Wahlumfrage freut nur die bayerischen Piraten

4.7.2012, 15:57 Uhr
Würde dieses Wochenende in bayern gewählt, wäre die Piratenpartei  womöglich das Zünglein an der Waage

© Angelika Warmuth/Archiv (dpa) Würde dieses Wochenende in bayern gewählt, wäre die Piratenpartei womöglich das Zünglein an der Waage

Eineinviertel Jahre vor der Landtagswahl ist die Lage für alle fünf etablierten Parteien im Landtag gleichermaßen frustrierend: Die bisherigen Koalitionspartner CSU und FDP hätten nach der neuesten Umfrage keine Mehrheit – ungeachtet der guten Wirtschaftslage und niedriger Arbeitslosigkeit in Bayern. Doch von Wechselstimmung ist ebenfalls nichts zu spüren: Nach der Forsa-Erhebung im Auftrag des Magazins „Stern“ läge auch ein Oppositionsbündnis von SPD, Grünen und Freien Wählern derzeit bei 43 Prozent.

Zünglein an der Waage wären möglicherweise die Piraten, die laut Umfrage mit 6 Prozent neu ins Maximilianeum einziehen würden. Die FDP wäre mit 2 Prozent gar nicht mehr im Landtag vertreten, die CSU liegt bei 43 Prozent – zwei Prozentpunkte höher als bei der letzten Forsa-Umfrage im Winter. Seit dem Wahldebakel 2008 hätte sie dennoch keinerlei Boden gut gemacht. Die SPD würde im Vergleich zur Dezember-Umfrage von 24 auf 23 Prozent leicht sinken, die Freien Wähler kämen auf 9 Prozent, und für die Grünen würden 11 Prozent stimmen.

Ude fällt zurück

Alle Seiten in Landtag und Staatsregierung setzen nun auf das Prinzip Hoffnung: „Das ist das beste CSU-Ergebnis bei Forsa seit Jahren“, sagte Seehofer am Rande der Landtagssitzung. Denn in den vorangegangenen Forsa-Umfragen lag die CSU noch niedriger. Auch Seehofers eigene Beliebtheitswerte haben sich im Vergleich zum SPD-Herausforderer Christian Ude stark verbessert. Könnten die Bayern den neuen Ministerpräsidenten direkt wählen, käme Seehofer nach der neuen Umfrage auf 44 Prozent. Ude müsste sich mit 39 Prozent geschlagen geben. Vor einem Jahr lag Ude bei Forsa mit 42 Prozent noch vor Seehofer mit 39 Prozent.

Aber auch SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher hofft: „Die CSU-Werte sinken kontinuierlich, die SPD-Werte steigen kontinuierlich. (...) Ein Regierungswechsel in Bayern ist möglich.“ Freie Wähler-Chef Hubert Aiwanger zeigte sich ebenfalls „sehr zufrieden“: „Der Zug fährt schon in die richtige Richtung, wir werden unser Ergebnis weiter ausbauen und am Wahltag näher bei 15 Prozent liegen als bei 10 Prozent.“ Die Freien Wähler würden 2013 „die entscheidende Kraft“ in Bayern sein. Forsa befragte vom 21. bis 29. Juni 1150 repräsentativ ausgewählte Bürger in Bayern.

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