Verspätungsfrust ade? Bahn testet neues Informationssystem

2.1.2019, 06:00 Uhr
Verspätungsfrust ade? Bahn testet neues Informationssystem

© Foto: Horst Linke

Normalerweise wenden sich Reisende, sollte ihr Zug zu spät in den Bahnhof einfahren, an den Zugbegleiter. Er setzt sich dann mit der Transportleitung in Verbindung. Vielleicht kann die nächste Bahn ja noch einen kurzen Moment warten. Doch was, wenn kein Zugbegleiter in der Nähe ist? Wen kann der Reisende dann um Hilfe bitten?

Vor einem Jahr hat der Freistaat damit begonnen, ein neues Informationssystem zu testen. Mit einer speziellen Version der App DB-Streckenagent konnten ausgewählte Fahrgäste elektronisch ihren Anschlusswunsch melden. Würde der Reisende seinen Zug noch erreichen, erhielt er eine Nachricht.

Verspätungsfrust ade? Bahn testet neues Informationssystem

© Foto: DB

Über den Streckenagenten wurde aufgerufen, sich an der Testphase zu beteiligen. 53 Reisende meldeten sich. Von Januar bis Mai 2018 konnten sie ihren Anschlusswunsch für die drei Bahnhöfe Hof, Neufahrn und Donauwörth per App melden.

"Anschlussmeldung für ganz Bayern möglich zu machen"

In einer späteren Befragung stellte sich heraus, dass die Tester diese Form der Eigeninitiative begrüßen und ihre Anschlüsse besser erreichen konnten, teilte die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) mit. Im Auftrag des Freistaats plant, finanziert und kontrolliert sie den Schienenpersonennahverkehr in Bayern. Es gab aber auch Kritik: Die Reisenden wünschten sich eine schnellere Antwort, ob der Zug noch erreicht wird.

Nun soll die App weiter getestet werden – und auch auf andere Bahnhöfe in Bayern ausgeweitet werden. Welche das sind, steht noch nicht fest. Das oberste Ziel ist jedoch, "die Anschlussmeldung für ganz Bayern möglich zu machen", erklärte die BEG. Und das nicht nur über den DB-Streckenagent. Ob der nächste Zug erreicht wird oder nicht, soll auch auf den Fahrgastinformationsdisplays im Zug angezeigt werden. Für den zweiten Test werden wieder Tester über den DB-Streckenagenten gesucht. Wann der Aufruf veröffentlicht wird, ist aber noch nicht bekannt.

Die elektronische Vormeldung für den Anschlusszug ist nicht leicht umzusetzen. Grund ist die komplexe Prozesskette. So müssen unterschiedliche Beteiligte bei den betroffenen Verkehrsunternehmen und der Betreiber der Infrastruktur, die DB Netz, miteinander reden und entscheiden, ob der Zug warten kann oder nicht – auch um das gesamte Fahrplansystem nicht zu stören.


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