Sportlerehrung der Stadt Treuchtlingen

25.2.2011, 07:05 Uhr
Sportlerehrung der Stadt Treuchtlingen

© Shaw

Den sportlichen Auftakt markierte in der Turnhalle der Senefelder-Schule der Basketball-Nachwuchs des VfL mit einer eindrucksvollen Demonstration seines Könnens. Moderiert von Abteilungsleiter Josef Ferschl, ließ das U14-Team das Publikum mit Korblegern, Doppelpassspiel und Schnellkraftübungen staunen.

Erstaunt war Bürgermeister Werner Baum auch über die schiere Größe der Buben, von denen etliche den Rathauschef bereits überragen. Im Freiwurf-Wettstreit mit dem Dietfurter Tennislehrer Stefan Eggmayer und Baskets-Trainer Stefan Harlander traf dann auch nur letzterer – noch dazu von der Dreierlinie und mit der schwächeren Hand, während Baum und Eggmayer vom Freiwurfpunkt alle drei Bälle neben den Korb setzten.

Für die Basketball-Herren gab es später eine der Mannschaftsurkunden. Im Team spielen Fabian und Sebastian Ferschl, Michael Fesel, Michael Handke, Nicolas Hirschmann, Claudio und Konstantin Huhn, Marco Hüttinger, Marius und Volker Lang, Jakob Reichardt, Florens Remmele, Thomas Rißmann sowie Arne und Lars Stecher.

Zwar sei das Team derzeit „gar nicht so erfolgreich“, räumte Harlander ein, der gerade mit den Herren und der Jugend „neun Coaching-Niederlagen in Folge“ hinnehmen musste. Doch immerhin spielt der VfL seit dem vergangenen Jahr in der Regionalliga Südost und damit in der höchsten Amateurklasse der Basketballer. Außerdem seien die viel größeren Erfolge die Jugendarbeit und die sozialen Fähigkeiten, die die jungen Sportler dabei lernen. „Man vergisst nur allzu oft, dass zum Gewinnen immer auch das Verlieren gehört“, so der Trainer.

Im Beisein der BLSV-Kreisvorsitzenden Brigitte Brand, des Vertreters des Treuchtlinger Adventure-Campus, David Lischka, sowie zahlreicher Stadtratsmitglieder ging es nach der Vorführung an die Ehrungen. Drei Gold-, acht Silber- und zwei Bronzemedaillen sowie sieben Mannschaftsurkunden überreichte das Stadtoberhaupt (Kasten unten). Den musikalischen Part übernahm die Bläsergruppe der Senefelder-Schule.

Fairplay auch im Alltag

„Für die Integration sowie den Aufbau und die Pflege von Kontakten gibt es nichts Schöneres, als sich mit Gleichgesinnten zu treffen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen“, betonte Bürgermeister Baum. Er versprach, dass Treuchtlingen „trotz angespannter Haushaltslage weiterhin in den Sport investieren“ werde. Dies gelte für den Unterhalt der Hallen und Anlagen ebenso wie für die Altmühltherme und die Fachhochschule. Sport verhindere Ausgrenzung und Vereinsamung, baue Aggressionen ab und erziehe zu Fairplay – nicht nur im Verein, sondern auch im Alltag, ergänzte Baum. Allen Ehrenamtlichen sagte er „ein herzliches Vergelt’s Gott!“

Den abschließenden großen Auftritt hatte nach den Ehrungen für sportliche Leistungen Herbert Tschepa vom Tennisclub des ESV Treuchtlingen. Er erhielt als Dritter in der Altmühlstadt die Auszeichnung für langjähriges, ehrenamtliches Engagement.

Von 2000 bis 2002 war Tschepa Kassier des Tennisclubs und von 2002 bis 2006 Spartenleiter. Seither ist er Stellvertreter und betreut das Projekt „Schule und Sport“. Als Gründungsmitglied bereits seit 1964 im Club, erhielt er 2007 den Fritz-Reif-Gedächtnispreis. Er wirkte am Bau und der Erweiterung der Tennisplätze mit und setzt sich in jüngster Zeit vor allem für die Integration von Kindern, Jugendlichen und jungen Sportlern mit Migrationshintergrund ein.

„Die Projekte ,Kindergarten und Sport’ sowie ,Sport nach eins in Schule und Verein’ wären ohne ihn in Treuchtlingen kaum denkbar“, blickte Rathauschef Baum zurück. Auch der Titel „kinderfreundlichster Verein“ des bayerischen Tennisverbands sei vergangenes Jahr nicht zuletzt wegen Tschepa an den ESV gegangen.

Die geehrten Sportler und Mannschaften

Insgesamt 13 Einzelpersonen und sieben Teams hat die Stadt Treuchtlingen für ihre sportlichen Leistungen im Jahr 2010 geehrt.

Die erste Goldmedaille überreichte Rathauschef Werner Baum an Beate Speiser, die für das Team Synergy-Sport vergangenes Jahr deutsche Meisterin im Cross-Triathlon (Altersklasse W25) wurde.

Ebenfalls Gold gab es für Karl-Heinz Oberhuber. Er startet für den RC Germania Weißenburg und holte bei den Triathlon-Weltmeisterschaften den Sieg in der Sprintwertung sowie Platz zwei im Aquathlon (M55).

Nicht enden wollte die Liste der Erfolge von Giuseppe Sanseverino. Das zwölfjährige Taekwondo-Talent erkämpfte für den TSV 1860 Weißenburg jeweils Platz drei bei den deutschen und den bayerischen Meisterschaften, gewann die offenen thüringer Landesmeisterschaften, das Stuttgart-Open und dreimal den Bayernpokal, wurde Zweiter beim Berlin-Open, Dritter beim International Master und Dritter beim internationalen Keltencup.

Die erste der acht Silbermedaillen erhielt Marc Denzler, der ebenfalls beim TSV 1860 Weißenburg sowie im Landeskader Taekwondo betreibt. Er wurde 2010 bayerischer Meister der Kadetten bis 41 Kilo und offener thüringer Meister bis 37 Kilo. Außerdem errang er in seiner Altersklasse Platz zwei bei den Bavarian Open sowie in der nächsthöheren Klasse zweite Plätze beim Berlin-Open, dem Keltencup und zweimal beim Bayernpokal. An sechs weiteren internationalen Ranglistenturnieren nahm er teil.

Sein zwölfjähriger Vereinskamerad Kevin Rasch wurde 2010 bayerischer Meister, gewann den internationalen Mastercup, den Park-Pokal und zweimal den Bayernpokal. Beim dritten Bayernpokal wurde er ebenso Zweiter wie bei den thüringer Meisterschaften. Dritte Plätze sicherte er sich beim Berlin-Open und beim Austria-Open.

Silber im „Denksport“ gab es für Jonas Hacker von der Schachjugend Mittelfranken. Er ist Bezirks- und Landesmeister im Blitzschach. Im „normalen“ Schach landete er bei den mittelfränkischen Titelkämpfen ebenfalls ganz oben auf dem Treppchen sowie bei den bayerischen Meisterschaften auf dem dritten Platz.

Andreas Straßner vom ESV Treuchtlingen verdiente sich seine Silbermedaille unterdessen mit dem bayerischen Vizemeistertitel der Männer im Halbmarathon. In der Bestenliste im Zehn-Kilometer-Straßenlauf (M30) belegte er Platz drei.

Ursula Krampf holte für den ESV Treuchtlingen den Landestitel im Kugelstoßen und Platz drei im 100-Meter-Lauf. In Nordbayern wurde sie in beiden Disziplinen Zweite.

Sebastian Franke, der für die TSG Heilbronn im Dreisprung startet, wurde vergangenes Jahr süddeutscher Juniorenmeister, Sechster bei den Aktiven und Vierter in der Halle. In Baden-Württemberg holte er bei den Aktiven und den Junioren jeweils den Vizemeistertitel sowie Rang drei in der Halle.

In Bayern kein Spiel verloren

Im Tennis-Bundesligateam des 1. FC Nürnberg spielt Daniel Uhlig vom TSV Dietfurt. Zwar verlor er sein Spitzenspiel gegen Nikolas Kiefer, in der Bayernliga gewann er 2010 aber alle Begegnungen sowie die Qualifikation beim ITF-Future-Turnier. Mit zwei Hauptrundensiegen stieg er an Position 1400 in die ATP-Weltrangliste ein und steht auf Rang 88 des DTB.

Die achte Silbermedaille ging an Tennis-Nachwuchsstar Alicia Dinkelmeyer vom TSV Dietfurt. Sie ist U10-Bezirksmeisterin und errang in der Altersklasse U12 jeweils dritte Plätze beim Nürnberger Jugendcup, dem Stanglmeier-Cup, dem Gredinger Jugendturnier und dem Iphitos-Cup. Erst kürzlich qualifizierte sie sich für die Jugend-Landesmeisterschaften.

Bronze gab es für Andreas Meyer vom ESV Treuchtlingen. Er gewann die mittelfränkischen Crossmeisterschaften über 6100 Meter (M55).

Die zweite Bronzemedaille erhielt Magdalena Müller vom Treuchtlinger Reitverein. Sie war Beste der Einzelwertung bei den fränkischen Meisterschaften im reiterlichen Vierkampf.

Für das gesamte Team des Reitvereins Treuchtlingen hatte das Stadtoberhaupt ebenfalls Urkunden. Durch den Sieg von Magdalena Müller sowie die Plätze zwei für Katja Haubner, sechs für Franziska Müller und 15 für Carolin Winkler gewannen die erfolgsgewohnten Mädels 2010 auch in der Mannschaft die fränkischen Vierkampf-Meisterschaften – allerdings zum letzten Mal, da die jungen Damen ab heuer zu alt sind. Hoffnungsträger sind nun Philipp Neumann, Ella Unterlandstaettner und Kim Winkler, die vergangenes Jahr hinter den Geehrten bereits Platz vier belegten.

Julia Schmidtpeter als Teamchefin sowie Marco Faser, Johanna Fuchs, Nick Hasmiller, Eduard Herter und Christian Weiß bilden die Tennis-Bambini I des ESV Treuchtlingen. Sie stiegen in die Kreisklasse 2 auf.

Während die Basketballer des VfL Treuchtlingen mit 15 Athleten die größte Mannschaft stellten (Bericht oben), bildeten die Sportakrobatinnen Luisa Möller und Christin Walcher das kleinste Team des Ehrenabends. Bei den deutschen Juniorenmeisterschaften holten sie für den TSV 1860 Weißenburg Platz drei im Mehrkampf – eine Spitzenleistung, da die Sportlerinnen erst seit einem Jahr zusammen trainieren. Die deutschen Mannschaftstitelkämpfe schlossen sie im Bayernkader auf Rang vier ab und wurden bayerische Vizemeister.

Mit der Tennis-Midcourtmannschaft des TSV Dietfurt stand anschließend erneut Alicia Dinkelmeyer vor dem Publikum. Zusammen mit Philipp Hochmuth, Jens Kummer, Vincent Neumann und Jan Steingärtner setzte sie sich in der neuen Wertung gleich an die Spitze der Altersklasse U10.

Die Tennis-Damen des TSV Dietfurt stiegen derweil in die Kreisklasse 1 auf. Im Team spielen Julia Eisenberger, Anika Frickinger, Lea Fuchs, Birgit Lutz, Kristina Materna, Sabine Pietsch, Natascha und Gudrun Stenuf sowie Anna-Maria und Petra Susac.

Ebenfalls eine Liga nach oben ging es schließlich für die Tennis-Herren-40 des TSV Dietfurt. Thomas Erdinger, Jürgen Immendörfer, Ullrich Kattinger, Hermann Knab, Ludwig Meyer, Lothar Pietsch, Thomas Schmoll, Helmut Sindel und Martin Uhlig spielen dieses Jahr in der Kreisklasse 2.