Cora hat Kampf gegen Krebs gewonnen
1.11.2014, 14:56 UhrCora, heute 24 Jahre alt, war an Blutkrebs erkrankt. Sie ist in Treuchtlingen gut bekannt, half früher beim Festzeltbetrieb Rachinger und ist mit der Wirtsfamilie über die Arbeit hinaus gut bekannt. Die niederschmetternde Diagnose riss im vergangenen Jahr der betroffenen Familie den Boden unter den Füßen weg. Cora konnte nur überleben, wenn ein Mensch mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen im Blut zu einer Stammzellspende bereit ist.
Bereits kurz nach dem Aufruf war dieser gefunden. Er stammt allerdings nicht aus der Typisierungsaktion, die für Cora in der Region anlief, sondern aus den USA. Die Knochenmarkspende hatte schließlich Erfolg, nachdem das Knochenmark aus Übersee eingeflogen worden war.
Im vergangenen Jahr hatte Stefi Stark vom Festbetrieb Rachinger gemeinsam mit Freunden und Coras Familie die Typisierungsaktion in Treuchtlingen in Gang gebracht. In deren Rahmen und nach dem öffentlichen Aufruf im Treuchtlinger Kurier sowie in Wemding ließen sich 1111 weitere potenzielle Lebensretter typisieren und bei der DKMS aufnehmen.
Heute ist die ganze Familie überglücklich und vor allem dankbar für die große Unterstützung und Hilfsbereitschaft. Vor allem der fünfjährige Jonas freut sich, dass seine Schwester Cora wieder gesund ist und Zeit für ihn hat. Froh sind auch Coras Mutter Sylva mit Werner Gebhard und Coras Freund Daniel Kienberger, dass die 24-jährige den Kampf gegen den Blutkrebs gewonnen hat. „Es war eine harte Zeit. Wir haben sie gemeistert und wünschen allen weiteren betroffenen Patienten, dass auch für sie der passende Stammzellspender gefunden wird“, so die Familie bei einer kleinen Genesungsfeier.
Die letztjährige Typisierungsaktion hat auch weiteren Kranken geholfen. Bei der Feier dabei war mit Gerhard Rudel aus Munningen auch einer der ersten Stammzellspender aus den Registrierungsaktionen für Cora. Er ist ein Nachbar von Cora. Rudel hilft nun mit seinem Knochenmark einem 21-Jährigen aus Russland.
Bereits im April hatte der Kraftfahrer ein erstes Anschreiben von der DKMS erhalten, dass seine Blutwerte zu denen des Patienten passen. Nach der Feintypisierung und einem umfangreichen Gesundheitscheck lautet die Frage: „Sind Sie bereit dazu?“
Der kernige Bierfahrer ließ sich nicht lange bitten und plante die Stimulierung der Stammzellbildung rund um eine Drei-Tages-Tour für seinen Arbeitgeber, sodass er rechtzeitig zum vereinbarten Termin im Klinikum in Stuttgart sein konnte. Für die Tage zur peripheren Stammzellspende wurde er von seinem Arbeitgeber, der Oettinger Brauerei, freigestellt. „Die Stammzellspende ist machbar, das kann jeder“, sagt er und wünscht „seinem“ Patienten, dass auch er mit seiner Stammzellspende überlebt.
Das Team der DKMS bedankte sich bei Steffi und Johanna Stark, die den Aufruf in Treuchtlingen gestartet hatten, bei Arthur Lettenbauer, der die Aktion in Oettingen anstieß, sowie bei allen Unterstützern. Bereits jetzt stammen aus den Aufrufen zwei Stammzellspender, die weiteren Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken konnten.
Unterstützung ist allerdings immer noch gefragt. Die Typisierungsaktion kostete 55.550 Euro. Bisher gingen dazu 39.389 Euro an Geldspenden ein. Die gemeinnützige DKMS muss also noch 16.161 Euro für beide Aufrufe finanzieren. Jeder Euro ist deshalb willkommen. Gespendet werden kann bei der Raiffeisenbank Rain, BLZ 722 617 54, Konto 627 569 (IBAN DE95 7226 1754 0000 6275 69, BIC GENODEF1RLH) unter dem Betreff „Gemeinsam in Treuchtlingen“.
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