"The Voice": Franken-Elvis begeistert im Fernsehen

21.10.2017, 05:50 Uhr

Das hätte Elvis fast nicht besser machen können. Lässig schlenderte Benedikt Köstler aus Burgthann in der Casting-Sendung auf die Showbühne und plättete mit seiner ungewöhnlichen Stimme alle. Ausgesucht hatte sich der 17-jährige Franke den Klassiker "Always on my mind". "Weil man daraus wirklich eine coole neue Variante machen kann", sagt er. Von den Juroren gab es dafür stehende Ovationen. "Das war obercool!", war etwa Sänger Samu Haber beeindruckt.

Die Juroren hatten den Franken, so wollen es die Spielregeln der Sendung, bei den sogenannten "Blind Auditions" zunächst nicht gesehen, sondern nur seine Stimme gehört. Und die wollten dann am liebsten alle Juroren für das eigene Team zu gewinnen. "Ein unglaubliches Gefühl" sei das gewesen, erzählt der Franke einen Tag später. Er entschied sich für das Team von Sänger Mark Forster. "Weil er gute Argumente hatte und ein lustiger Typ ist", erklärt der 17-Jährige seine Wahl.

Bislang kannte man den sportlichen, 1,93 Meter großen Franken eher als Torwart. Von klein auf spielte er Fußball, seit einigen Jahren steht er bei der JFG Wendelstein im Tor. Die Routine auf dem Platz habe ihm sicher auch geholfen, bei der Sendung die Aufregung in Grenzen halten zu könne, meint er. Allzu sehr von Lampenfieber geplagt, ist er aber ohnehin nicht. Schwierig seien eigentlich nur die fünf Minuten vor dem Auftritt. "Auf der Bühne ist das komplett weg. Ich habe einfach Spaß. Und solange ich Spaß habe, ist Aufregung nur meine Dreihundertstel-Sorge", sagt er.

Bislang nur dem Familienkreis bekannt

Der TV-Auftritt war erst der zweite öffentliche Auftritt des 17-Jährigen — der erste war ein Schulauftritt. Köstler machte seinen Realschulabschluss an der Bertolt-Brecht-Schule in Nürnberg. Gesangsunterricht nimmt er nicht, sein Talent war bislang nur dem Familienkreis bekannt. Das hat sich jetzt geändert: "Megakrass" seien die Reaktionen nach der Sendung gewesen, erzählt der 17-Jährige. Sein Handy wird seitdem von Nachrichten geflutet.

Sich selbst im Fernsehen zu sehen sei "schon unfassbar" gewesen: "Ein Top- Gefühl!". Im kleinen Familienkreis hat der Teenager die Show verfolgt. Auch wenn er jetzt gespannt ist, wie weit er kommt, bleibt er auf dem Boden. An seinem Plan, eine Ausbildung bei der Polizei zu beginnen, will er festhalten. "Es kann so schnell gehen, dass die Leute einen vergessen, da ist es schon wichtig, eine Ausbildung zu haben", findet er.

Auf die Idee, sich bei der Sendung zu bewerben, ist er gekommen, um die Zeit zwischen Realschulende und Ausbildungsbeginn zu überbrücken. Beim Streifen durchs Internet stieß er auf die Casting-Show. "Ich dachte mir, da könnte ich doch mal hinschauen", erzählt der 17-Jährige. Dass sein Auftritt gleich ein Erfolg wird, damit hat er nicht gerechnet. "Das wäre ja auch etwas vermessen", meint der Franke.

"The Voice", donnerstags auf ProSieben, sonntags auf SAT.1, 20.15 Uhr.

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