Wenig Interesse an der Grundschule in Penzendorf

10.7.2014, 08:39 Uhr

Seit 2012 hat Penzendorf eine Schule ohne Schüler. Auch im nächsten Schuljahr wird das so bleiben. Das ist das Ergebnis von zwei Eltern-Umfragen der Johannes-Helm-Schule, zu der die Schule Penzendorf gehört.

Interesse an Penzendorf haben Eltern von nur elf Grundschulkindern geäußert. Davon wünschen sechs jahrgangskombinierte Klassen, fünf jedoch einen Regelklasse. Die Mindestzahl von 13 pro Klasse, die das Kultusministerium für Grundschulen vorgibt, wird in jedem Fall verfehlt.

Vor diesem Hintergrund hat der neue „Bildungs- und Kulturausschuss“ des Stadtrats einstimmig beschlossen, andere Nutzungen für das Gebäude zu prüfen: durch eine andere Schule und/oder durch Penzendorfer Vereine.

Bürgermeister Dr. Roland Oeser, der Vorsitzende des Ausschusses, betonte aber, dass man die Entwicklung der Schülerzahlen weiter genau beobachte. Ein endgültiges Aus bedeutet dieser Beschluss also nicht.

Im Februar hatte der Stadtrat einstimmig einen SPD-Antrag gebilligt, der die Wiederaufnahme des Schulbetriebs zum Ziel hatte. Gerhard Kappler, stellvertretender Leiter des Schul- und Sportamts der Stadt, und Ingrid Dröse, die Direktorin des staatlichen Schulamtes, stellten allerdings klar, dass dies bei diesen Zahlen „definitiv nicht“ (Dröse) möglich sei.

Dies bestätigte auch Karl Freller (CSU) nach einem Gespräch mit der Regierung von Mittelfranken: „Die Zahlen sind leider eindeutig.“

„Es fehlt am Willen“

Helga Schmitt-Bussinger (SPD) sieht aber einen anderen Grund: „Es ist insgesamt zu wenig getan worden, um für den Schulstandort zu werben. Früher wollten die Verantwortlichen den Standort. Die heute Verantwortlichen wollen ihn nicht mehr. Dies gilt vor allem für Schulleitung der Helm-Schule.“ Rektorin Julia Baader habe gegenüber den Eltern stets die Probleme betont.

Hartwig Reimann erinnerte daran, dass es zwischen dem früheren Schulamtsdirektor Anton Horbaschek und ihm als OB die Vereinbarung gegeben habe, Penzendorf als Standort zu halten: „Und es gab nie das Problem, dass die Elternschaft gemeutert hat.“

„Überspitzte Luxusdiskussion“

Klaus Neunhoeffer (Grüne) bedankte sich dagegen ausdrücklich bei der Schulleitung für ihren Einsatz. Die Zeiten hätten sich gewandelt. An der Helm-Schule gebe es ein „komplettes Betreuungsangebot“, einschließlich Nachmittagsunterricht. Das entspreche heute dem Bedarf vieler Eltern. Sein Fazit fiel deutlich in Richtung SPD aus: „Wir führen hier eine überspitzte Luxusdiskussion.“

Erwin Eberlein (Freie Wähler) sieht das ähnlich: „Von Penzendorf zur Helm-Schule ist es auch nicht weiter als von Limbach. Deshalb sehe ich da keine Probleme.“

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