Altmühlfranken rüstet ab

9.8.2018, 06:00 Uhr
Altmühlfranken rüstet ab

© Landratsamt

Genau ein Jahr lang konnten die Bürger im Landratsamt oder bei der Polizei Waffen gebührenfrei abgeben, ohne dafür strafrechtlich belangt zu werden. Die Regelung betraf alle Waffen, die jemand illegal besessen hat. Vor allen Dingen Erbstücke mit fragwürdiger Geschichte sollten so aus dem Verkehr gezogen werden, aber natürlich ebenso alle anderen Waffen, die unerlaubt in Schränken und Küchenschubladen gelagert waren.

Von den 154 abgegebenen Kurz- und Langwaffen waren exakt 100 in illegalem Besitz. Rechtmäßig besessene Waffen können auch künftig abgegeben werden. „Mit diesem Zulauf hätten wir nicht gerechnet“, bilanziert der im Landratsamt zuständige Sachgebietsleiter Bernd Oster. „Wir freuen uns, dass mit der Amnestieregelung so viele Waffen aus dem Verkehr gezogen werden konnten.“

Die abgegebenen Waffenarten wa­ren sehr unterschiedlich: Von Revolvern, Pistolen sowie verschiedenen Langwaffen und Elektroschockern oder bestimmten Messern, die unter das Waffengesetz fallen, war alles dabei. Die 154 abgegebenen Lang- und Kurzwaffen sowie die 5262 Stück Munition hat das Weißenburger Landratsamt an das Bayerische Landeskriminalamt nach München weitergeleitet. Dort wurden sie in der Regel zerlegt bzw. vernichtet. Im Einzelfall werden abgegebene Waffen jedoch durchaus auch in der Sammlung des Landeskriminalamts aufbewahrt.

Bei der letzten Waffenamnestie im Jahr 2009 wurden bundesweit rund 200000 Schusswaffen aus dem Verkehr gezogen. Dem Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen wurden damals 146 Waffen ausgehändigt.

Bayernweit sind fast 14000 Schusswaffen abgegeben worden. Gut 5000 Lang- und Kurzwaffen waren im illegalen Besitz. Zudem brachten die Bürger rund 320000 Schuss Munition zu den Behörden. Außerdem wurden auch fast 1400 Waffen abgegeben, die nicht als Schusswaffen, aber als Waffen eingestuft sind – beispielsweise Hieb- und Stichwaffen.

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