Minister und Staatssekretärin weihen B-2-Umgehung in Dettenheim ein

9.8.2017, 16:18 Uhr
Minister und Staatssekretärin weihen B-2-Umgehung in Dettenheim ein

© Jan Stephan

„Ihr habt die besten Demonstranten, die es gibt“, sagte Dorothee Bär bei der Einweihung in Dettenheim und zeigte auf die Gruppe von Grundschulkindern, die einmal mehr mit Plakaten angerückt waren. Diesmal allerdings mit Parolen des Dankes. Die Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium holte kurzerhand einen der jungen Demonstranten auf die Bühne, um ihn sein „Es ist geschafft“-Schild ins Publikum halten zu lassen. Das Bild, das ihr die Dettenheimer Kinder zwischenzeitlich nach Berlin geschickt hatten, um auf die Dringlichkeit der Umgehung aufmerksam zu machen, habe sie noch heute in ihrem Ministerium hängen, verriet die CSU-Politikerin zudem.

Dettenheim sei ihr Lieblingsprojekt, stellte sie fest, und erklärte auch gleich warum. „Es ist das einzige Projekt, bei dem ich bisher den Spatenstich und die Einweihung machen konnte.“ Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, dessen Bauverwaltung den Straßenbau plante und durchführte, den Bärs Bundesverkehrsministerium schließlich mit immerhin fast 18 Millionen Euro bezahlte, wagte einen Ausblick in die Zukunft. Für die Hörnleinkreuzung sowie den dreistreifigen Ausbau der Weißenburger Umgehung nach Norden und Süden sind nicht nur 40 Millionen Euro veranschlagt, bereits 2018 soll das Planfeststellungsverfahren beantragt werden. Im Fall der Dietfurter Umgehung schreibt Herrmann, dass man ebenfalls 2018 die Variante gefunden haben will, „die allen Belangen am besten gerecht“ werde.

„Politik ist das Bohren dicker Bretter mit Leidenschaft und Augenmaß“, stellte Landrat Gerhard Wägemann fest. Er selbst sei seit 1990 in seiner Zeit als Weißenburger Stadtrat mit der Dettenheimer Umgehung befasst und habe in den vergangenen Jahren Innenminister Herrmann „wahrscheinlich manchmal über die Grenzen des Zumutbaren hinaus genervt“. Weißenburgs Oberbürgermeister Jürgen Schröppel sah die Dettenheimer Umgehung als Beleg dafür, dass man nur etwas erreiche, wenn man über die Grenzen der Parteipolitik hinweg zusammenarbeite, um Vorteile für die Region zu erkämpfen. Er stellte fest, dass die ältesten Pläne für die Umgehung bereits 34 Jahre alt seien.

„Machen Sie aus Dettenheim ein Schmuckstück“, rief er den Dettenheimern zu und bot die Mitarbeit der Stadt bei der anstehenden Dorferneuerung an. Schröppel: „Dass Dettenheim einen Aufschwung erleben wird, da bin ich mir hundertprozentig sicher.“ Am Ende ergriff auch der Dettenheimer Ortssprecher Karl Roth das Wort, um Landrat, OB, den Mandatsträgern Artur Auernhammer, Josef Göppel, Manuel Westphal und dem örtlichen Industrie- und Handelskammergremium für ihren Einsatz auf allen Ebenen zu danken.

„Nur das Sahnehäubchen haben wir nicht bekommen“, stellte Roth abschließend fest. „Wir hätten gerne im Rahmen der Flurneuordnung einen Streifen für einen Lärmschutzwall vorgesehen, aber das wird dann halt die Herausforderung für die Zukunft, den zu bekommen.“ Ehrgeizig sind die Dettenheimer also geblieben.

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