Ist das Treuchtlinger Brunnenwasser gefährlich?
10.8.2018, 12:00 UhrDas Wasser sei „nicht für einen dauerhaften Hautkontakt geeignet“, hatte die Stadt zwar vor einigen Wochen in einer Pressemitteilung erklärt. Daraufhin entspann sich auf der Facebook-Seite unserer Zeitung eine Diskussion darüber, ob dies nun bedeute, dass das Planschen gefährlich für die Gesundheit ist, oder es sich nur um eine juristische Formulierung handle. Wir haben deshalb nochmals bei der Stadtverwaltung und der Altmühltherme nachgefragt.
Letztere kontrolliert die Wasserqualität einmal in der Woche. Badleiter Ulrich Schumann kann nach eigenen Worten „diese Formulierung so nicht bestätigen“. Das Brunnenwasser sei „ganz sicher kein Trinkwasser“ und auch nicht mit dem Wasser in einem Schwimmbad vergleichbar, er glaube aber nicht, „dass es der Haut wehtut“.
Die Techniker der Therme würden wöchentlich Chlor- und ph-Wert prüfen, wobei das zur Abtötung von Keimen zugesetzte Chlor bei empfindlichen Leuten reizend wirken könne. Ansonsten sehe er keine Gefahr, die von dem Wasser ausgeht.
Noch genauer erklärt Charly Bösel vom Stadtbauamt die Situation. Das Brunnenwasser werde während des Betriebs nicht ausgetauscht, sondern befinde sich ständig im Kreislauf – auch bei Temperaturen über 30 Grad. Damit dabei die Keimbelastung nicht zu groß wird, werde Chlor zugesetzt.
„Dessen Konzentration ist nach dem Zusetzen deutlich höher als im Schwimmbad, weshalb es zu Hautreizungen kommen kann“, so Bösel. „Das Chlor wird aber abgebaut, und dann können mehr Bakterien und Keime im Wasser sein.“
Zehn Minuten im Brunnen zu planschen oder die Füße ins kalte Nass zu halten, ist laut Bösel unbedenklich. Da es aber empflindliche Hauttypen gebe, könne die Stadt keine Garantie geben – daher die deutliche Formulierung „nicht für einen dauerhaften Hautkontakt geeignet“.
Zudem werde der Brunnen bereits „von einigen Eltern missbraucht, um ihre Kinder zwei, drei Stunden drin baden zu lassen“. Da seien Reizungen nicht auszuschließen, vor allem an Schleimhäuten und Augen. „Wir wissen nicht, was passiert, wenn jemand den ganzen Nachmittag da drin herumläuft“, so Bösel. Deshalb müsse sich die Stadt rechtlich absichern.
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