SPD will inhaltliche Reformen für bayerische Gymnasien

München - Bei der von der Staatsregierung vorangetriebenen Neugestaltung des Abiturs nach neun Jahren wurde nach Ansicht der SPD im Landtag zu wenig Augenmerk auf inhaltliche Reformen gelegt.

"Das Lernen auf dem Gymnasium muss von Grund auf auf den Prüfstand. Viele Lerninhalte und die Art und Weise der Wissensvermittlung sind nicht mehr zeitgemäß und gehen an der Lebenswirklichkeit vorbei", sagte Martin Güll, Bildungsexperte der Fraktion und Vorsitzender des Kultusausschusses, am Dienstag in München.

Die CSU habe bei der Neugestaltung zu wenig an die Inhalte und zu sehr an die rein technische Umgestaltung gedacht, kritisierte Güll. Um das Gymnasium fit für die kommenden 20 Jahre zu machen, brauche es aber endlich den Mut, neue Wege zu gehen. Dazu gehöre etwa ein stärkerer Fokus auf die Berufsorientierung, mehr gebundenen Ganztag und eine inhaltliche Vernetzung der Schulfächer fernab des bisherigen 45-Minuten-Taktes sowie tägliche Freiräume für selbstgesteuertes Lernen.

Auch brauche es in allen Jahrgangsstufen digitale Lernformen, ab der 8. Klasse das Fach Sozialkunde für mehr demokratische Kenntnisse sowie mehr Zeit für Biologie, Chemie und Geografie.