Doppelte Kirchweih in Dettenheim

DETTENHEIM - Die Dettenheimer feiern heuer ihre Kirchweih gleich zweimal: vom 5. bis 8. Oktober sowie am 13. und 14. Oktober. Schuld daran ist ein Fauxpas: Festwirt Albrecht aus Suffersheim hat den Termin im Kalender falsch eingetragen und sein Festzelt bereits anderweitig vermietet. Deshalb feiert die Kirchen­gemeinde jetzt am 14. Oktober die Kirchweih. Das Dorf und die Vereine dagegen schon eine Woche früher. „Nolens volens“, wie Ortssprecher Karl Roth etwas zerknirscht am Telefon gestand.

Schuldzuweisungen gibt es aber nicht, denn Fehler sind schließlich menschlich. Und unter Umständen könnte es ja sogar Vorteile mit sich bringen, wenn das Kirchenfest und das weltliche Fest an zwei unterschiedlichen Wochenenden stattfinden. Einen festlichen Sonntagsgottesdienst wird es auch am 7. Oktober geben: Schließlich ist an diesem Tag Erntedankfest. Die Schausteller, Festwirt Albrecht aus Suffersheim und die örtlichen Vereine haben sich Roth zufolge mit der außergewöhnlichen Si­tuation bereits arrangiert: „Was bleibt und denn auch anderes übrig?“

Die Kirchenweihe im Mittelpunkt

Abgesehen von diesen zeitlichen Änderungen soll alles beim Alten bleiben und von Freitag, 5. Oktober, bis Montag, 8. Oktober, gefeiert werden. Wenn man will, hat Dettenheim heuer erstmals also ein Volksfest und eine Woche später eine Kirchweih, die ih­rem Namen dann auch wirklich gerecht wird, weil die Weihe der Kirche ganz im Mittelpunkt steht.

Udo Beckstein findet den Kompromiss, den die Vereine, der Festwirt und der Kirchenvorstand gemeinsam gefunden haben, mittlerweile gar nicht einmal so schlecht. Zwar habe man, als man davon erfahren habe, dass der Festwirt am 14. Oktober schon anderweitig verbucht ist, schnell eine Lösung finden müssen und sich anfangs „etwas überrumpelt“ gefühlt.

Zumal auch Pfarrer Günther Gagesch, der für die Gemeinden Dietfurt, Dettenheim, Graben und Schambach zuständig ist, im Urlaub weilte.
Inzwischen hat man sich in Dettenheim offenbar mit der Situation an­gefreundet und feiert am ersten Ok­toberwochenende eben das weltliche Kirchweihfest, das mit dem Erntedank zusammenfällt, und eine Woche später dann die Weihe der Kirche St. Nikolaus.

Dann feiert auch das Autohaus Hilpert seine Kirchweih und serviert dort in der Ausstellungshalle zur Eröffnung am Freitag eine Schlachtschüssel. Am Samstag und Sonntag ist dann ab 10 Uhr jeweils ein Tag der offenen Tür und die neuesten Automodelle können besichtigt werden. Für die Gäste gibt es zudem Kaffee, Kuchen und Gegrilltes, sodass auch am zweiten und eigentlichen Wochenende noch einmal eine Kirchweih gefeiert wird.

Zwar nicht im Festzelt, sondern im Autohaus, aber das hat Stefan Hilpert zufolge sogar eine noch viel längere Tradition. Auf das erste Oktoberwochen­ende wollte und konnte das Autohaus Hilpert nicht ausweichen: „Die Urlaubsplanung war schon gemacht, da ging es nicht mehr anders.“

Heuer feiern die Dettenheimer also gleich zweimal ihre Kirchweih. Einmal im Festzelt und einmal im Autohaus. Mit zwei Schlachtschüsseln und vielen Angeboten. Wer weiß, vielleicht ist der kleine Fauxpax ja der Beginn einer neuen Tradition...