„Wir können uns kaum retten vor Arbeit“

19.10.2012, 09:21 Uhr
„Wir können uns kaum retten vor Arbeit“

© Weidler

„Wir kommen kaum nach“, stöhnte Fritz Kraußer, verantwortlicher Koordinator der Kelter des Obst- und Gartenbauvereins Katzwang in der Ellwanger Straße. „Wir können uns kaum retten vor Arbeit.“

Seit 25. August schon stehen die Mitglieder in unterschiedlichen Besetzungen jeden Freitag und jeden Samstag an der Maschine. Von morgens bis abends. Drei Mann sind zur Bedienung erforderlich. Einer schichtet das zerkleinerte Fruchtgut zwischen die Pressplatten, der Zweite sorgt dafür, dass die Presse die Maische auspresst, und der Dritte bedient die Abfüllanlage, wo das Erntegut auf 80 Grad erhitzt in die Auffangbehälter fließt. Täglich verarbeiten die Katzwanger dank Überstunden 80 Zentner Obst. Eigentlich liegt die Kapazitätsgrenze bei 60 Zentnern.

In die Katzwanger Anlage dürfen nur Vereinsmitglieder einliefern. Das verhindert, dass aus einem Weiterverkauf Nutzen gezogen wird. Ansonsten würde dem Verein möglicherweise die Gemeinnützigkeit aberkannt. Die Mosterei verlässt ausschließlich naturtrüber Saft ohne jede Zusatzstoffe. Etwa ein Drittel des Safts wird noch in Flaschen gefüllt. Vor wenigen Jahren führten die Katzwanger jedoch auch die heute übliche Abfüllung in Drei-, Fünf- oder Zehn-Liter-Beuteln ein.

Einige Mitglieder bringen nicht nur Äpfel in die Mosterei. Sie mischen auch Birnen und Trauben darunter. Ab Ende Oktober kommen auch Quitten hinzu.

Übrigens: In der Mosterei wird kein Abfall produziert. Der Saft wird getrunken oder zu Most oder Marmelade weiterverarbeitet. Die ausgepressten Obstschnitzel werden auf einen Anhänger geladen und meist in den Wald verfrachtet. Förster freuen sich, dass die Rehe zusätzliche Nahrung bekommen.

Wenn die ganze Ernte eingefahren und das ganze Obst verarbeitet ist, hängen die insgesamt zehn Helfer der Mosterei noch ein kleines Fest dran: eine kleine Belohnung für die ganze Arbeit, die sie in den vergangenen Monaten gehabt haben.

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