Tödliche Sprünge in Kulmbach: Männer standen unter Drogen

20.8.2015, 13:59 Uhr
Die beiden jungen Männer starben in der Nacht zum 26. Juli bei dem Sprung von diesem Sprungturm in das leere Becken.

© dpa Die beiden jungen Männer starben in der Nacht zum 26. Juli bei dem Sprung von diesem Sprungturm in das leere Becken.

Die Ermittlungen im Zusammenhang mit dem tragischen Unglück im Freibad Kulmbach Ende Juli sind fast abgeschlossen. Laut Polizei gelang es die Stunden vor den folgenschweren Sprüngen und die Umstände des Todes weitestgehend zu rekonstruieren.

Das Becken, in dem die 20 und 24 Jahre alten Männer gefunden wurden, war seit Saisonbeginn gesperrt. Ein sofort alarmierter Notarzt konnte den beiden nicht mehr helfen. Sie waren an ihren schweren Verletzungen gestorben.

Der Abend und der Ablauf des tragischen Unglücks konnte von den Polizisten durch Befragungen, Vernehmungen sowie Spurenauswertung nun ermittelt werden: Die jungen Männer aus Bayreuth und Himmelkron waren am Samstagabend zunächst mit mehreren Bekannten in der Kulmbacher Innenstadt unterwegs. Nach Mitternacht trennten sich nach den Aussagen der Begleiter die Wege der Männer.

Was wie ein jugendlicher Scherz begonnen hat, endete jedoch tödlich: Die beiden Männer kletterten über den Zaun in das Kulmbacher Freibad. Anschließend stiegen sie von hinten auf die Sprunganlage. Vor ihrem Sprung zogen die beiden Männer noch ihre Shirts aus und kletterten über eine Plattform auf den Turm. Die regulären Treppen zum Sprungturm waren abmontiert. Laut Polizei sprangen die beiden über zehn Meter in die Tiefe und schlugen in dem leeren Becken auf.

Drogen und Alkohol im Blut

Die Obduktion ergab, dass beide Männer an den Folgen ihrer Verletzungen, die sie sich beim Sprung aus großer Höhe zugezogen hatten, verstarben. Außerdem stellten die Mediziner fest, dass beide Männer unter nicht unerheblichem Einfluss von Cannabis und Ecstasy standen. Zudem waren sie alkoholisiert, der 20-Jährige sogar mit deutlich mehr als einem Promille.

Es wurde zudem überprüft, wie schwer das leere Becken in der Nacht zu erkennen war. Der Test ergab, dass es trotz Dunkelheit offensichtlich zu erkennen war, dass sich kein Wasser im Schwimmbecken befand.
Das Freibad trägt offenbar keine Schuld. Laut Polizei waren die Sicherungsmaßnahmen im Bereich des gesperrten Sprungbeckens ausreichend.