Warum wird man Politiker? Sechs Amtsträger aus der Region erzählen

25.7.2014, 08:42 Uhr
Für Klaus Hacker, der seit Mai Bür­germeister von Röthenbach an der Pegnitz ist, sei es keine einfache Entscheidung gewesen nun diesen Schritt zu machen. Besonders als Freiberufler, mit einem seit 19 Jahren gut eingeführ­ten Statikbüro. "Die Möglichkeit, Bürgermeister meiner Heimatstadt werden zu können, diese mitzugestal­ten und zu prägen, haben mich bewo­gen, dies zu tun", sagt der 54-jährige Röthenbacher. Aufhören wür­de er, wenn er mer­ke, dass ihm inno­vative, praktikable Ideen und Visionen fehlten.
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Klaus Hacker, Bürgermeister von Röthenbach an der Pegnitz

Für Klaus Hacker, der seit Mai Bür­germeister von Röthenbach an der Pegnitz ist, sei es keine einfache Entscheidung gewesen nun diesen Schritt zu machen. Besonders als Freiberufler, mit einem seit 19 Jahren gut eingeführ­ten Statikbüro. "Die Möglichkeit, Bürgermeister meiner Heimatstadt werden zu können, diese mitzugestal­ten und zu prägen, haben mich bewo­gen, dies zu tun", sagt der 54-jährige Röthenbacher. Aufhören wür­de er, wenn er mer­ke, dass ihm inno­vative, praktikable Ideen und Visionen fehlten. © Oriold

Wenn Kritik in eine Art politisches Dauerstalking um­schlage, bewusst die persönliche Inte­grität infrage gestellt oder gar die Familie beeinträchtigt werde, wäre für den CSU-Bundestagsabgeordne­ten Stefan Müller der Punkt erreicht, sein politisches Mandat niederzule­gen. Wenngleich Kritik für jemanden, der sich politisch engagiere, notwendi­gerweise dazugehöre, genauso wie die Bereitschaft, diese auszuhalten und sich mit ihr auseinanderzusetzen. "Wer ein politisches Mandat anstrebt, weiß, dass er damit einen Teil seines Lebens, Denkens und Handelns öffent­lich macht", sagt der 38-Jährige, der den Wahlkreis Erlangen und Erlan­gen- Höchstadt vertritt.
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Stefan Müller, CSU-Bundestagsabgeordne­ter

Wenn Kritik in eine Art politisches Dauerstalking um­schlage, bewusst die persönliche Inte­grität infrage gestellt oder gar die Familie beeinträchtigt werde, wäre für den CSU-Bundestagsabgeordne­ten Stefan Müller der Punkt erreicht, sein politisches Mandat niederzule­gen. Wenngleich Kritik für jemanden, der sich politisch engagiere, notwendi­gerweise dazugehöre, genauso wie die Bereitschaft, diese auszuhalten und sich mit ihr auseinanderzusetzen. "Wer ein politisches Mandat anstrebt, weiß, dass er damit einen Teil seines Lebens, Denkens und Handelns öffent­lich macht", sagt der 38-Jährige, der den Wahlkreis Erlangen und Erlan­gen- Höchstadt vertritt. © Stefan Hippel

Auch sie als "Neuling" habe in die­ser Hinsicht bereits Lehrgeld zahlen müssen, sagt Martina Stamm-Fibich, die seit dieser Legislaturperiode erst­mals für die SPD im Bundestag sitzt. "Das Problem der Politik ist häufig, dass viele Inhalte unserer Arbeit durch die Medien in bestimmte Bah­nen gelenkt werden. Leider wird oft das veröffentlicht, das gefällt und Schlagzeilen bringt", so die 49-jähri­ge Erlangenerin. Dennoch sei sie "Politikerin aus Leidenschaft". Ihr großer Anreiz: "Ich erachte es als extrem wichtig, dass die Bürger auch im Bundestag von Menschen ver­treten werden, die ihre Sorgen, Nöte und Bedürfnisse kennen", sagt die freigestellte Betriebsrätin.
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Martina Stamm-Fibich, SPD-Bundestagsabgeordnete

Auch sie als "Neuling" habe in die­ser Hinsicht bereits Lehrgeld zahlen müssen, sagt Martina Stamm-Fibich, die seit dieser Legislaturperiode erst­mals für die SPD im Bundestag sitzt. "Das Problem der Politik ist häufig, dass viele Inhalte unserer Arbeit durch die Medien in bestimmte Bah­nen gelenkt werden. Leider wird oft das veröffentlicht, das gefällt und Schlagzeilen bringt", so die 49-jähri­ge Erlangenerin. Dennoch sei sie "Politikerin aus Leidenschaft". Ihr großer Anreiz: "Ich erachte es als extrem wichtig, dass die Bürger auch im Bundestag von Menschen ver­treten werden, die ihre Sorgen, Nöte und Bedürfnisse kennen", sagt die freigestellte Betriebsrätin. © Böhner

"Um ein Zeichen zu setzen. Um etwas zu verändern. Als junger Mensch." Mehr als diese zwölf Worte braucht Michael Bergrab nicht, um die Frage zu beantwor­ten. Mit gerade einmal 22 Jahren wur­de er im März zum ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Lisberg im Landkreis Bamberg gewählt. Wohl wissend, "dass Politiker stets im Mit­telpunkt der Gewalten – zwischen pri­vaten Interessen, sensationsgierigen Medien, interessierten Bürgern und dem eigenen Leben – stehen, egal ob in der Bundes- oder in der Kommunal­politik".
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Michael Bergrab, Bürgermeister von Lisberg im Landkreis Bamberg

"Um ein Zeichen zu setzen. Um etwas zu verändern. Als junger Mensch." Mehr als diese zwölf Worte braucht Michael Bergrab nicht, um die Frage zu beantwor­ten. Mit gerade einmal 22 Jahren wur­de er im März zum ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Lisberg im Landkreis Bamberg gewählt. Wohl wissend, "dass Politiker stets im Mit­telpunkt der Gewalten – zwischen pri­vaten Interessen, sensationsgierigen Medien, interessierten Bürgern und dem eigenen Leben – stehen, egal ob in der Bundes- oder in der Kommunal­politik". © Kamin Pierre, Erfurt, http://pierre-kamin.de/

Jenen überwie­genden Teil, der nicht von, sondern ausschließlich für die Politik lebt und sich ehrenamtlich politisch etwa in Stadträten enga­giert, möchte Nürnbergs OB Ulrich Maly in der Debatte nicht vergessen wissen. "Rund ein Drittel aller Deut­schen ist ehrenamt­lich aktiv, Politik ist nur eine kleine Teilmenge davon. Alle eint eines: Man fühlt sich einer Sache – egal ob dem Sportver­ein oder der Kirche – verpflichtet und engagiert sich für diese", sagt Nürn­bergs Oberbürger­meister, der seit mehr als zwölf Jah­ren als Berufspolitiker arbeitet. Aber auch bei jenen, die mit ihrem politischen Engagement ihr tägli­ches Brot verdienen, sieht der 53-Jährige dieses "durchaus altruis­tische Motiv", sich einer Sache ver­pflichtet zu fühlen. Dazu komme eine Freude am Gestalten. "Berufs­politik macht einen nicht reich und auch nicht immer glücklich", sagt er, dennoch sei sein Amt ein wunder­barer Beruf.
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Ulrich Maly, Oberbürgermeister von Nürnberg

Jenen überwie­genden Teil, der nicht von, sondern ausschließlich für die Politik lebt und sich ehrenamtlich politisch etwa in Stadträten enga­giert, möchte Nürnbergs OB Ulrich Maly in der Debatte nicht vergessen wissen. "Rund ein Drittel aller Deut­schen ist ehrenamt­lich aktiv, Politik ist nur eine kleine Teilmenge davon. Alle eint eines: Man fühlt sich einer Sache – egal ob dem Sportver­ein oder der Kirche – verpflichtet und engagiert sich für diese", sagt Nürn­bergs Oberbürger­meister, der seit mehr als zwölf Jah­ren als Berufspolitiker arbeitet. Aber auch bei jenen, die mit ihrem politischen Engagement ihr tägli­ches Brot verdienen, sieht der 53-Jährige dieses "durchaus altruis­tische Motiv", sich einer Sache ver­pflichtet zu fühlen. Dazu komme eine Freude am Gestalten. "Berufs­politik macht einen nicht reich und auch nicht immer glücklich", sagt er, dennoch sei sein Amt ein wunder­barer Beruf. © Hagen Gerullis

Dass es nicht eine Frage des "Warum", sondern vielmehr eine Fra­ge des "Wie" sein sollte, wenn es um politische Teilhabe geht, ist für Armin Kroder selbstver­ständlich. "In einer repräsentativen Demokratie wie der unseren ist es wichtig, dass sich Bürger einbringen, sich für das Gemeinwesen enga­gieren und auch für Ämter auf kom­munaler, regiona­ler und überregio­naler Ebene kandidieren, um stellver­tretend für alle Bürger deren Interes­sen zu vertreten und das Gemeinwohl zu pflegen", sagt der 41-Jährige, der seit 2008 das Amt des Landrats im Landkreis Nürnberger Land beklei­det. Demokratie lebe schließlich vom Mit-Machen, also vom Mit-Denken und Mit-Handeln, ist der 41-Jährige überzeugt.
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Armin Kroder, Landrat im Landkreis Nürnberger Land

Dass es nicht eine Frage des "Warum", sondern vielmehr eine Fra­ge des "Wie" sein sollte, wenn es um politische Teilhabe geht, ist für Armin Kroder selbstver­ständlich. "In einer repräsentativen Demokratie wie der unseren ist es wichtig, dass sich Bürger einbringen, sich für das Gemeinwesen enga­gieren und auch für Ämter auf kom­munaler, regiona­ler und überregio­naler Ebene kandidieren, um stellver­tretend für alle Bürger deren Interes­sen zu vertreten und das Gemeinwohl zu pflegen", sagt der 41-Jährige, der seit 2008 das Amt des Landrats im Landkreis Nürnberger Land beklei­det. Demokratie lebe schließlich vom Mit-Machen, also vom Mit-Denken und Mit-Handeln, ist der 41-Jährige überzeugt. © Privat

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