Altmühlfranken: Top in Sachen Lebensqualität

24.5.2018, 06:00 Uhr
Altmühlfranken: Top in Sachen Lebensqualität

© WT-Archiv

Insgesamt 401 kreisfreie Städte und Landkreise wurden in der großen Deutschland-Studie unter die Lupe genommen. Zahlreiche statistische Daten aus verschiedensten Bereichen wurden ausgewertet und in Relation gebracht. Zwar schneidet Weißenburg-Gunzenhausen dabei mit den Teilrängen 121 bei Arbeit und Wohnen, 118 bei Gesundheit und Sicherheit sowie 90 bei Freizeit und Natur im Einzelnen nicht ganz so hervorragend ab, in der Gesamtsumme reichen die insgesamt 183 von 300 möglichen Punkten aber für einen Platz an der Sonne.

Apropos: Die scheint in Altmühlfranken im Schnitt 1632 Stunden im Jahr und damit häufiger als im Landesdurchschnitt. Jeder Einwohner hat zudem genug Platz, um das schöne Wetter draußen in der Natur zu genießen: 72,5 Quadratmeter Erholungsfläche stehen einer jeden hier lebenden Person statistisch zur Verfügung, in Nürnberg wird es da mit 29 Quadratmetern doch etwas enger. Allerdings gibt es in Deutschland auch Regionen, wo sich der Einzelne auf 383,6 Quadratmeter Erholungsfläche verliert.

Will man sich den UV-Strahlen nicht zu direkt aussetzen, ist der nächste Wald nicht weit: Etwas mehr als ein Drittel der Gesamtfläche des Landkreises ist bewaldet, in Nürnberg sind es nur 16,8 Prozent.

Dafür gibt es in der Großstadt doch bestimmt mehr Gasthäuser, Bars und Restaurants – sollte man meinen. Tatsächlich aber kommen in Weißenburg-Gunzenhausen auf 10000 Einwohner 24,5 Lokale, in Nürnberg sind es mit 26,4 nur unwesentlich mehr. Zum Vergleich: In Berlin kann die gleiche Zahl an Bewohnern unter rund 30 Lokalen wählen.
Überdurchschnittlich genutzt wird in Altmühlfranken das Angebot der Bibliotheken, von 1000 Einwohner besuchen 107 die Büchereien und leihen sich jährlich 5141 Medien aus. Bundesweit sind es 90 aktive Nutzer und 4445 Ausleihen.

Entscheidend für die Lebensqualität ist nicht allein das Freizeitangebot, auch Arbeit und Wohnen spielen eine wichtige Rolle. Mit einer Arbeitslosenquote von drei Prozent muss die Region den bundesweiten Vergleich (5,3 Prozent) nicht scheuen. Mit 1361 geleisteten Arbeitsstunden schaffen die hiesigen Erwerbstätigen eine Punktlandung auf den Bundesdurchschnitt (1368), sie erwirtschafteten dabei allerdings mit 21141 Euro pro Kopf eine schlechtere Kaufkraft (22467 Euro). Der Weg zur Arbeit beträgt für den einzelnen Altmühlfranken durchschnittlich 19,7 Kilometer. Mit 57,2 Prozent gehen überdurchschnittlich viele Frauen einer Beschäftigung nach, bundesweit sind es 54,2 Prozent.

Kaum Schulden

48,4 Quadratmetern Wohnfläche und damit etwas mehr als dem Bundesbürger (45 Quadratmeter) oder den Nürnbergern (40,5) steht den Menschen in Weißenburg-Gunzenhausen zur Verfügung. Und was die Verschuldung der öffentlichen Hand betrifft: Die Kommunen im Landkreis belasten ihre Einwohner pro Kopf mit 528 Euro, jeder Nürnberger steht mit 2650 Euro in der Kreide, auf jeden Berliner entfallen satte 8668 Euro.

Wie gesund lebt es sich in Altmühlfranken? Nun, das hängt sicher sehr von individuellen Faktoren wie Ernährung, Bewegung, Alkoholkonsum und Ähnlichem ab. Für die Studie allerdings wurden nur objektiv messbare Daten wie etwa die Lebenserwartung verwendet.

Die liegt für Frauen in der Region bei 82,7, für Männern bei 77,4 Jahren und damit für beide Geschlechter un­ter dem Bundesdurchschnitt von 83,3 beziehungsweise 78,5 Jahren. 701 Einwohner müssen sich im Landkreis statistisch gesehen einen Arzt teilen, das sind deutlich mehr als der Bundesdurchschnitt von 570. Hier schneidet Nürnberg mit 395 Einwohnern pro Arzt deutlich besser ab, insgesamt aber landet die Noris mit Rang 152 weit hinter Altmühlfranken.

Während man im Schatten der Burg in fünf Minuten im nächsten Kran­kenhaus ist, benötigt man in Weißenburg-Gunzenhausen statistisch gesehen elf Minuten. Im Notfall sind die Altmühlfranken damit immer noch schneller in der Klinik als der Bun­desbürger, der zwei Minuten länger braucht.

Spitze ist der Landkreis in Sachen Sicherheit: 2016 wurden lediglich zwölf Gewaltverbrechen je 10000 Einwohner registriert, das sind halb so viele wie deutschlandweit (23,6) und nur ein Drittel der Nürnberger Zahlen (36). Den 4,3 Wohnungseinbruchdiebstählen je 10000 Einwohnern im Landkreis stehen 7,7 im Bundesdurchschnitt und 10,5 in Nürnberg gegen­über.

Was den Menschen wichtig ist

Inwieweit nun diese durchschnitt­lichen Zahlen tatsächlich für den Einzelnen zutreffen, ist für die Macher der Studie nicht relevant. Subjektive und individuelle Wünsche und Ansprüche fließen in die Bewertung nicht mit ein. Dennoch will die Studie den Blick­winkel der Menschen einnehmen, in­dem „die Bereiche gemessen werden, die den Menschen in der Regel grundsätzlich wichtig sind, wenn es um Lebensqualität geht“.

Keine Kommentare