Breitgefächertes Interesse

Wie breitgefächert sein Interesse an Heimatforschung war, belegen eine von ihm angeregte und umgesetzte Ausstellung im Heimathaus über die Geschichte der Weihnachts- und Grußkarten wie auch die historische Sonderschau zum Wendelsteiner Ortsjubiläum 2009.

Sein heimatkundliches Vermächtnis — auch über die Gemeindegrenzen hinaus — sind seine Artikel in den Jahresheften des Archivkreises seit deren Erstausgabe vor mehr als zwölf Jahren. Seine Texte wurden zudem in den „Landkreisstreifzügen“ des Landkreises Roth veröffentlicht. Auch zu dem für 2015 geplanten Landkreisbuch über die gemeindlichen Flurdenkmäler konnte Hartwig Hillegeist noch beitragen. In seinem Aufsatz befasste er sich mit den Steinkreuzen und weiteren Kleindenkmälern in Wendelstein.

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