Uni prüft Plagiatsvorwurf gegen Landkreis-Präsident Kreidl

26.3.2013, 16:05 Uhr
Uni prüft Plagiatsvorwurf gegen Landkreis-Präsident Kreidl

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Die Universität der Bundeswehr München untersucht einen Plagiatsvorwurf gegen den Präsidenten des bayerischen Landkreistages, Jakob Kreidl (CSU). „Der Verdacht des Plagiatvorwurfs ist der Ombudsperson der Universität der Bundeswehr München Prof. Walter Demel sowie der Untersuchungskommission bekannt und wird geprüft“, teilte die Universität am Dienstag mit. Kreidl äußerte sich zunächst nicht – laut Landratsamt ist er im Urlaub.

„Süddeutsche Zeitung“ und „Münchner Merkur“ hatten über die Vorwürfe berichtet. Falls sich die Vorwürfe bestätigen würden, könnten auf Kreidl neben der Aberkennung des Doktortitels möglicherweise auch strafrechtliche Konsequenzen zukommen. Denn der Landkreis-Präsident gab mit seiner Dissertation eine von der Uni verlangte eidesstattliche Versicherung ab, die Arbeit selbst geschrieben zu haben. Gegenüber Behörden wie der Universität kann eine falsche Versicherung an Eides statt eine Straftat sein. Das hängt aber stark vom Einzelfall ab, wie der Sprecher der Münchner Staatsanwaltschaft, Thomas Steinkraus-Koch, sagte.

Dem Miesbacher Landrat wird auf der Internetseite Vroniplag anonym vorgeworfen, Teile seiner Doktorarbeit aus dem Jahre 2005 abgeschrieben zu haben. Laut Vroniplag enthalten 49 von 106 bisher untersuchten Seiten längere fremde, nicht gekennzeichnete Textstellen. Der heute 60-jährige Kreidl hatte seine Arbeit über den Kosovo-Konflikt während seiner Arbeit als Landtagsbgeordneter verfasst und eingereicht. Die Bundeswehr-Uni bewertete die 287 Seiten umfassende Arbeit mit der zweitbesten Note „magna cum laude“.

Wie lange die Untersuchung der Universität sich hinziehen wird, ist noch unklar. „Die Kommission hat keinen Zeitplan festgelegt“, sagte Sprecher Michael Brauns. Es sei möglich, dass die Prüfung der Vorwürfe mehrere Monate dauere. Danach werde sie eine Empfehlung abgeben.

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