Vollgelaufene Keller und Brände: Wieder Unwetter in Bayern

11.7.2016, 20:51 Uhr
Nach der Hitze kamen die Gewitter.

© dpa Nach der Hitze kamen die Gewitter.

Das angekündigte Unwetter in Südbayern hat am Montagabend zunächst nur in der Oberpfalz verbreitet Schäden angerichtet. "Umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller, ausgehobene Kanaldeckel, abgedeckte Dächer", zählte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Regensburg auf. Ein Mensch sei von einem herabstürzenden Ast gestreift und leicht verletzt worden. Mehrere Bäume stürzten auf geparkte Fahrzeuge oder fielen auf Hausdächer.

Als Folge des Gewitters waren auch ein paar Brände zu verzeichnen. In Hirschau kam es nach einem Blitzeinschlag zum Dachstuhlbrand eines Einfamilienhauses. Der Sachschaden beläuft sich hier auf etwa 50.000 Euro. Ebenfalls ein Blitzeinschlag war die Ursache für den Brand einer Feldscheune bei Falkenberg im Landkreis Tirschenreuth. Ein Gebäude, in dem Brennholz gelagert war, brannte komplett nieder. Der Sachschaden wird mit ca. 30.000 Euro beziffert. In Pettendorf beiRegensburg verursachte ein umgeknickter Strommast einen Brand auf einer kleinen Freifläche. Verletzt wurde bei den Bränden nach Polizeiangaben niemand.

Durch die Sturmböen wurden einige Gegenstände wie Verkehrszeichen, Baustelleneinrichtungen oder Mülltonnen umgeweht, was zu Sachschäden führte. So wurde zum Beispiel in Tegernheim, ein Pkw durch ein "fliegendes Dixi-Klo" beschädigt.

Aquaplaning sorgt für Unfälle auf Autobahnen

Aquaplaning war die Ursache für mindestens fünf Verkehrsunfälle auf den Autobahnen. Dabei waren die betroffenen Fahrzeuge ins Schleudern geraten und in die Schutzplanken geprallt. Verletzt wurde bei den Unfällen laut Polizei niemand.

In Niederbayern und Oberbayern hingegen, wo der Deutsche Wetterdienst (DWD) ebenfalls vor extremen Gewittern gewarnt hatte, vermeldete die Polizei zunächst nur heftigen Regen und einige umgestürzte Bäume. "Alles im grünen Bereich. Wir haben starken Regen, hin und wieder umgestürzte Bäume, aber keine überfluteten Straßen oder vollgelaufene Keller", berichteten die Beamten aus Niederbayern. Ähnliches war aus Oberbayern zu hören, wo nur ein paar Fußwege und Gullys überschwemmt gewesen seien.

. Für die Bezirke Niederbayern, Oberbayern und Oberpfalz riefen die Meteorologen sogar die höchste Gewitterwarnstufe vier aus. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich möglichst nicht im Freien aufzuhalten und Abstand von Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen zu halten.

Insbesondere im Osten des Freistaats zwischen dem Bayerischen Wald und den Alpen erwartete der DWD Unwetter mit mehr als 25 Liter Regen pro Quadratmeter in kurzer Zeit, mehr als drei Zentimeter großen Hagelkörnern und Sturmböen. Zudem soll es auch in den kommenden Tagen viel regnen. Damit bestehe für die erst kürzlich überschwemmten Gebiete wieder Hochwassergefahr, sagte Meteorologe Volker Wünsche. "Bei kleinen Flüssen kann ein erhöhter Wasserstand vorkommen."

Wünsche rechnete bis Donnerstag mit insgesamt mehr als 200 Liter Regen pro Quadratmeter in Südbayern. Bis Mittwochmittag besteht für Niederbayern und den gesamten Alpenrand bis ins Allgäu eine offizielle Warnung vor "ergiebigem Regen". Zudem wird eine deutliche Abkühlung erwartet.

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