VfL Baskets mit viel Leidenschaft zum ersten Sieg des Jahres

4.2.2019, 09:40 Uhr
VfL Baskets mit viel Leidenschaft zum ersten Sieg des Jahres

© Uwe Mühling

Auch Trainer Stephan Harlander war nach dem Happy End in einem Herzschlagfinale vor heimischer Kulisse in der Senefelder Halle – erst vor zwei Wochen hatten die VfL-Korbjäger mit 90:91 gegen Schwabing verloren – ausgesprochen erleichtert: „Wir haben heute alles reingehauen. Das war VfL-Basketball mit Herzblut, Intensität und Leidenschaft. Und mit unseren unglaublichen Fans, die uns auch in den schlechten Phasen getragen haben“, freute sich der Treuchtlinger Coach über den Erfolg gegen den Tabellendritten, der die Altmühltaler auf Rang sechs zurückgebracht hat (neun Siege, acht Niederlagen).

In der aktuell schwierigen Phase ausgerechnet gegen ein Spitzenteam den Negativtrend zu beenden, war aus VfL-Sicht besonders wertvoll. Zumal es in den beiden Schlussminuten fast noch schief gegangen wäre. „Am Ende waren es ein paar Kleinigkeiten, die entschieden haben“, stellte denn auch Breitengüßbachs Trainer Johannes Laub fest. „Wir sind trotz dieser Niederlage aber weiterhin gefestigt und freuen uns, dass wir oben mitspielen können“, so der TSV-Coach weiter.

Im ersten Viertel, so drückte es Gäs-tetrainer Laub aus, „hatten die Treuchtlinger den energetischeren Start in einer absoluten Heim-Halle“. In Zahlen bedeutete das eine frühe 15:4-Führung der VfL-Baskets nach einem furiosen 13:0-Lauf in den Anfangsminuten. Die taktischen Kniffe von Trainer Stephan Harlander zeigten die erhoffte Wirkung, das Publikum war voll da und unterstützte das Treuchtlinger Team frenetisch. Mit einer 23:17-Führung für die Gastgeber endete der erste Durchgang. Im zweiten Viertel konnte der VfL nochmals zum 46:36-Halbzeitstand erhöhen. Zeis und Geiselsöder mit jeweils drei erfolgreichen Dreipunktewürfen hatten daran einen wichtigen Anteil.

Hexenkessel kochte über

Im dritten Viertel war das Polster dann aber schnell aufgebraucht. „Es war stark, wie wir vor allem durch unsere eisenharte Verteidigung zurück-gekommen sind“, fand Johannes Laub. „Man hat gesehen, dass unser Nervenkostüm derzeit nicht das Beste ist,“ musste derweil sein Trainer-Kollege Stephan Harlander feststellen. Die Folge: Breitengüßbach glich aus, doch der VfL nahm den Kampf an. Mehrmals wechselte die Führung, ehe es beim Stand von 67:68 in den letzten Abschnitt ging.

71:73 stand es aus Treuchtlinger Sicht, als Florian Beierlein mit zwei umjubelten Dreiern binnen einer guten halben Minute auf 77:73 stellte. Ein Mini-Vorentscheid? Nein! Breitengüßbach kam wieder heran, ehe Peter Zeis mit acht Punkten in Folge (darunter zwei Dreier) den Hexenkessel namens „Senefelder Hölle“ endgültig zum Überkochen brachte. 85:76, neun Zähler Vorsprung und noch zwei Minuten und 25 Sekunden auf der Uhr. Was sollte da noch passieren?

Doch erneut zeigte sich das bereits zitierte dünne Nervenkostüm der VfL-Baskets. Nach und nach verspielten sie den Vorsprung, leisteten sich Ballverluste und haderten mit mancher Entscheidung der Schiedsrichter, die an dem Abend immer wieder in der Kritik standen. So spitzte sich alles auf die letzten Sekunden zu. Beim Stand von 85:84 hatte Breitengüßbach mit dem letzten Angriff die Chance zum Sieg, doch Jörg Dippold scheiterte mit dem abschließenden Korb-leger und die Treuchtlinger schnappten sich den Rebound. Aufatmen beim VfL!

VfL Baskets mit viel Leidenschaft zum ersten Sieg des Jahres

© Uwe Mühling

„Wir waren im dritten und vierten Viertel auf Augenhöhe, haben aber wieder einmal den Wurf zum Sieg vergeben“, resümierte TSV-Trainer Laub nach der Niederlage. VfL-Coach Stephan Harlander indes sprach trotz zittriger Schlussphase „von einem verdienten Sieg, zumal wir auch die meis-te Zeit geführt haben“ – exakt 31:58 Minuten lagen die Treuchtlinger vorn. Harlander räumte zwar ein, „dass es auch anders hätte ausgehen können“, freute sich aber einfach über den schwer erkämpften Erfolg und bezog ins kollektive Lob ausdrücklich auch Spieler wie Kevin Vogt und Jonathan Schwarz ein, die von der Bank kommend „herausragend Abwehr gespielt haben“. Hinzu kamen viel Mut und manchmal auch Zocker-Mentalität im Angriff. Kurzum: Der Erfolg dürfte neues Selbstvertrauen für die Rest-Rückrunde geben, in der es für die Treuchtlinger am Samstag mit dem Auswärtsspiel bei Hellenen München weitergeht.   

VfL Treuchtlingen: Peter Zeis (24 Punkte davon 6 Dreier, 9 Rebounds, 6 Assists), Simon Geiselsöder (15 Punkte, davon 3 Dreier), Stefan Schmoll (14 Punkte, 5 Rebounds), Florian Beierlein (14), Claudio Huhn (13 Punkte, 6 Rebounds), Jonathan Schwarz (4), Robin Seeberger (1), Kevin Vogt, Jonathan Pospiech.

TSV Breitengüßbach: Lucas Wagner (16 Punkte, 10 Rebounds), Erik Land (16 Punkte, 10 Rebounds), Sven Lorber (13), Jörg Dippold (13), Alexander Engel (12 Punkte, 6 Assists), Timo Dippold (7 Punkte, 6 Rebounds), Jonas Klaus (7), Matthew Will, Nikolas Reichmann, Kilian Hubatschek, Henning Nielson.

Die einzelnen Viertel: 23:17, 23:19, 21:32, 18:16; Fünf-Minuten-Takt: 15:7, 23:17, 33:26, 46:36 (Halbzeit), 58:54, 67:68, 77:73, 85:84; Schiedsrichter: Lukas Kothmeier, Oliver Murmann; Zuschauer: 500 in der Turnhalle der Senefelder-Schule.

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