Sexuelle Übergriffe: Volksfest für Frauen sicherer als Berg

21.3.2015, 06:00 Uhr
Die Erlanger SPD will einen Schutzraum für Frauen im Umfeld der Bergkirchweih einrichten lassen. Dort soll "Berg"-Besucherinnen in Notlagen Zuflucht und professionelle Hilfe geboten werden.

© André de Geare Die Erlanger SPD will einen Schutzraum für Frauen im Umfeld der Bergkirchweih einrichten lassen. Dort soll "Berg"-Besucherinnen in Notlagen Zuflucht und professionelle Hilfe geboten werden.

Ob Erlanger Bergkirchweih, Fürther Michaeliskirchweih oder Nürnberger Volksfest - Brauchtum, Tradition und Genuss werden bei allen drei Festivitäten groß geschrieben. Dennoch unterscheiden sich die Veranstaltungen bei Ablauf, Lokalität, Infrastruktur und Publikum. Das hat offenbar auch Folgen für die Sicherheit der Besucher. Regelmäßig schnellen während Erlangens fünfter Jahreszeit die Delikte in den Stunden nach Mitternacht in die Höhe.

Während der berühmt-berüchtigten Berg-Nachfeiern wurde 2012 und 2013 je eine Frau Opfer eines sexuellen Übergriffs. Einen weiteren konnte eine Frau durch beherzte Gegenwehr verhindern. Im gleichen Zeitraum registriert sind je zwei weitere Sexualdelikte, die auf dem verwinkelten, teils schlecht einsehbaren Berg-Gelände begangen wurden.

Wegen dieser Straftaten, aber auch weil „sexualisierte Gewalt im Rahmen des ,Bergs‘ verharmlost“ werde, will die Erlanger SPD einen Schutzraum für Frauen im Umfeld der Bergkirchweih einrichten lassen. Dort soll "Berg"-Besucherinnen in Notlagen Zuflucht und professionelle Hilfe geboten werden.

Momentan prüft die Stadt, inwiefern sich das Vorhaben - unterstützt von Polizei und Frauennotruf - umsetzen lässt. "In Nürnberg und Fürth sind keine Fälle sexueller Gewalt bei Volksfest oder Kirchweih aktenkundig“, sagt Polizeisprecherin Simone Wiesenberg.

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