Der VfL feiert seine Pokalhelden

11.4.2017, 09:27 Uhr
Der VfL feiert seine Pokalhelden

© Uwe Mühling

Einen Tag nach dem letzten Punktspiel (84:59 gegen Jena, wir berichteten) stand für die VfL-Jungs noch einmal Schwerstarbeit auf dem Programm. Zunächst mussten sie im Halbfinale des Bayernpokals gegen den Bayernligisten TSV Vaterstetten ran, wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen mit 94:68. Im zweiten Halbfinale machte TTL Bamberg mit 73:68 das Rennen gegen den Titelverteidiger TuS Bad Aibling. Zu­vor hatten die Bamberger – Trainer ist der frühere Rattelsdorfer Coach Rainer Wolfschmitt – bereits den Meister der 1. Regio, den BBC Coburg, im Viertelfinale rausgeworfen und schalteten somit ein weiteres Topteam aus.

Die Treuchtlinger wussten also, was auf sie im Finale zukommt, denn die Oberfranken (Vizemeister der 2. Regionalliga Nord) warfen alles in die Waagschale, boten dem VfL einen großen Kampf und ließen sich erst im letzten Viertel abschütteln. Die Gäste erhielten auf jeden Fall viel Lob für ihren couragierten Auftritt. Die Nie­derlage fiel aus Sicht des Vizepräsidenten des Bayerischen Basketballverbandes (BBV), Thomas Winter, am Ende zu hoch aus. Er nahm die Siegerehrung vor, gratulierte den VfL-Baskets zum Titel und überreichte einen Glaspokal an Kapitän Schmoll sowie T-Shirts an alle Spieler und an Trainer Marius Lang, der in Vertretung des verhinderten Stephan Harlander ein hervorragendes Coaching hinlegte. Schade eigentlich nur, dass der Sieg im Bayernpokal die Endstation bedeutet und nicht zur Teilnahme auf Bundesebene berechtigt.

Ein Sieg für die Fans

Gut 200 Zuschauer waren zum Finale noch einmal in die Senefelder-Turnhalle gekommen. Sie mussten ihr Kommen nicht bereuen, erlebten ein lange Zeit sehr spannendes Match mit vielen Aufregern durch umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen und waren gerade in der kritischen Phase des Spiels eine wichtige Stütze für ihr Team: Die 200 Fans machten fast noch mehr Radau als die sonst üblichen 600. Kein Wunder, dass am Ende auch Kapitän und Abteilungsleiter Stefan Schmoll für die Unterstützung dankte und das Siegerfoto bewusst zusammen mit den VfL-Anhängern arrangierte.

Im Spiel selbst lag der VfL in den ersten beiden Vierteln vorn, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen. 31:28 stand es nach zehn, 47:45 nach 20 Minuten. Alles offen also zur Pause. Nachdem sie schon das zweite Viertel verloren hatten (16:22), wankten die Treuchtlinger im dritten Durchgang gehörig, zogen erneut mit 17:23 den Kürzeren, lagen phasenweise mit acht Zählern zurück und gingen mit einem 66:68 ins letzte Viertel einer langen Saison.

Spektakuläre Szene

Hier spielten sie ihre Klasse, Erfahrung und auch Wettkampfhärte aus: „Wir haben hier unseren typischen VfL-Spirit gefunden“, stellte Tim Eisenberger treffend fest. Der VfL-Spielmacher hatte am Wochen­ende ein Mammutprogramm, denn neben drei Basketball-Partien war er auch noch für den ESV Ansbach/Eyb in der Fußball-Bezirksliga am Ball. Speziell der Sonntag war für Eisenberger ein „Marathontag“, wie Coach Marius Lang es formulierte.

Dass in der Schlussphase noch ein klarer Sieg herauskam, lag neben dem erwähnten „Spirit“ des gesamten Teams speziell auch an Florian Beierlein: 20 seiner 25 Punkte erzielte der Topscorer des Abends in der zweiten Hälfte und sorgte obendrein für die spektakulärste Szene des Spiels: Bei einem Fastbreak verzögerte er unter dem Korb, ließ seinen nacheilenden Gegenspieler Kevin Jefferson total clever über sich hinwegspringen und lochte dann ganz cool ein. Die Halle tobte!

Aber auch sonst war es noch mal ein begeisternder und aufregender Bas­ketball-Abend, bei dem die Treuchtlinger neben Beierlein noch vier weitere Werfer mit zweistelliger Punktezahl hatten: Stefan Schmoll (22, wobei er sämtliche vier Dreier-Versuche versenkte), Tim Eisenberger (15), Simon Geiselsöder (13) und Claudio Huhn (11). Letztlich bekamen alle zwölf Mann Einsatzzeit und Lob von Trainer Marius Lang: „Wir haben uns am Anfang zwar schwer getan, haben dann in der zweiten Hälfte aber Lösungen gefunden, sind in den Flow gekommen und haben am Ende sicher nicht unverdient gewonnen“.

VfL Treuchtlingen: Florian Beierlein (25 Punkte, davon 3 Dreier), Stefan Schmoll (22 Punkte, davon 4 Dreier, 10 Rebounds), Tim
Eisenberger (15 Punkte, 8 Rebounds, 11 Assists), Simon Geiselsöder (13), Claudio Huhn (11), Arne Stecher (6) Nico Jahnel (2), Jonathan Schwarz (1), Tobias Heinz (1), Jonas Rauch, Kevin Vogt, Sebastian Burger.

TTL Bamberg (Topwerte): Joseph Kennerly (22 Punkte, 11 Rebounds), Erik Crittenden (17), Kevin Jefferson (13), Terry Thomas (8).

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