Staatsanwalt zu Mollath: Justiz hat kein Recht gebeugt

6.6.2013, 14:28 Uhr
Staatsanwalt zu Mollath: Justiz hat kein Recht gebeugt

© SWR/Report Mainz (dpa)

Der Regensburger Ermittler Wolfhard Meindl sagte am Donnerstag im Mollath-Untersuchungsausschuss, das Gericht habe „einige prozessuale Normen nicht ganz richtig beachtet“. So wurde Mollath demnach zu spät über den ersten vorläufigen Unterbringungsbeschluss in der Psychiatrie informiert. Rechtsbeugung aber, sagte Meindl, sei „nicht nachweisbar“.

Meindl hatte in der Regensburger Staatsanwaltschaft den Wiederaufnahmeantrag in Mollaths Verfahren geschrieben, der zu einer Neuverhandlung führen könnte.

Ausschlaggebend für diesen Wiederaufnahmeantrag waren nach Meindls Angaben zwei ganz andere Dinge: Das Attest, das Mollaths Misshandlung seiner Ehefrau belegen sollte, ist eine „unechte Urkunde“ – es stammt nicht von der Ärztin, die unterschrieben hatte. Außerdem gibt es nun einen damals nicht bekannten Zeugen, der zugunsten Mollaths aussagt.

Zwischenzeitlich kommt es auch zu eher skurrilen Entwicklungen seitens der Anhänger Mollaths: Freunde hoffen nun auch auf Unterstützung von Filmstar Sandra Bullock. Die in Nürnberg aufgewachsene Hollywood-Schauspielerin habe zusammen mit Gustl Mollath die örtliche Rudolf-Steiner-Schule besucht, berichtete der Mollath-Unterstützer Gerhard Dörner der Nachrichtenagentur dpa. Er wolle demnächst nach San Francisco reisen und die Schauspielerin treffen. Es sei durchaus möglich, dass auch ihr das Schicksal des 56-Jährigen nicht gleichgültig sei. 

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