So erinnert Franken an den Dreißigjährigen Krieg

12.5.2018, 10:38 Uhr
So erinnert Franken an den Dreißigjährigen Krieg

© Hans-Joachim Winckler

Hinterher war alles anders: Auch wenn die Region von der ersten Hälfte des Gemetzels verschont blieb, war Franken am Ende des Krieges (1618 - 1648) ausgeblutet. Etwa die Hälfte der Bevölkerung hatte die schwere Zeit nicht überlebt und war auf dem Schlachtfeld, durch Plünderungen, Hunger oder an Seuchen gestorben.

Die Pest raffte allein in Nürnberg, wo viele hinter der Stadtmauer Schutz gesucht hatten, an die 20.000 Menschen dahin. In Rothenburg war es noch schlimmer: Als der Krieg 1648 vorbei war, war die Zahl der Einwohner um etwa 70 Prozent geschrumpft.

Nur wenige Städte kamen davon. Dinkelsbühl zum Beispiel, wo die Kinderzeche noch heute die Geschichte dieser Rettung erzählt. Dagegen nahmen die Truppen von Gustav Adolf u.a. Würzburg samt Festung ein.

Auch Nürnberg spielte eine wichtige Rolle: Die Stadt belieferte die schwedischen Truppen mit Waffen und Soldaten. Berühmt geworden ist außerdem die Schlacht an der Alten Veste vor den Toren Zirndorfs , bei der Wallenstein und die Schweden aufeinandertrafen und die mit einem Sieg für die kaiserlichen Truppen Wallensteins endete.

Städte und Dörfer nach dem Frieden von Prag wieder aufzubauen, zog sich über mehrere Generationen hin. Protestantisch geprägte Gegenden - wie zum Beispiel das Fürstentum Ansbach - nahmen Flüchtlinge aus anderen Regionen auf und hatten es so etwas leichter. Katholische Territorien dagegen mussten sich aus eigener Kraft stärken.

Vierhundert Jahre später feiert Franken den Großen Krieg mit zahlreichen Sonderschauen, Festen, Vorträgen und Rundgängen. Die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz und das Fränkische Schweiz-Museum haben zum Beispiel das Jahrestehma "Auf den Spuren der Musketiere" ausgerufen. Ziel aller Veranstaltungen ist es, den Krieg aus Sicht der einheimischen Bevölkerung zu erzählen. 

Die wichtigsten Veranstaltungen finden Sie in unserer Karte.

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