Lkw rammt Polizeiautos: Fahrer nun in U-Haft

24.1.2018, 11:06 Uhr

Kurz nach 21 Uhr ging bei der Polizei eine Meldung über einen in Schlangenlinien fahrenden Sattelzug auf der Autobahn A73 bei Erlangen ein. Als Streifenbeamte den Fahrer kontrollieren wollten, widersetzte er sich dem Versuch der Polizei, ihn anzuhalten. Bei Ebensfeld im Landkreis Lichtenfels drängte er bei seiner Flucht einen anderen Lastwagen von der Straße.

Mehrere Polizeifahrzeuge folgten dem 38-jährigen Lkw-Fahrer ins Stadtgebiet von Coburg, wo sich der Fahrer mit seinem Gespann in der Sackgasse "Kleine Rosenau" festfuhr. Die Streifenwagen umstellten das Fahrzeug, dennoch gab der Fahrer nicht auf und verschaffte sich rücksichtslos freie Bahn, indem er mit seinem Lastzug die zum Teil noch besetzten Streifenwagen rammte und die Fahrzeuge dabei erheblich beschädigte.

Polizeihubschrauber im Einsatz

Dann setzte er seine Flucht auf der Bundesstraße B4 fort. Auf seiner Irrfahrt durch den unterfränkischen Landkreis Haßberge gefährdete er durch seine Fahrt in Schlangenlinien weitere Verkehrsteilnehmer. Wiederholt missachtete der Mann am Steuer sämtliche Anhaltesignale der Polizei. In Maroldsweisach im Landkreis Haßberge steuerte er seinen Lastwagen offenbar absichtlich gegen einen Ford-Pkw, der bereits auf dem Grünstreifen der Gegenfahrbahn angehalten hatte. Der Ford-Fahrer wurde dabei leicht verletzt.

Nachdem der Lkw bei Weitramsdorf im Landkreis Coburg gegen eine Leitplanke geprallt war, fuhr der 38-Jährige ohne Beleuchtung auf der Bundesstraße B4 als "Geisterfahrer" ein Stück in Richtung Untersiemau zurück. Der Besatzung eines zwischenzeitlich eingetroffenen Polizeihubschraubers gelang es dort, den Brummi-Fahrer durch den gezielten Einsatz eines Scheinwerfers zu blenden und damit zum Anhalten zu zwingen.

Fahrer unter Drogen

Diese Gelegenheit nutzten die Polizeibeamten: Sie schlugen die Scheibe der Beifahrerseite am Lkw ein und gelangten so ins Fahrzeuginnere. Die Beamten zogen den Fahrer ins Freie und nahmen ihn sofort fest. Bei dem Mann handelt es sich um einen 38-Jährigen aus Schleswig-Holstein. Nach bisherigen Erkenntnissen stand er unter dem Einfluss von Drogen. Der Mann befindet sich nun in U-Haft und muss sich strafrechtlich verantworten. 

Der Lkw gehört zu einer Spedition aus Niedersachsen. Die Verfolgungsjagd soll sich nach aktuellen Informationen bis 23 Uhr hingezogen haben. Die Kriminalpolizei und die Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen aufgenommen. 
 
Verkehrsteilnehmer, die durch den Lkw-Fahrer gefährdet worden sind, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Coburg unter der Rufnummer 09561/645-0 in Verbindung zu setzen. 


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Dieser Artikel wurde am 24. Januar 2018 um 11.06 Uhr aktualisiert.