Verpflegung, Unterkunft, Existenzminimum: Was ein Flüchtling kostet

16.12.2014, 13:47 Uhr
Es gibt viele Meinungen zu den Ausgaben für die Asylpolitik in der Region. Doch nur wenige kennen die genauen Zahlen. Was kostet ein Flüchtling die Stadt Nürnberg? Wieviel übernimmt das Land? Und welche Standards müssen die Vermieter einhalten? Eine Übersicht in Zahlen.
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Es gibt viele Meinungen zu den Ausgaben für die Asylpolitik in der Region. Doch nur wenige kennen die genauen Zahlen. Was kostet ein Flüchtling die Stadt Nürnberg? Wieviel übernimmt das Land? Und welche Standards müssen die Vermieter einhalten? Eine Übersicht in Zahlen. © Brigitte Grüner

Für die Kosten der Unterkunft kommt die Regierung von Mittelfranken auf. Hier fallen die Mietkosten an, die pro Kopf und Monat zwischen 300 Euro bis 500 Euro liegen. Hier kommen noch Verwaltungskosten, Gas, Strom und Wasser hinzu.
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Für die Kosten der Unterkunft kommt die Regierung von Mittelfranken auf. Hier fallen die Mietkosten an, die pro Kopf und Monat zwischen 300 Euro bis 500 Euro liegen. Hier kommen noch Verwaltungskosten, Gas, Strom und Wasser hinzu. © Hans-Joachim Winckler

Bei den Asylbewerberleistungen erhält ein alleinstehender Erwachsener 370 Euro im Monat für seinen Lebensunterhalt. Die Leistungen richten sich nach dem Sozialgesetzbuch. Hier gibt es sechs Abstufungen je nach Familienstand.
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Bei den Asylbewerberleistungen erhält ein alleinstehender Erwachsener 370 Euro im Monat für seinen Lebensunterhalt. Die Leistungen richten sich nach dem Sozialgesetzbuch. Hier gibt es sechs Abstufungen je nach Familienstand. © Hans-Joachim Winckler

Diese 370 Euro für einen alleinstehenden Erwachsenen setzen sich aus einem "soziokulturellen" und einem "physischen Existenzminimum" zusammen, letzteres wird überwiegend als Sachleistung gewährt.
 
 Auf das soziokulturelle Existenzminimum entfallen 143 Euro in diesem Betrag. Das physische Existenzminimum besteht aus 227 Euro. Davon sind 142,49 Euro für Nahrungsmittel eingerechnet, 32,98 Euro für Bekleidung und Schuhe, 33,71 Euro für Wohnen und Energie und 16,87 Euro Gesundheitspflege.
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Diese 370 Euro für einen alleinstehenden Erwachsenen setzen sich aus einem "soziokulturellen" und einem "physischen Existenzminimum" zusammen, letzteres wird überwiegend als Sachleistung gewährt. Auf das soziokulturelle Existenzminimum entfallen 143 Euro in diesem Betrag. Das physische Existenzminimum besteht aus 227 Euro. Davon sind 142,49 Euro für Nahrungsmittel eingerechnet, 32,98 Euro für Bekleidung und Schuhe, 33,71 Euro für Wohnen und Energie und 16,87 Euro Gesundheitspflege. © dpa

Durch die unterschiedlichen Abstufungen variieren die Sätze allerdings. So erhält etwa ein Ehepaar mit einem Kind unter sechs Jahren insgesamt an Leistungen 885 Euro.
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Durch die unterschiedlichen Abstufungen variieren die Sätze allerdings. So erhält etwa ein Ehepaar mit einem Kind unter sechs Jahren insgesamt an Leistungen 885 Euro. © dpa

Sobald der Asylantrag anerkannt wird, steht den Flüchtlingen nicht mehr die Sachleistung zu, sondern sie erhalten den Barbetrag. Während sie zuvor das Essen in der Unterkunft zu sich nehmen müssen, erhalten sie nach Anerkennung das Geld direkt. Allerdings ist man in Bayern inzwischen auf dem Weg, sich von den Sachleistungen zu verabschieden und völlig auf Geldbeträge umzustellen.
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Sobald der Asylantrag anerkannt wird, steht den Flüchtlingen nicht mehr die Sachleistung zu, sondern sie erhalten den Barbetrag. Während sie zuvor das Essen in der Unterkunft zu sich nehmen müssen, erhalten sie nach Anerkennung das Geld direkt. Allerdings ist man in Bayern inzwischen auf dem Weg, sich von den Sachleistungen zu verabschieden und völlig auf Geldbeträge umzustellen. © Thomas Scherer

Der Warenkorb, der diesen Berechnungen zugrunde liegt, richtet sich nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamts. Er repräsentiert "sämtliche von privaten Haushalten in Deutschland gekaufte Waren und Dienstleistungen".
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Der Warenkorb, der diesen Berechnungen zugrunde liegt, richtet sich nach den Erhebungen des Statistischen Bundesamts. Er repräsentiert "sämtliche von privaten Haushalten in Deutschland gekaufte Waren und Dienstleistungen". © Thomas Scherer

Für die Gemeinschaftsunterkünfte gibt es einen Kriterienkatalog, der eingehalten werden muss. Hier gibt es Leitlinien des Sozialministeriums zum Betrieb von staatlichen Gemeinschaftsunterkünften.
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Für die Gemeinschaftsunterkünfte gibt es einen Kriterienkatalog, der eingehalten werden muss. Hier gibt es Leitlinien des Sozialministeriums zum Betrieb von staatlichen Gemeinschaftsunterkünften. © dpa

Hier sind durchschnittlich sieben Quadratmeter reine Wohnfläche pro Person vorgesehen, ein Waschbecken für fünf bis sieben Bewohner, eine Dusche und eine Toilette für je zehn Bewohner. Auf acht Bewohner muss ein Herd kommen. Zudem sollten die Unterkünfte nach Möglichkeit auch über Gemeinschaftsräume und Außenanlagen verfügen. 
 
 Für die Unterbringung erhält der Vermieter in der Regel den Quadratmeterpreis, welcher der ortsüblichen Miete entspricht. Dies ist eine Linie der Regierung. In Nürnberg gibt die Regierung somit etwa bis zu zehn Euro pro Quadratmeter an Mietkosten aus.
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Hier sind durchschnittlich sieben Quadratmeter reine Wohnfläche pro Person vorgesehen, ein Waschbecken für fünf bis sieben Bewohner, eine Dusche und eine Toilette für je zehn Bewohner. Auf acht Bewohner muss ein Herd kommen. Zudem sollten die Unterkünfte nach Möglichkeit auch über Gemeinschaftsräume und Außenanlagen verfügen. Für die Unterbringung erhält der Vermieter in der Regel den Quadratmeterpreis, welcher der ortsüblichen Miete entspricht. Dies ist eine Linie der Regierung. In Nürnberg gibt die Regierung somit etwa bis zu zehn Euro pro Quadratmeter an Mietkosten aus. © Patrick Pleul/Archiv (dpa)

Ein weiterer Kostenpunkt ist die Verwaltung, der sowohl bei Regierung als auch Stadt anfallen. Für die Auszahlung der Leistungen gibt es etwa Personal, deren Kosten nicht die Regierung übernimmt. Hier fallen für Nürnberg jährlich etwa 200.000 Euro bis 300.000 Euro an. Laut Dieter Maly, Leiter des Nürnberger Sozialamts, fallen die Kosten bei der Regierung höher aus, da es dort eine ganze Abteilung gibt, die sich nur mit der Akquise und Verwaltung von Gemeinschaftsunterkünften beschäftigt.
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Ein weiterer Kostenpunkt ist die Verwaltung, der sowohl bei Regierung als auch Stadt anfallen. Für die Auszahlung der Leistungen gibt es etwa Personal, deren Kosten nicht die Regierung übernimmt. Hier fallen für Nürnberg jährlich etwa 200.000 Euro bis 300.000 Euro an. Laut Dieter Maly, Leiter des Nürnberger Sozialamts, fallen die Kosten bei der Regierung höher aus, da es dort eine ganze Abteilung gibt, die sich nur mit der Akquise und Verwaltung von Gemeinschaftsunterkünften beschäftigt. © Harald Sippel

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