Altmühlfranken ist die Hochburg der STRABS-Gegner

14.2.2018, 06:02 Uhr
Altmühlfranken ist die Hochburg der STRABS-Gegner

© Robert Renner

Bayernweit werden 25000 Unterschriften benötigt, um das Volksbegehren starten zu können. Die Weißenburger BI, die auch in anderen Kommunen in Altmühlfranken wirkt, hatte sich zum Ziel gesetzt binnen drei Wochen die Unterschriften von zehn Prozent der Stimmberechtigten in Weißenburg-Gunzenhausen zusammenzutragen, das sind circa 7400. Dass es mittlerweile mehr als doppelt so viele sind, macht den Sprecherkreis stolz.

Zum Teil sind die Unterschriftslis-ten bereits bei den Kommunen zur Kontrolle, zum Teil sind sie noch bei der BI. Bei der Durchsicht in den Rat-häusern werden Falscheintragungen noch herausgestrichen. Wolfgang Hauber, ein weiterer Motor der BI, hat die Listen aber schon „grob gesichtet“ und nur „relativ wenige Eintragungen mit Fehlern“ gefunden. Höher dürfte die Fehlerquote in jenen Listen sein, die in Geschäften auslagen oder noch ausliegen, weil da die Zuordnung zur jeweiligen Gemeinde nicht so gut kontrolliert werden kann.

Es kommen aber sicher noch Stimmen hinzu, denn es sind immer noch Listen im Umlauf, und die Sammlung läuft weiter, vorerst bis Mitte März. In Pleinfeld wird es beispielsweise am Samstag, 24. Februar, nochmals einen Infostand geben. Dieser wird von den Freien Wählern (FW) organisiert. Die FW in Bayern haben das Volksbegehren bekanntlich initiiert. Die Weißenburger BI hatte ursprünglich vor, selbst ein Volksbegehren zu starten, schloss sich, wie berichtet, dann aber jenem der Freien Wähler an.

In deren Landesgeschäftsstelle in München stehen Hauber zufolge, der bekanntlich ja auch FW-Kreis- und Stadtrat ist, bereits sechs Ordner voll mit Unterschriftenlisten. Jene, die bisher bei der Weißenburger BI eingegangen sind, passen in zwei Ordner. Damit dürften jetzt schon deutlich mehr als die benötigten 25000 Unterzeichner erreicht sein.

Ganz offiziell sollen die Listen aus Weißenburg-Gunzenhausen am Diens- tag, 27. Februar, an FW-Landeschef Hubert Aiwanger übergeben werden. Ein Großteil des Sprecherteams wird dazu nach München fahren. Eigentlich sollte die Aktion publikumswirksam am heutigen politischen Aschermittwoch stattfinden, doch dies ließ Haubers Dienstplan nicht zu.

Der Freie Wähler freut sich ebenfalls riesig über das Ergebnis im hiesigen Landkreis. 21,4 Prozent der Stimmberechtigten in Altmühlfranken haben sich für das Volksbegehren eingetragen. „Besonders hoch sind die Ergebnisse dort, wo unsre Mitstreiter von Haus zu Haus gegangen sind“, macht Hauber deutlich. Die höchste Quote wurde in der Gemeinde Bergen erzielt, wo 67,8 Prozent der Bürger unterzeichneten. Es folgen Ettenstatt (63,6 Prozent), Burgsalach (52,7 Prozent), Langenaltheim (37,9 Prozent), Raitenbuch (36,3 Prozent) und Höttingen (34,7 Prozent). Aber auch in der Stadt Weißenburg trugen sich 32,2 Prozent der Stimmberechtigten in die Listen für das Volksbegehren ein – ein beachtlicher Wert.

Schlusslichter sind momentan Meinheim (1,9 Prozent), Markt Berolzheim (2,2 Prozent), Dittenheim und Heidenheim (jeweils 2,6 Prozent). Doch das kann sich noch ändern, weil mancherorts erst die Unterschriftensammlung anläuft, wie beispielsweise in

BI-Geschäftsführer Hermann Drummer schreibt den Erfolg auch der gelungenen Arbeit des Sprecherkreises zu. Kommunikation und Kooperation seien bestens gewesen. „Am Tisch sind immer Profis gesessen, die wuss-ten wo es hingehen soll“, lobte er. Manuela Mühlöder sieht dies ähnlich. Man habe gezielt auch moderne Medien genutzt. Whatsapp-Nachrichten beispielsweise seien eben schnell verbreitet und würden viele erreichen. Und Willy Bergdolt freut sich, dass es im Sprecherkreis „keine persönlichen Eitelkeiten“ gab. „Es war keinem daran gelegen, sich zu profilieren“, stellte er fest.

Etwas enttäuscht sind die BI-Sprecher von den übrigen Organisationen, vor allem der bayernweiten Allianz gegen Straßenausbaubeiträge (AgS), der angeblich fast 160 Bürgerinitiativen angeschlossen sind. Dort ist der Mobilisierungsgrad bisher deutlich geringer. Zum Vergleich ein paar Zahlen: Coburger Land 1200 Unterschriften, Freising 1000, Schongau 803, Dachau/Fürstenfeldbruck 400, Fischbach bei Nürnberg 300. Unabhängig davon sammeln aber natürlich die Freien Wähler landesweit.
Wie dem auch sei, für Unterstützer der Weißenburger BI wird es als Dankeschön am 23. März eine Fahrt in den bayerischen Landtag geben, organisiert über den FW-Abgeordneten Dr. Peter Bauer aus Sachsen bei Ansbach.

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