Streit um Gedenken an Franz Josef Strauß tobt

28.8.2015, 19:51 Uhr
Streit um Gedenken an Franz Josef Strauß tobt

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In Bayern ist ein heftiger Streit um das Gedenken an Franz Josef Strauß (1915-1988) entbrannt. Die Opposition im Landtag boykottiert den Staatsempfang zum 100. Geburtstag des 1988 gestorbenen langjährigen Ministerpräsidenten. Die CSU findet das «armselig».

Die Fraktionsspitzen von SPD, Freien Wählern und Grünen schlugen die Einladung zum Staatsempfang am kommenden Freitag nach einem Bericht des «Münchner Merkur» (Freitag) aus. «Die gegenwärtigen Strauß-Festspiele dienen nur der Geschichtsklitterung», sagte SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher der Zeitung. «Seine Bilanz ist mit fragwürdigen Rüstungsgeschäften, Vetternwirtschaft, Schmiergeldzahlungen und mit der Spiegel-Affäre verbunden.»

Grünen-Fraktionschefin Margarete Bause, äußerte sich noch deutlicher über Strauß: «Er war ein korrupter Politiker.» Dem Chef der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, ist der Termin schlicht «nicht wichtig genug».

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer kritisierte die Boykott-Pläne am Freitag scharf: «Es ist armselig, wie die bayerische Opposition das staatliche Gedenken an einen langjährigen bayerischen Ministerpräsidenten missbraucht, um selbst mal wieder in den Medien aufzutauchen.» SPD, Freien Wählern und Grünen warf er «absurde Verzerrungen» vor und ergänzte: «Rinderspacher bestätigt mit seinem unwürdigen Verhalten jedes Urteil von Strauß über die Bayern-SPD!»

Der Staatsempfang soll am kommenden Freitag im Anschluss an einen Festakt der Hanns-Seidel-Stiftung in der Münchner Residenz stattfinden. Geladen sind neben Strauß' Familie mehrere Hundert Amts- und Würdenträger aus Politik und Gesellschaft.

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