StUB: Regierung in Ansbach hat Bedenken

18.12.2012, 07:30 Uhr
Die Finanzierung der Stand-Umland-Bahn sorgt für Bedenken bei der Regierung von Mittelfranken.

© Böhner Die Finanzierung der Stand-Umland-Bahn sorgt für Bedenken bei der Regierung von Mittelfranken.

In ihrer Stellungnahme an das bayerische Wirtschaftsministerium, die gestern im Kreistag des Landkreises Erlangen-Höchstadt diskutiert wurde, bezeichnet die Bezirksregierung die StUB als „dringend erforderlich“, um die Verkehrsverhältnisse zu verbessern. Sie stützt sich dabei auf das Gutachten der Firma Intraplan, das auch Grundlage für die positiven Grundsatzbeschlüsse im Erlanger Stadtrat und im Kreistag war.

Demnach erreicht die geplante Trassenführung von Nürnberg nach Erlangen (ob mit Uttenreuth oder ohne) und nach Herzogenaurach einen Nutzen-Kosten-Faktor von jeweils 1,10, der knapp für die Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) ausreicht. 10930 Personenfahrten pro 24 Stunden würden vom Individual- (also Auto-)Verkehr auf den öffentlichen Personennahverkehr verlagert; trotz ihrer hohen Investitionskosten — 400 Millionen Euro — habe die StUB gegenüber einem „Regional-optimierten Busnetz“ (RoBus) „deutliche Vorteile“.

Allerdings stellt die Bezirksregierung im Schreiben auch die finanziellen Risiken heraus. So könnten sich die nicht förderfähigen Kosten erhöhen, mahnt die Bezirksregierung; „vertieft zu prüfen“ sei der Ostast nach Uttenreuth, weil dort — wie in der Innenstadt von Herzogenaurach und in Erlangen — die StUB nicht auf eigenen Gleiskörpern verlaufen könne und daher die ohnehin hoch belasteten Straßen mitbenutzen müsste. Wegen des „erheblichen Kostenrisikos“ könnte sogar eine neue Nutzen-Kosten-Analyse notwendig werden.

Ohnehin bestünden „Bedenken gegen die Finanzierung des Vorhabens durch die Stadt Erlangen und den Landkreis Erlangen-Höchstadt“, mahnt die Bezirksregierung im Hinblick auf deren Finanzlage. Deshalb müssten Grundsatzbeschlüsse zur Finanzierung der kommunalen Eigenanteile und zum erwarteten Defizitausgleich vorgelegt werden.

Dennoch empfiehlt die Bezirksregierung das Projekt zur Aufnahme in das GVFG-Bundesprogramm. Und unterstützt die Bitte der Kommunen, die Fördergelder aufzustocken. Die Umsetzung des Projekts könnte ja in Teilbauabschnitten erfolgen.

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